- Titel
- Einführung
- Befunderhebung
- Befunderhebung Kapitel
- Symptom Profile
-
Symptom Profile Kapitel
- - Muster der Fehlregulierung
- - Angst
- - Depressionen
- - Aufmerksamkeit
- - Schlaf
- - Sensorik und Kognition
- - Physische und Verhaltenssymptome
- - Immunsystem, Hormonsystem und vegetatives Nervensystem
- - Schmerz
- - Appetit- und Essstörungen
- - Bindungs- und Persönlichkeitsstörungen
- - Entwicklungsstörungen
- - Hirnverletzungen und Anfallsleiden
- - Spitzenleistung
- - Wirksamkeit von Medikamenten
- Infra-Low Frequency (ILF) Neurofeedback
-
Infra-Low Frequency (ILF) Neurofeedback Kapitel
- - 1-Kanal Infra-low HD
- - 2-Kanal Infra-low HD
- - Neurofeedback Prozess
- - Anfangsplatzierungen und Trainingsfrequenz
- - Hinzufügen von Basispositionen
- - Trainingsfrequenzen für Basispositionen
- - Hinzufügen weiterer Positionen
- - Trainingsfrequenzen für weitere Positionen
- - Trainingsfrequenzen für interhemisphärische Positionen
- - Training mit mehreren Positionen
- Alpha-Theta Neurofeedback
- Alpha-Theta Neurofeedback Kapitel
- Synchronie Neurofeedback
- Synchronie Neurofeedback Kapitel
- Ressourcen
- Ressourcen Kapitel
Von der therapeutischen Praxis bis hin zum temporären Feldlager in Afghanistan dient der Protokoll Leitfaden als maßgeblicher Wegweiser für die effektivste Arbeit mit Neurofeedback. Nachfolgend die Meinung einiger Therapeuten...
In meiner Praxis für neuropsychiatrische integrative Medizin habe ich verschiedene Techniken des Gehirntrainings getestet. Das Verfahren, das sich eindeutig als das intuitivste, praktikabelste und effektivste erwiesen hat, ist die Othmer-Methode. Ich habe damit Patienten mit unterschiedlichsten Diagnosen helfen können, darunter Anfallsleiden, Hirnverletzungen und Störungen des autistischen Spektrums. Der Protokoll Leitfaden zählt zu meinen wertvollsten Ressourcen.
Dr. med. Doreen McMahon - Allgemeinmedizinerin
Mit der Erweiterung unseres Neurofeedback-Angebots hat sich aus unserer ambulanten Praxis für klinische Psychologie eine Einrichtung entwickelt, welche neben der stationären Behandlung von Drogenabhängigen ein Wellness-Center und die Betreuung einer Leichtathletikmannschaft der Universität anbietet. Der Protokoll Leitfaden ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Behandlungspläne geworden - ein unverzichtbares Nachschlagewerk, sozusagen unser „Google“ in Sachen Neurofeedback.
Dr. psych. Rick Harris - Klinischer Psychologe
Ohne Neurofeedback kann ich mir meine Arbeit nicht mehr vorstellen. Dieses Verfahren stellt die zuverlässigste und am schnellsten wirkende Maßnahme zur dauerhaften Abhilfe massivster PTBS-Symptome dar. Die wachsende Fähigkeit zur Selbstregulation, die ich in Hunderten von Fällen beobachten durfte, ist einfach revolutionär. Der Protokoll Leitfaden ist ein detailliertes, kompaktes Handbuch der Hirnfunktionen und Heilungsmöglichkeiten. Ich habe es mit großer Freude gelesen und vertraue bei meiner Arbeit voll und ganz darauf.
Dr. phil. Anna Benson - Klinische Psychologin/Spezialgebiet Posttraumatische Belastungsstörungen
EEG Institute
Synchronie and Alpha-Theta Neurofeedback
Copyright © 2019 by EEG Info
Die vorliegende siebte Ausgabe des Protokoll Leitfadens behandelt unser aktuelles Verfahren einschließlich Neurofeedback im sehr niedrigen Frequenzbereich (Infra-Low Frequency, ILF), Alpha-Theta und Synchronie Neurofeedback. Die Trainingsfrequenz-Diskussion in dieser 2019er Ausgabe bezieht sich auf die 1-Kanal oder 2-Kanal ILF HD Anwendung in Cygnet.
Um die klinische Wirkung zu optimieren, haben wir unser Neurofeedback-Training und die Methode der Befunderhebung einer kontinuierlichen Verfeinerung unterzogen. Dadurch konnten wir weitere Erkenntnisse über die Optionen der Elektrodenpositionierung erlangen und die Trainingsfrequenzbereiche ausweiten und präzisieren. Nachdem wir 1989 mit den Standardfrequenzbereichen Beta und SMR begonnen hatten, erweiterten wir das Spektrum im Laufe der Jahre schrittweise auf niedrigere Frequenzbereiche. Unser Ziel war es, die beruhigende Wirkung auf Nervensysteme mit hohem Erregungslevel zu verstärken. Dies führte uns 2006 in den sehr niedrigen EEG Frequenzbereich unterhalb von 0.1 Hz.
Seit 2006 haben wir den Bereich der Trainingsfrequenzen stetig in die niedrigen Frequenzen erweitert. Und wir haben die Hard- und Software kontinuierlich für die Anwendung in dem Infra-low Frequenzbereich optimiert. Mit unseren neuen niedrigeren Frequenzbereichen erzielen wir jetzt konstant bessere Ergebnisse und das vor allem bei schwerwiegenden und chronischen Erkrankungen.
Der Protokoll Leitfaden enthält Material, das von EEG Info auch im Rahmen von Neurofeedback-Schulungen und Online-Kursen für Therapeuten verwendet wird.
Inhalt urheberrechtlich geschützt © 2019 EEG Info, Inc.
Eine Vervielfältigung des Inhalts ist nur mit Genehmigung von EEG Info Inc. zulässig.
ISBN-13: 978-0-9895432-8-6
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Ziele des Neurofeedback-Trainings
- Physiologische Selbstregulation
- Psychologische Verarbeitung
- Verringerung der Symptome
- Verbesserungen in den Bereichen
- Funktion und Lebensqualität
Neurofeedback verstärkt die Bewusstheit innerer Zustände, da das Gehirn seine eigene, mit dem EEG gemessene Aktivität unmittelbar wahrnimmt. Dadurch wird die Selbstregulation und mit ihr, eine bessere Funktion gefördert. Zu unserem Ansatz gehören weder die Diagnose oder Behandlung von Störungen noch die Korrektur von Gehirnwellenmustern. Unser Nervensystem ist darauf ausgelegt, uns am Leben zu erhalten und optimal zu funktionieren, aber häufig stecken wir in dysfunktionalen Verhaltensmustern fest. Wir wollen es dem Nervensystem ermöglichen, sich zu beruhigen und einen neuen Weg einzuschlagen.
Mit dem ILF-Training erreichen wir eine verbesserte physiologische Selbstregulation. Das Alpha-Theta-Training kann zu einer psychologischen Verarbeitung führen, während Synchronie Training die Resilienz und das Wohlbefinden fördert. Zusammen stellen alle drei Methoden ein leistungsstarkes Werkzeug zur Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden dar. Einige Klienten kommen zu uns, um eine Linderung unangenehmer Symptome zu erfahren, andere wünschen sich eine Leistungssteigerung. In der Regel kommt es bei beiden Gruppen zu einer Reduzierung von Symptomen und zu einer Verbesserung der Funktionen.
In diesem Leitfaden befassen wir uns zunächst mit der Befunderhebung für das Neurofeedback. Wir lernen die Muster der Regulationsstörungen kennen, die uns zu unseren Trainingsoptionen führen und erfahren, wie wir einen vollständigen Behandlungsplan erstellen. Anschließend legen wir unser Augenmerk auf das Neurofeedback-Training. Wir lernen, wie wir unseren Behandlungsplan umsetzen und wie wir die Elektrodenpositionen und die Trainingsfrequenz entsprechend der Trainingsreaktionen verändern.
Befunderhebung
- Kategorien von Regulationsstörungen verstehen
- Symptome als Hinweise auf eine Regulationsstörung
- Erstellen eines Behandlungsplans
- Verständnis der Klientenreaktion und darauf basierend Aufbau des Trainingsprozesses
Um herauszufinden, auf welche Weise eine Person am besten trainiert werden kann, sind Diagnosen nur von geringer Bedeutung. Bei der Entscheidung, wo und wie trainiert werden soll, richtet sich unser Augenmerk vielmehr auf die Kategorien physiologischer Regulationsstörungen, die in Bezug zu unseren Neurofeedback-Optionen stehen. Zu unseren Kategorien von Regulationsstörungen zählen Erregungszustands-Regulationen, Instabilitäten, Enthemmung, lokale Dysfunktionen sowie erlernte Ängste und Verhaltensmuster. Wir verwenden bestimmte Symptome als Indikatoren für die einzelnen Formen von Regulationsstörungen. Das bedeutet, dass wir mit Neurofeedback nicht die Symptome behandeln, sondern diese lediglich nutzen, um die Art der Fehlregulation des Nervensystems zu verstehen.
Anhand unserer Beurteilung erstellen wir schließlich einen umfassenden Neurofeedback-Behandlungsplan. Wir müssen so viel wie möglich über die Funktionen und Dysfunktionen des einzelnen Klienten erfahren, damit wir genau beurteilen können, mit welchen Trainingsformen die besten Ergebnisse erzielt werden können. Die Auswirkungen des Trainings geben uns dann wertvolle Hinweise auf die weiteren Schritte des Behandlungsplans. Wir beginnen mit der ersten Platzierung der Elektroden an einer ausgewählten Position und mit einer bestimmten Trainingsfrequenz. Später platzieren wir weitere Elektroden an Basispositionen und weiteren spezifischen Positionen und beziehen gegebenenfalls auch Alpha-Theta- und Synchronie-Training mit ein.
DAS KLINISCHE MODELL
- Die Funktionen des Gehirns
- Regulation und Fehlregulation
- Die Wirkung von Neurofeedback
- Richtige Interpretation der Trainingsergebnisse
- Klinische Erfahrung als Grundlage
Mit Neurofeedback werden deutliche und spezifische Wirkungen erzielt. Dabei ist es von wesentlicher Bedeutung, wo wir die Elektroden platzieren und mit welcher Frequenz wir dem Gehirn eine Rückmeldung vermitteln. Mithilfe eines Modells der Funktionen und Dysfunktionen des Gehirns sind wir in der Lage, die Art des Trainings und dessen spezifische Wirkungen zu ermitteln. Auf diesem Arbeitsmodell basieren unsere Behandlungsentscheidungen während des Neurofeedback-Trainings. Das Modell haben wir während unserer langjährigen klinischen Erfahrung entwickelt und verfeinern es in der täglichen klinischen Praxis laufend weiter.
Das zentrale Nervensystem
Das zentrale Nervensystem (ZNS) ist ein unglaublich kompliziertes Netzwerk aus Milliarden von Neuronen und Gliazellen. Es umfasst viele verschiedene Funktionsebenen, vom Kortex im oberen Bereich über die subkortikalen Strukturen bis zu Hirnstamm und Rückenmark. Wir bringen unsere Elektroden auf der Kopfhaut an, wo sie die elektrische Aktivität von Neuronen-Gruppen im Kortex aufnehmen. Diese Neuronen sind so gruppiert, dass ihre elektrischen Potenziale summiert und somit an der Kopfhaut gemessen werden können. Unsere EEG-Signale kommen aus dem Kortex, aber wir wissen, dass das Training mit dem kortikalen EEG auch einen Einfluss auf weitere Hirnregionen wie subkortikale Bereiche und Hirnstammbereiche hat.
Ein vereinfachtes Modell des Gehirns kann uns dabei helfen, dessen Funktionen und Dysfunktionen zu verstehen und die besten Ansatzpunkte für das Neurofeedback-Training zu ermitteln.
Bausteine des ZNS
- Kortex
- Subkortikale Kerne
- Hirnstamm
- Rückenmark
Wie arbeiten die einzelnen Bereiche zusammen?
Sensorisch / Exekutiv
Kortex
- Langsamere Aktionen durch kognitive Bewertung und eigene Ziele
Subkortikale Kerne
- Schnelle, überlebenssichernde Reaktionen
- Erlernte Ängste und Verhaltensmuster
Hirnstamm
- Lebenswichtige Körperfunktionen und Orientierung in der Umwelt
Rückenmark
- Körperwahrnehmung und Bewegung
- Reflexe
Die Input- und Output-Funktionen auf allen Ebenen des zentralen Nervensystems sind so angelegt, dass der Input stets im hinteren Bereich und der Output im vorderen Bereich erfolgt. Um zu verstehen, wo und wie es zu einer Dysfunktion kommt, müssen wir wissen, welche Arten von Informationen auf den verschiedenen Ebenen auf welche Weise verarbeitet werden.
Auf Rückenmarksebene geht Input von unserem Körper ein, der an höhere Ebenen, in denen die Verarbeitung und Reaktion erfolgt, weitergeleitet wird. über den motorischen Output des Rückenmarks erhält unser Körper die Signale, die er für Reflexbewegungen oder Bewegungen nach Anweisungen von höheren Ebenen des zentralen Nervensystems benötigt. Darüber hinaus findet eine lokale Koordination des sensorischen Inputs und des motorischen Outputs statt. Dysfunktionen auf Rückenmarksebene sind weit von unseren, auf der Kopfhaut befestigten Elektroden, entfernt. Dennoch können wir darauf Einfluss nehmen, indem wir die absteigende Kontrolle der Rückenmarksfunktion verändern.
Der Hirnstamm ist an der Verarbeitung des sensorischen Inputs und der Steuerung des motorischen Outputs zur Orientierung in der Umwelt beteiligt. Er reguliert lebenswichtige Funktionen wie die Atmung, den Schlaf-Wach-Rhythmus und die Körpertemperatur. Eine Dysfunktion des Hirnstamms, zum Beispiel aufgrund eines Schädel-Hirn-Traumas, kann schwerwiegende Auswirkungen auf grundlegende lebenserhaltende Funktionen haben. Neurofeedback kann bei der Reorganisation und Wiederherstellung dieser Hirnstammfunktionen hilfreich sein.
Die subkortikalen Kerne sind an der schnellen Beurteilung von Risiken und Chancen und den ebenso schnellen Reaktionen beteiligt, die unsere Sicherheit und unser Wohlergehen gewährleisten. Diese überlebensnotwendigen Reaktionen erfolgen schneller als die Reaktionen auf kortikaler Ebene, denen eine genaue Analyse vorausgeht. Sie formen kontinuierlich unsere Wahrnehmung und unser Verhalten, ohne dass wir uns dessen bewusst sind oder dies steuern können. Ein häufiger Ansatzpunkt beim Neurofeedback besteht darin, wieder ein Gleichgewicht zwischen automatischen, lebenserhaltenden Reaktionen und willentlichen, bewussten Aktionen herzustellen.
Der Kortex fungiert als Vermittler zwischen der detaillierten Analyse des sensorischen Inputs und der Auswahl und Kontrolle des behavioralen Outputs. Wenn der Kortex gut funktioniert, können wir unsere Optionen sorgfältig prüfen und unsere Handlungen bewusst steuern. Die verbale Schilderung unserer bewussten Erfahrung erfolgt auf kortikaler Ebene.
Input- und Output-Funktionen erfolgen nicht sequenziell, sondern simultan. Wahrnehmung lenkt unser Handeln, und unser Handeln lenkt wiederum unsere Wahrnehmung. Beides wird von unseren Bedürfnissen und Wünschen bestimmt. Die hinteren und vorderen Bereiche des zentralen Nervensystems arbeiten zusammen. So lenken die parietalen und frontalen Bereiche des Kortexes gemeinsam die Bewegung, während die präfrontalen Bereiche für langfristige Planungen zuständig sind und die limbischen Bereiche Prioritäten setzen. Wahrnehmung sollte somit als ein zielgerichteter Prozess betrachtet werden, der von den Bedürfnissen und Erwartungen des Gehirns gesteuert wird. Diese Einsicht ist von entscheidender Bedeutung für unser Verständnis des Neurofeedback-Konzepts.
ERREGUNG UND AKTIVIERUNG
Hirnstamm
- Erregung = Tonus
Subkortikale Kerne
- Subkortikale Kerne Aktivierung bestimmter Bereiche unterstützen spezifische Hirnfunktionen
Wie organisiert das Gehirn seine Input- und Output-Funktionen? Wie kontrolliert es seine Bereitschaft zu Aufmerksamkeit und Reaktion? Und wie aktiviert es die für die jeweilige Funktion erforderlichen Bereiche?
Diese Fragen führen uns zur Regulierung der Zustände des Gehirns. Wie werden die Ressourcen des Gehirns gesteuert, um die aktuellen Ziele zu erreichen? Erregung und Aktivierung sind die wichtigsten Komponenten bei der Regulierung des Hirnzustands. Zunächst steuert der Hirnstamm das Erregungsniveau, den allgemeinen Tonus des zentralen Nervensystems. Die subkortikalen Kerne sind dann an einer spezifischeren Steuerung der Aktivierung beteiligt. Bestimmte Bereiche des Gehirns werden, um spezifische Funktionen zu ermöglichen, aktiviert und so auf eine bestimmte Art von Wahrnehmung und Reaktion vorbereitet.
Nun stellt sich die Frage, welches Ausmaß an Erregung und Aktivierung erforderlich ist. Was veranlasst das Gehirn, einen Zustand der Bereitschaft herzustellen und bestimmte Funktionen zu aktivieren? Hier kommen unsere Triebe und Gefühle und damit das limbische System ins Spiel.
TRIEBE UND GEFüHLE
Limbisches System
- Bewertung von Gefahren und Belohnungen
- Prioritäten und Motivation
- Steuerung von Erregung und Aktivierung durch den Hirnstamm sowie Regulierung
von Immunsystem,
Hormonsystem und vegetativem Nervensystem
Kortex
- Bewusste Ziele und top-down Regulation
Subortikale Kerne
- Unbewusste Ängste und Verhaltensmuster
Hirnstamm
- Affektiver Tonus
Das limbische System steuert unsere Triebe und Gefühle. Diese widerum begründen unser Verhalten und unsere physiologischen Regulationsprozesse. Wir lassen uns auf die Welt ein, in der wir Sicherheit und Anerkennung suchen. Die Funktionen des limbischen Systems ermöglichen die Einschätzung von Gefahr und Chance und motivieren Verhaltensweisen, die unser Wohlbefinden maximieren.
Hier konzentrieren wir uns auf die limbische Funktion der subkortikalen Bereiche, die schnell interne und externe Gefahren und Belohnungen erfassen und rasch reagieren, um unser überleben zu sichern. Wir können Triebe und Gefühle auch als eher dezentrale Funktionen betrachten, zu denen die Kontrolle des affektiven Tonus durch den Hirnstamm und die kortikale Steuerung bewusster Pläne und Ziele gehören. Die kortikalen limbischen Bereiche tragen auch zur top-down Regulation von Immun-, Endokrin- und vegetativen Funktionen bei.
Die Funktionen des limbischen Systems sind für unser dauerhaftes überleben von entscheidender Bedeutung und ein Ungleichgewicht in diesem Bereich, kann zu Problemen führen. In lebensbedrohlichen Situationen lernen wir lebenserhaltende Verhaltensmuster, die wir manchmal beibehalten, obwohl die Gefahr längst vorüber ist. So reagieren Menschen mit einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) beispielsweise weiterhin auf eine Weise auf ihre Umgebung, die längst nicht mehr angemessen ist. Sie sind nicht in der Lage, ihre unbewussten Reaktionen zu unterdrücken, obwohl ihr Verstand ihnen sagt, dass diese Reaktionen nicht mehr erforderlich sind. Mit Neurofeedback bei PTBS können wir die Unruhe und Hypervigilanz mit dem ILF-Training verringern und anschließend mit Alpha-Theta-Training daran arbeiten, die traumatischen Erinnerungen aufzulösen.
TOP-DOWN INHIBITORISCHE KONTROLLE
Kortex
- Hemmt subkortikale Reaktionen
- Erlaubt bewusstes Handeln
- Hemmt Hirnstamm-Erregung
Die inhibitorische Kontrolle ist ein weiterer wichtiger Faktor für die Art der Zusammenarbeit der verschiedenen Ebenen des zentralen Nervensystems. Kortikale Bereiche üben eine inhibitorische Kontrolle über darunter liegende Hirnregionen und deren automatische Reaktionen aus. Dadurch bleibt vor der Auswahl und Ausführung einer Reaktion Zeit für eine genaue sensorische Analyse und die Beurteilung von Prioritäten und möglicher Konsequenzen. Der präfrontale Kortex übt als höchste Ebene eine inhibitorische Kontrolle über alle untergeordneten Bereiche des zentralen Nervensystems aus. Für Selbstkontrolle und reifes Verhalten ist eine intakte präfrontale Kontrolle von wesentlicher Bedeutung.
PHYSIOLOGISCHE SELBSTREGULATION
- Automatische Regulation von Erregungszuständen
- Außerhalb bewusster Wahrnehmung und Kontrolle
- Gute Selbstregulation bedeutet Flexibilität und Stabilität
- Neurofeedback fördert die Selbstregulierung
- Hat Auswirkung auf Symptome von Fehlregulierung
- Fördert Gesundheit und Wohlbefinden
Selbstregulation ist die automatische, unbewusste Regulation physiologischer Funktion und grundlegend für das Verständnis von Neurofeedback. Eine intakte Selbstregulation ist die Basis für eine effiziente Funktion von Gehirn und Körper. Neurofeedback fördert eine gute Selbstregulation und verbessert damit die Flexibilität und Stabilität verschiedener psychophysiologischer Zustände. Dadurch verringern sich Symptome und Fehlregulierungen zugunsten von Gesundheit und Wohlbefinden.
MUSTER VON FEHLREGULATION VERSTEHEN
- 1. Physiologischer Erregungslevel
- 2. Instabilitäten (Erregbarkeit des Nervensystems)
- 3. Enthemmung
- 4. Lokalisierte Fehlfunktionen
- 5. Erlernte Ängste und Verhaltensmuster
Nun können wir dieses vereinfachte Modell der Bausteine und Interaktionen des ZNS nutzen, um die Grundkategorien von Regulation und Fehlregulation des Gehirns zu verstehen. Diese Grundkategorien haben direkten Einfluss auf das Wie und Wo des ILF- und des Alpha-Theta-Trainings.
Darüber hinaus sind diese Formen der Regulationsstörungen die Basis für die Arbeit mit dem Protokoll Leitfaden. Sie sind nicht nur wesentlich für die Befunderhebung und das Verständnis der Wirkungen des Trainings, sondern auch für die weiteren Entscheidungen während des Neurofeedback-Prozesses.
- Erregungszustands-Indikatoren helfen uns dabei, die Wirkung der Trainingsfrequenz auf das Erregungsniveau beim einzelnen Klienten zu verstehen. Wir nutzen für das Training Symptome, die im Bezug zu Verschiebungen des Erregungsniveaus stehen, um dementsprechend die Trainingsfrequenz anzupassen. Für Symptome hoher Erregung starten wir zur Beruhigung der rechten Gehirnhälfte mit der Elektrodenposition T4-P4.
- Instabilitäten führen zu paroxysmalen Symptomen, bei denen das Gehirn wie z.B. bei Migräne, Panik oder epileptischen Anfällen die Kontrolle verliert. Sind bei einer Person irgendwann in der Geschichte bereits Instabilitäten aufgetreten, dann sollte eine interhemisphärische Stabilisierung mit einer Elektrodenplatzierung an den Positionen T3-T4 Teil des Trainings sein.
- Enthemmung steht im Zusammenhang mit einem Verlust der Selbstkontrolle durch Stress oder Langeweile, zum Beispiel bei Tics oder Impulsivität. Hier ist ein Training mit Elektrodenpositionen zur Verringerung der Unruhe und Verstärkung der präfrontalen inhibitorischen Kontrolle erforderlich.
- Lokale Dysfunktionen können vorliegen wenn die entsprechenden Symptome genannt werden, bei einer Hirnverletzung oder wenn die Untersuchung oder Bildgebung des Gehirns darauf hindeutet. Anhand solcher Informationen lassen sich die potenziell indizierten Trainingspositionen ermitteln.
- Bei erlernten Ängsten und Verhaltensmustern, die sich negativ auf das Wohlbefinden und die Verhaltenskontrolle auswirken, sollte ein Alpha-Theta-Training als wichtiger Bestandteil der gesamten Neurofeedback-Behandlung in Erwägung gezogen werden. Subkortikale überlebens- oder Belohnungsstrategien können das Verhalten in einer Weise formen, die auf Dauer nicht hilfreich ist. Nach einer physiologischen Beruhigung und Stabilisierung mit ILFNeurofeedback kann das Alpha-Theta-Training dazu beitragen, traumatische Erfahrungen zu verarbeiten und aufzulösen.
Dies sind unsere Grundkategorien, die wir für die Befunderhebung und für die Beurteilung der Reaktionen auf das Training benötigen. Wir werden uns noch gründlicher mit diesen fünf Kategorien befassen, da sie für unser Verständnis des Neurofeedbacks von entscheidender Bedeutung sind.
Physiologische Erregung ist unsere erste Kategorie für die Regulation und Fehlregulation des zentralen Nervensystems, da es sich um die wichtigste Komponente bei der Regulierung des Gehirnzustands handelt. Der Grunderregungslevel wird von den Kernen des Hirnstamms gesteuert, die breit in das gesamte zentrale Nervensystem projizieren. Verantwortlich dafür ist das retikuläre Aktivierungssystem, das Wachheit und Aufmerksamkeit steuert. Mit jeder Elektrodenplatzierung auf der Kopfhaut beeinflussen wir das Erregungssystem, deshalb ist die Trainingsfrequenz während des gesamten Trainings von großer Bedeutung. Die physiologische Erregung steht jedoch besonders bei Klienten mit Entwicklungstrauma zu Beginn der Behandlung im Mittelpunkt. Für die ausreichende Beruhigung dieser traumatisierten und reaktiven Nervensysteme, hat die Beruhigung der rechten Gehirnhälfte (mit T4-P4) Priorität.
PHYSIOLOGISCHE ERREGUNG
Hirnstamm
- Regulierung der Erregungszustände
- Physiologische Erregung = Tonus
Wir gehen davon aus, dass der physiologische Erregungslevel vom Hirnstamm gesteuert wird. Der Hirnstamm ist für den Tonus des gesamten zentralen Nervensystems zuständig. Der Einfluss des Hirnstamms ist dabei eher unspezifisch - er entscheidet lediglich darüber, wie wach ein Mensch ist. Wie der Einzelne tatsächlich eine Verschiebung des Erregungsniveaus erlebt, ist jedoch sehr unterschiedlich. Aufmerksamkeit, Stimmung, physische Anspannung, Denken usw. können betroffen sein, also Bereiche, an denen andere, spezifischere Hirnfunktionen beteiligt sind. Beim Neurofeedback-Training interessieren uns die Verschiebungen des zentralen physiologischen Erregungslevels, da sie uns Hinweise auf die optimale Trainingsfrequenz für den einzelnen Patienten geben.
Zu Beginn des Neurofeedbacks mit einem neuen Klienten stellt sich zunächst die Frage, ob es sich um eine Fehlregulierug des Erregungslevels oder der Erregbarkeit handelt. Fehlregulierungen der Erregung sind gewöhnlich die Folge von Entwicklungstraumata und reagieren am besten auf rechtsseitiges (T4-P4) Training. Symptome von übererregbarkeit (Instabilitäten) sind eher genetisch bedingt und/oder Folge einer Hirnverletzung, sie reagieren am besten auf interhemisphärisches (T3-T4) Training.
ERREGUNGSZUSTAND UND DIE LEISTUNGSKURVE
Das Erregungsniveau hat einen starken Einfluss auf unser allgemeines Funktionsniveau. Jeder von uns lebt nach seiner eigenen Erregungs- und Leistungskurve. Im Laufe des Tages erleben wir die Höhen und Tiefen dieser Kurve. Bei einem geregelten Nervensystem ist der normale Funktionsbereich gut ausgeprägt. Dadurch sind wir in der Lage, unseren Alltag mithilfe unserer höheren kognitiven Funktionen zu bewältigen. Am Ende eines Tages sollte Müdigkeit eintreten und uns bei niedriger Erregung einen erholsamen Schlaf ermöglichen. Am anderen Ende der Kurve, mit hoher Erregung, hingegen sollten wir in der Lage sein, unmittelbar auf Gefahren zu reagieren, ohne zu erstarren.
Gute Regulierung bedeutet Flexibilität und Stabilität. In Gefahrsituationen ist ein hohes Erregungsniveau hilfreich, bleibt dieser Zustand jedoch bestehen, führt dies zu ernsthaften Problemen. Im Notfallmodus konzentrieren wir uns allein auf die Bedrohung und ignorieren dabei unseren Körper und unsere Zukunftspläne. Ein niedriges Erregungsniveau ist wichtig, damit wir zur Ruhe kommen und schlafen können, während des Tages kann es jedoch unsere Wachsamkeit beeinträchtigen. Das Ziel unseres Neurofeedback-Trainings besteht nicht allein darin, das Erregungsniveau eines Menschen zu verschieben, sondern die Flexibilität und Stabilität der Zustandsregulierung zu verbessern.
Neurofeedback und Erregungszustand
Wir können uns diese Leistungskurve nun mit der Trainingsfrequenz anstelle des Erregungsniveaus auf der X-Achse ansehen. Durch die Anpassung der Trainingsfrequenz nach oben oder unten wird das Erregungsniveau nach oben oder unten verschoben. Unsere Aufgabe als Therapeut besteht darin, Anzeichen von Erregungsverschiebungen zu erkennen und diese Information zur Optimierung des Trainingseffekts zu nutzen. Die ideale Trainingsfrequenz ist für jeden Klienten spezifisch, sodass wir die für den Einzelnen passende Frequenz herausfinden müssen. Das Beobachten und Interpretieren der Trainingseffekte zur Ermittlung der Trainingsfrequenz ist ein wesentlicher Bestandteil des erfolgreichen Neurofeedback-Trainings.
ERREGUNG UND AKTIVIERUNG
- Aktivierung bestimmter Gehirnbereiche
- Von subkortikalen Kernen gesteuert
- Die Fehlregulierung bestimmter Schaltkreise kann auf geeignete Elektrodenpositionierungen für das Training hinweisen
- Neurofeedback hat Einfluss auf Erregung und Aktivierung
ERREGUNG UND BELOHNUNGSDEFIZITE
- Belohnungsmangel - limbisches Problem - nicht niedrige Erregung
- Die Erwartung einer Belohnung motiviert zum Handeln
- Belohnungen befriedigen Triebe
- Vergnügen oder Sicherheit zu erlangen
- Schmerz oder Leid zu vermeiden
- Nervenkitzel um der Belohnung willen, nicht wegen der Erregung
- Neurofeedback hat auch Einfluss auf die limbische Funktion
Beim Neurofeedback müssen wir außerdem zwischen Erregung und Belohnungsdefiziten unterscheiden. Belohnungsdefizite hängen mit einem Mangel an Interesse und Teilnahme zusammen, während Erregung einfach nur die Wachheit bestimmt. Belohnungsmangel ist nicht gleichzusetzen mit niedriger Erregung.
Bei Personen mit einem Belohnungsmangel können fehlendes Interesse und Teilnahme für normale Aktivitäten vorliegen (Depression), oder sie entwickeln ein reizsuchendes Verhalten, um sich lebendig zu fühlen (nicht, um sich wach zu fühlen). Wir alle benötigen Belohnungen, um zu überleben. Belohnungen befriedigen Triebe, die darin bestehen, Vergnügen zu erlangen und/oder Leid zu vermeiden. Menschen, die dauerhaft unglücklich sind oder niemals ein Gefühl von Freude, Sicherheit oder Selbstwert empfinden, gehen große Risiken ein, um Momente des Friedens, der Sicherheit oder der Freude erleben zu können. Belohnungsmangel macht Menschen darüber hinaus empfänglich für Suchtmittel und Suchtverhalten, da ihre Belohnungssysteme auf normale Stimuli nicht reagieren.
Bei Belohnungsdefiziten konzentrieren wir uns auf die limbische Funktion und nicht nur auf die durch den Hirnstamm bewirkte Erregung. Mit Elektroden an Temporallappen- und präfrontalen Positionen sprechen wir unmittelbar die limbische Funktion an. Das Belohnungssystem hat sowohl Bezug zur linken wie auch zur rechten Hemisphäre.
Wir würden mit der rechten Gehirnhälfte arbeiten, wenn Belohnungen die Grundbedürfnisse nach Sicherheit und Komfort, sowie nach Spannung und Abenteuer befriedigen. Die linke Gehirnhälfte sprechen wir an, wenn die Belohnung auf sich wiederholende Verhaltensmuster folgt.
BELOHNUNG - GEWOHNHEIT - SUCHT
- Belohnte Verhaltensweisen schaffen Gewohnheiten
- Positives Lernen aus Erfahrung
- Gewohnheitsmäßiger Substanzgebrauch oder Verhalten
- Kann zur Selbstregulation nötig sein (Abhängigkeit)
- Kann zu selbstzerstörerischem Verhalten führen (Sucht)
Belohnungen sind ein normaler und wichtiger Bestandteil unseres Lebens. Sie ermöglichen uns, aus Erfahrung zu lernen und uns so nützliche Fähigkeiten und Gewohnheiten anzueignen. Menschen mit gesunden Nervensystemen finden im Allgemeinen Verhaltensweisen und Substanzen, die durch angemessene Belohnung ihre eigene physiologische Funktion unterstützen.
Menschen mit weniger gut reguliertem Nervensystem empfinden es eventuell notwendig, ihre normale Funktionalität mit Substanzen wie Alkohol oder Marihuana aufrecht zu erhalten. Sie können von solchen Substanzen oder verschriebenen Medikamenten abhängig sein. Manche Menschen leben mit so erheblichen Belohnungs-Defiziten, dass sie niemals friedliche, sichere oder glückliche Gefühle erleben. Sie flüchten sich möglicherweise in selbstzerstörerische Gewohnheiten, um sich zumindest für einige Momente von ihrem Leiden zu erleichtern.
NEUROFEEDBACK BEI SUCHT
- ILF Neurofeedback zur physiologischen Selbstregulation - Ruhe, Stabilität und Selbstkontrolle
- Alpha-Theta Training zur Auflösung früherer Traumata und Leiden, die in die Sucht hinein treiben
Für diejenigen Klienten mit selbstzerstörerischen und süchtigen Verhaltensweisen, bringt das ILF Training zunächst eine physiologische Beruhigung und Stabilität mit einer effektiveren Selbstkontrolle. Mit den tieferen Trainingsfrequenzen der neueren ILF HD Anwendungen erwarten wir in der Regel innerhalb der ersten 20 Sitzungen ein deutlich verringertes Suchtverlangen, sowie eine Reduktion der Angst- und Depressionssymptomatik. Dies ist ein erster wichtiger Schritt, bevor im weiteren Verlauf des Trainings Alpha-Theta Training hinzugefügt wird. Alpha-Theta Training ermöglicht die Auflösung früherer Traumata und Leiden, die in die Sucht hinein treiben.
INSTABILITäTEN
- ZNS Erregbarkeit führt zu paroxysmalen Symptomen
- Krampfanfälle, Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen, usw.
- Nicht gleichzusetzen mit hoher Erregung
- Nicht gleichzusetzen mit Reaktivität
Die zweite Kategorie der Regulationsstörungen ist die Erregbakeit (Exzitabilität), die zu instabilen Zuständen führen kann. Symptome von Instabilitäten, wie z.B. Kopfschmerzen, Panikattacken, Krampfanfälle sind Ereignisse, die anfallsartig, plötzlich und heftig auftreten. Die Symptome sind meist sehr unangenehm und setzten die Betroffenen solange außer Gefecht, bis diese wieder von allein verschwinden. So können sich z.B. Panikattacken mit plötzlichen erschreckenden Todesängsten äußern. Dies ist ganz anders als bei chronischer Angst, die eher mit einem konstant hohen Erregungslevel und dem steigen Gefühl der Unruhe, Furcht o.ä. einhergeht. Plötzliche Erregungs- Verschiebungen können Instabilitätsereignisse auslösen, aber Hyperexzitabilität ist nicht gleichzusetzen mit hoher Erregung.
Für die Auswahl der anfänglichen Elektrodenpositionen eines neuen Neurofeedback Klienten ist die Unterscheidung zwischen Fehlregulierung der Erregung und Fehlregulierung der Erregbarkeit wichtig. Hohe Erregungslevel sind eine typische Folge von Entwicklungstrauma und reagieren am besten auf rechtsseitige Beruhigung (T4-P4). übererregbarkeit ist generell ein genetisches Merkmal oder die Folge von Hirnverletzungen, welche am besten auf interhemisphärische Stabilisierung (T3-T4) reagiert.
Beim Neurofeedback müssen wir außerdem zwischen Instabilität und Reaktivität unterscheiden. Instabilität reflektiert einen internen Kontrollverlust, wie zum Beispiel bei Stimmungsschwankungen. Reaktivität spiegelt eine überreaktion auf externe Auslöser wider, zum Beispiel bei einem reaktiven Wutausbruch. Reaktivität zählen wir zur Kategorie der Enthemmung, nicht zu den Instabilitäten.
HYPEREXZITABILITäT
- Das zentrale Nervensystem ist inhärent erregbar
- Hemmung ist nötig, um die Stabilität aufrecht zu erhalten
- Die meisten ZNS Verbindungen sind inhibitorisch
- Verletzung oder Verlust der inhibitorischen Kontrolle führen zur Hyperexzitabilität und instabilen Zuständen
- Erregbarkeit als genetische Vulnerabilität oder Folge von Hirnverletzungen
Das zentrale Nervensystem ist sehr stark vernetzt und von Natur aus erregbar. Da jede Nervenzelle mit tausenden anderer Nervenzellen vernetzt ist, kann die Aktivität leicht außer Kontrolle geraten.
Um die Stabilität aufrecht zu erhalten ist die inhibitorische Kontrolle von entscheidender Bedeutung. Daher sind die meisten zentralnervösen Verbindungen inhibitorisch. Verletzungen oder Verlust inhibitorischer Interneurone führen zu mangelnder inhibitorischer Kontrolle, was eine Hyperexzitabilität zur Folge hat. Eingehende Erregung löst dann eine Explosion der neuronalen Aktivität aus, statt zu einer kontrollierten Verarbeitung der Informationen zu führen.
Je nachdem, in welchem Bereich des ZNS dieser Prozess stattfindet, können unterschiedliche Symptome die Folge sein - epileptische Anfälle, Panik, Stimmungsschwankungen, Migräne, Schwindel usw.
Hyperexzitabilität ist allgemein mit genetischer Vulerabilität und/oder physikalischen Verletzungen des Nervensystems verbunden.
STABILITäT VON ZUSTäNDEN DURCH NEUROFEEDBACK
- Positionen links/rechts temporal (T3-T4)
- Beruhigung der Exzitabilität
- Kortikal, subkortikal oder Hirnstamm
Wir können Instabilitäten mit dem ILF-Training am effektivsten mit Positionen rechts und links in der Temporalregion (T3-T4) behandeln. Hier erzielen wir für das gesamte Gehirn die größte Stabilisierung. Darüber hinaus berücksichtigen wir hier auch die besondere Empfindlichkeit des Temporallappens gegenüber Hyperexzitabilität.
T3-T4 ist die beste Startposition für Patienten mit Symptomen von Instabilitäten, die typischerweise genetischer Vulnerabilität und/oder Hirnverletzungen zuzuordnen sind. Im Gegensatz dazu ist T4-P4 die beste Startposition für diejenigen mit Trauma in der Entwicklungsgeschichte, um die hohe Erregung zu beruhigen.
STABILISIERENDE MEDIKATION
- Steigender Verbrauch von Antikonvulsiva
- Stärkt die Inhibition
- Stabilisiert übererregbare neuronale Schaltkreise
- "Zustands-Stabilisatoren"
Viele dieser Symptome von Instabilitäten lassen sich medikamentös mit Antikonvulsiva behandeln. Bei der Behandlung von Stimmungsschwankungen werden Antikonvulsiva auch als Stimmungsstabilisatoren bezeichnet. Wir können sie grundsätzlich auch als Zustandsstabilisatoren betrachten. Eine effektive Medikation mit Antikonvulsiva, egal für welches Symptom, ist ein Hinweis für T3-T4 als effektive Elektrodenplatzierung im ILF-Training.
AUTONOMES NERVENSYSTEM
- Regulierung der inneren Organe und Drüsen
- Schließt endokrine- und Immunfunktion mit ein
- Reagiert auf Neurofeedback
- Betrifft Erregung und Erregbarkeit
- Autonome Dysfunktion - genetisch oder Folge neurologischer Krankheiten oder Toxine
Wir haben uns seither auf die Regulation und Fehlregulation des zentralen Nervensystems konzentriert um die Effekte des Neurofeedbacks zu verstehen. Unterdessen beeinflussen wir aber ebenso die Funktion des autonomen Nervensystems. Das autonome Nervensystem reguliert die inneren Organe - z.B. Herz, Blase, Darm und die Atmung. Es reguliert außerdem die Funktion des endokrinen und des Immunsystems.
Die Selbstregulation des autonomen Nervensystems umfaßt ebenso wie die des zentralen Nervensystems Aspekte von Erregung und Erregbarkeit. Autonome Fehlregulierung kann Folge einer genetischen Anfälligkeit oder neurologischer Krankheiten oder Vergiftungen sein.
FUNKTIONEN DES AUTONOMEN NERVENSYSTEMS
Sympathikus
- ‐ "fight or flight"
- ‐ Aktivierung für schnelle Aktion
Parasympathisch
- ‐ Erholung und Regeneration
- ‐ Ruhe und Stabilisierung
Enterisch
- ‐ Regulation des Verdauungstraktes
Das autonome Nervensystem hat drei Äste - sympathisch, parasympathisch und enterisch. Der sympathische Ast aktiviert und bereitet physiologisch für Kampf und Flucht vor. Der Effekt ist schnell und umfassend. Der parasympathische Ast beruhigt und stabilisiert unsere Physiologie damit wir und ausruhen und regenerieren können. Der enterische Ast des autonomen Nervensystems liegt im gastrointestinalen Trakt, wo er die autonome Darmfunktion reguliert.
Um die Selbstregulation des zentralen Nervensystems anzusprechen starten wir mit T4-P4 um die Erregung zu beruhigen und mit T3-T4 um die Exzitabilität zu beruhigen und zu stabilisieren. Das autonome Nervensystem reagiert ganz ähnlich, T4-P4 beruhigt die sympathische Erregung und T3-T4 fördert eine ruhige parasympathische Balance.
AUTONOME DYSFUNKTION
- Ungleichgewicht zwischen Sympathikus und Parasympathikus
- Kann Herz, Lunge, Blase, Darm, Schweißdrüsen, usw. beeinflussen
- Steigende Anerkennung und Diagnose
- Oft mit verwirrenden Symptomen und Diagnosen assoziiert
- Autoimmunkrankheiten, Borreliose, PANDAS, Fibromyalgie, Chronisches Erschöpfungssyndrom, Reizdarm, Schlafapnö, etc.
Wir sehen zunehmend Neurofeedback Klienten mit Symptomen und Diagnosen die in Verbindung mit Fehlregulation des autonomen Nervensystems stehen. Dazu gehören Schwindel, mangelnde körperliche Belastbarkeit, chronische Erschöpfung, niedriger Blutdruck, orthostatische Hypotension und Tachykardie.
Autonome Dysfunktion oder Dysautonomie sind einer Fehlregulation des autonomen Nervensystems zuzuschreiben. Symptome können bei Autoimmunkrankheiten, Fibromyalgie, Reizdarm, HIV/AIDS, Borreliose oder Parkinson auftauchen. Bei autonomer Dysfunktion messen wir T3-T4 eine große Bedeutung für die Balance bei, manchmal zusätzlich mit T4-P4 zur Beruhigung. In manchen Fällen kann es nötig sein mit T3-T4 alleine zu starten.
ENTHEMMUNG
- Mangel an absteigender inhibitorischer Kontrolle
- führt zu Enthemmung
- und zur Freisetzung niederer Funktionen
- Unreife oder primitive Handlungen und Reaktionen
- Impulsivität, Tics, Zwänge, emotionale Reaktivität, usw.
Die dritte Kategorie der Regulationsstörungen ist die Enthemmung. Enthemmung entsteht durch die Kombination aus Unruhe und mangelnder präfrontaler Selbstkontrolle. Stress kann zur Verstärkung der Unruhe und damit auch der Symptome führen. Auch durch Müdigkeit und Beruhigungsmittel kann es zur Verringerung der präfrontalen Selbstkontrolle und dadurch zu verstärkten Symptomen kommen. Symptome wie Tics oder Hyperaktivität können sich prinzipiell bei hoher und auch bei niedriger Erregung verstärken, also bei Stress ebenso wie bei Langeweile. Dies ist zum Beispiel bei ADHS der Fall. Hyperaktivität und Impulsivität können durch Aufregung verstärkt werden. Ebenso können Beruhigungsmittel, Müdigkeit oder niedriger Blutzucker die präfrontale Selbstkontrolle verringern und ebenso diese ADHS-Symptome auslösen.
Eine gute Hirnfunktion erfordert eine hinreichende inhibitorische Kontrolle durch die höchste Ebene des zentralen Nervensystems. Wenn unsere absteigende inhibitorische Kontrolle genetisch bedingt oder durch Verletzung, Erkrankung oder Einnahme sedierender Substanzen nicht mehr hinreichend funktioniert, zeigen wir aufgrund mangelnder Hemmung unreife Verhaltensweisen.
ABSTEIGENDE (TOP-DOWN) INHIBITORISCHE KONTROLLE
Kortex
- Hemmt subkortikale Reaktionen
- Erlaubt bewusstes Handeln
- Präfrontal - höchste Ebene
Der Kortex ist die höchste Ebene unseres zentralen Nervensystems, und der präfrontale Kortex ist die höchste Ebene innerhalb des Kortex. Der präfrontale Kortex entwickelt sich über viele Jahre zu immer mehr Reife und zunehmender Selbstkontrolle des Individuums. Mit dem präfrontalen ILF-Training soll eine ausgereifte und funktionierende Regulierung der absteigenden Hemmung erreicht werden.
NEUROFEEDBACK BEI ENTHEMMUNG
- Präfrontales Training (L und/oder R) zur gesteigerten Selbstkontrolle
- Rechtes parietales Training zur physischen Beruhigung
Beim ILF-Training verwenden wir präfrontale Positionen (links und/oder rechts) für eine verbesserte Selbstkontrolle und zusätzlich parietale Positionen zur Beruhigung. Das Training rechts parietal (T4-P4) wirkt am effektivsten, wenn es um die Beruhigung von Erregung und Unruhe geht.
Das Training rechts präfrontal (T4-Fp2) erhöht die Kontrolle der emotionalen Reaktivität. Mangelnde emotionale Kontrolle kann zu Ärger, Aggression sowie zu oppositionellem oder ängstlichem Verhalten führen. Das Training links präfrontal (T3-Fp1) fördert die Kontrolle des Denkens und Handelns. Mangelnde präfrontale Kontrolle kann zu impulsivem und zwanghaftem Verhalten führen.
MEDIKATION BEI ENTHEMMUNG
- Aktivierende (konzentrationsfördernde) Medikamente für eine verbesserte Selbstkontrolle
- Beruhigende Medikation zur Senkung der Erregung
- Stimulanzien zur verbesserten Selbstkontrolle, nicht zur erhöhten Erregung
Die medikamentöse Behandlung von Symptomen aufgrund von Enthemmung erfolgt durch Beruhigungsmittel zur Verringerung der Erregung und der Unruhe sowie aktivierender Medikamente zur Steigerung der Konzentration und Selbstkontrolle.
Stimulanzien wie Ritalin bewirken gleichzeitig physische Beruhigung und Konzentration. Sie werden Personen mit ADHS nicht verabreicht, um deren Erregungsniveau zu erhöhen, sondern um eine bessere Selbststeuerung zu erreichen. Natürlich können Stimulanzien bei einigen Personen auch zu einem erhöhten Erregungsniveau führen. In diesen Fällen ist evtl. eine weitere Beruhigung mit sedierenden Medikamenten wie z.B. Clonidin angezeigt.
Die vierte Kategorie der Regulationsstörungen sind die lokalen Dysfunktionen. Anhand der Symptome können wir feststellen, in welchen Hirnbereichen Fehlregulationen vorliegen und dann gezielt mit den Gehirnbereichen arbeiten, in denen Funktionsdefizite bestehen. Unsere langjährige klinische Erfahrung hat uns deutlich gezeigt, dass bestimmte Positionen äußerst spezifische Wirkungen auf die Hirnfunktionen haben können. Es ist bemerkenswert, wie schnell das Gehirn auf Veränderung der Elektrodenposition reagieren kann. Wenn wir eine neue Position testen, um ein bestimmtes Symptom zu behandeln, wird in der Regel innerhalb von einer oder zwei Sitzungen deutlich, ob die neue Position ihren Zweck erfüllt.
Müssen wir Schaltkreise mit einbeziehen, die an der sensorischen Verarbeitung im hinteren Teil des Gehirns beteiligt sind? Oder müssen wir Schaltkreise mit einbeziehen, die an exekutiven Funktionen im vorderen Teil des Gehirns beteiligt sind?
Sollen wir das Bewusstsein für das Ganze in der rechten Hemisphäre trainieren oder die Verarbeitung von Details in der linken Hemisphäre?
KORTIKALE AKTIVIERUNG UND KONTROLLE
- Verbesserung spezifischer Funktion
- Aktivierung und Kontrolle spezifischer kortikaler Schaltkreise
- Beruhigung und Stabilisierung
Die auf der Kopfhaut befestigten Elektroden messen die kortikale EEG-Aktivität, die von Hirnstamm- und subkortikalen Schaltkreisen reguliert wird, welche in den Kortex projizieren. Im Rahmen des ILF-Neurofeedbacks können wir mithilfe entsprechender Elektrodenpositionierungen gezielt auf spezifische funktionale Defizite einwirken. Die Beruhigung und Stabilisierung der Gehirnfunktion führt zu besserer Regulation und damit zu besserer Funktion.
VORNE / HINTEN GEHIRNFUNKTIONEN
Vorne - Output
- Exekutive Funktion
- Top-down Aufmerksamkeitskontrolle
- Selektion und Initiierung von Verhalten
- Inhibitorische Kontrolle des Outputs
Hinten - Input
- Sensorische Verarbeitung und Integration
- Bottom-up Aufmerksamkeit für die Umgebung
- Körperliches und räumliches Bewusstsein
Der hintere Teil des Gehirns verarbeitet den Input - sensorische Informationen über die Umwelt und über Vorgänge in unserem Körper. Das Training der hinteren Hirnareale hat einen Einfluss auf die sensorische Verarbeitung und Integration. Es beeinflusst das körperliche Bewusstsein und die Wahrnehmung unseres Körpers im Raum. Darüber hinaus hat es einen Einfluss auf die räumliche Aufmerksamkeit - die Aufmerksamkeit auf unsere Umgebung als Reaktion auf sensorischen Input.
Der vordere Teil des Gehirns verarbeitet den Output - Bewegung, Sprechen, Singen, Denken, Planen usw. Das Training der vorderen Hirnareale beeinflusst die exekutiven Funktionen und die Selbstkontrolle. Hier können wir die Einleitung und Abfolge von Verhaltensweisen beeinflussen. Außerdem können wir hier trainieren impulsives, zwanghaftes, unreifes und reaktives Verhalten zu hemmen, sodass Zeit bleibt Handlungen vor ihrer Ausführung zu überdenken. Frontales Training kann auch einen Einfluss auf die intrinsisch motivierte und zielgerichtete Aufmerksamkeit haben.
LINKS / RECHTS GEHIRNFUNKTIONEN
Links
- Sequenziell
- Analytisch
- Text
Rechts
- Simultan
- Integrativ
- Kontext
In unserem Kopf befinden sich quasi zwei Gehirne mit sehr unterschiedlichen Funktionen. Dabei ist nicht nur entscheidend, dass jedes Gehirn seine jeweilige Aufgabe gut erfüllt, sondern auch, dass beide miteinander kommunizieren und kooperieren. Die Effizienz liegt in der Trennung und der jeweiligen Spezialisierung, bevor die Ergebnisse dann miteinander ausgetauscht werden.
Die Funktion des rechten Gehirns ist integrativer. Das rechte Gehirn erfasst in jedem Moment das Gesamtbild und hilft uns dabei, sicher und unversehrt durch die Welt zu navigieren. Die Funktion des linken Gehirns ist eher analytisch und sequenziell. Das linke Gehirn erfasst die Details und hilft uns dabei, unser Verhalten so zu organisieren, dass wir unsere Ziele erreichen. Man könnte sagen, dass das linke Gehirn für den Text (L) und das rechte Gehirn für den Kontext (R) zuständig ist.
Wir suchen anhand von Symptomen nach Hinweisen auf die relativen Stärken und Schwächen der Funktionen des linken und rechten Gehirns. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass sensorischer Input und motorischer Output beide Hirnhälften durchqueren. Input von der linken Körperseite wird in das rechte Gehirn projiziert, und die rechte Seite projiziert in das linke Gehirn. Ebenso verhält es sich mit Output an die Muskeln, der jeweils von der gegenüberliegenden Gehirnhälfte gesteuert wird. Wenn durch eine Hirnverletzung auf einer Seite des Körpers Schwäche oder Lähmungen auftreten, können wir davon ausgehen, dass die gegenüberliegende Seite des Gehirns von der Verletzung betroffen ist.
Auditiver Input durchquert ebenfalls größtenteils das Gehirn, sodass zum Beispiel der Output vom linken Ohr in die rechte Hörrinde geleitet wird. Dieses Wissen kann bei der Behandlung eines Klienten mit einseitigem Tinnitus hilfreich sein, denn wir würden in diesem Fall die gegenüberliegenden sensorischen Bereiche ansprechen. Visueller Input durchquert zum Teil die Hirnhälften, sodass das rechte Gesichtsfeld beider Augen in die linke Sehrinde projiziert wird und das linke Gesichtsfeld in die rechte Sehrinde. Dieses Wissen kann uns bei der Entscheidung helfen, mit welchen Positionen wir trainieren sollen, wenn ein Klient über den Verlust oder die Verzerrung des Gesichtsfelds klagt.
RECHTE HEMISPHäRE
- Neues & Flexibilität
- Umweltmotiviertes Verhalten
- Aufsteigende Kontrolle
- Wahrnehmung von Gefahr
- Kreativität
- Frühe Entwicklung
Die Effekte des Trainings der linken Hemisphäre unterscheiden sich im ILF-Training deutlich vom Training der rechten Hemisphäre. Dementsprechend müssen die Elektrodenpositionierungen für jeden einzelnen Klienten sorgfältig gewählt werden. Dazu müssen sowohl die aktuellen Symptome, als auch die ganze Lebensgeschichte berücksichtigt werden. Es ist entscheidend, dass wir die Indikatoren für rechtsseitiges und linksseitiges Training sorgfältig gegeneinander abwägen.
Die rechte Hemisphäre nimmt die Umwelt wahr und reagiert auf sie - wo wir sind und wie es uns geht. Das rechte Gehirn beurteilt, was von uns erwartet wird und wie wir diesen Erwartungen entsprechen können. Es hilft uns, neue Situationen zu ergründen und neue Fähigkeiten und Kenntnisse zu erwerben. Seine Aufgabe besteht darin, unser überleben und unsere Sicherheit zu gewährleisten. Wichtig ist, dass es uns ermöglicht uns sicher und wohl mit uns selbst zu fühlen, damit wir offen für andere sind.
Der Forschungsdrang des rechten Gehirns ist in unserer Kindheit von großer Bedeutung, da wir auf diese Weise etwas über die Welt lernen. Später im Leben benötigen wir diese Fähigkeit, um flexibel und kreativ agieren zu können.
RECHTE GEHIRNHäLFTE UND ENTWICKLUNGSTRAUMA
- Gelernte Selbstregulation
- Frühe Entwicklung und Bindung
- Störungen führen zu chronischer Fehlregulation
- Mangel an Sicherheit und Urvertrauen
- Missbrauch, Vernachlässigung, Entwicklungsstörung, Trauma
Die frühe Entwicklung des rechten Gehirns führt zu einer guten Selbstregulation. Wir lernen schon früh, sensorischen Input sinnvoll zu verarbeiten, und wir lernen, uns selbst zu beruhigen und Beziehungen mit anderen Menschen einzugehen. Wird diese Entwicklungsphase aufgrund der Umstände oder durch die Disposition des Kindes gestört, kann es zu lebenslangen Problemen mit der zentralen Selbstregulation kommen. Als Folge davon können chronische Regulationsstörungen oder Erkrankungen auftreten. Der Einfluss, den Neurofeedback - auch Jahre später - auf diese zentrale Selbstregulation haben kann, ist wirklich bemerkenswert.
NEUROFEEDBACK BEI ENTWICKLUNGSTRAUMA
- Meist rechtsseitiges Training
- Linksseitiges Training kann Unruhe und emotionale Reaktivität verstärken
- T3-T4 kann manchmal zur Stabilisierung nötig sein
Liegen in der Geschichte Traumatisierungen in der frühen Entwicklung vor, dann startet das ILF-Neurofeedback rechts parietal (T4-P4) zur physischen Beruhigung. Im weiteren Verlauf kommt meist rechts präfrontal (T4-Fp2) zur Beruhigung der emotionalen Reaktivität hinzu. Gelegentlich kann es vorkommen, dass T3-T4 für Migräne, Panikattacken oder andere Instabilitäten benötigt wird. In den meisten Fällen ist es jedoch notwendig für längere Zeit nur rechtsseitig zu trainieren.
Ein zu schneller Wechsel auf die linke Seite, manchmal auch nur der Wechsel zu T3-T4, kann zu gesteigerter Unruhe und emotionaler Reaktivität führen.
PTBS: POSTTRAUMATISCHE BELASTUNGSSTöRUNG
- Verbindung zu frühem Trauma
- Fehlende Resilienz und Erholung
- Neurofeedback startet mit rechtsseitigem Training zur Beruhigung
- Später Alpha-Theta für das unverarbeitete Trauma
Traumata während der frühen Entwicklung stören das Erlernen der Selbstregulationsfähigkeit in der Kindheit. Das führt zu einem Mangel an Resilienz und zur chronischen Fehlregulation. Diese Menschen können sich nicht von den Verletzungen, Verlusten oder traumatischen Ereignissen, die im Laufe des Lebens auftreten, erholen. Spätere Traumata oder Stress können für sie dann so überwältigend sein, dass dadurch die früheren, nicht verarbeiteten Traumata reaktiviert werden. Dies wird am Beispiel der posttraumatischen Belastungsstörung deutlich. Ein gesundes Nervensystem kann sich oft sogar von schwerwiegenden Traumata erholen. Bei denjenigen, die jedoch chronisch beeinträchtigt bleiben, gibt es in der Regel präexistente Traumata.
Das rechtsseitige ILF Training ist zur physischen und emotionalen Beruhigung bei PTBS sehr effektiv. Später im Training wird Alpha-Theta Training zur Auflösung der spezifischen traumatischen Erinnerungen hinzugefügt.
LINKE HEMISPHäRE
- Zielgerichtetes Verhalten
- Planung und Organisation
- Analyse von Details
- Bewusstes Denken
- Ausführung gelernter Fertigkeiten
- Spätere Entwicklung
Die linke Hemisphäre ist auf die detaillierte sensorische Verarbeitung und auf die Organisation und Ausführung erlernter Verhaltensweisen spezialisiert. Unser linkes Gehirn kennt die Regeln und organisiert die zum Erreichen unserer Ziele erforderlichen Schritte. Es steuert die absteigende Kontrolle unserer Aufmerksamkeit für zielgerichtete Aufgaben. Damit unterscheidet sich seine Funktion vom räumlichen Bewusstsein des rechten Gehirns, das uns unsere Umgebung wahrnehmen lässt. Die Aufmerksamkeit des linken Gehirns ist natürlich wichtig für schulische Leistungen, da hier Organisation und Ausdauer von großer Bedeutung sind. Wir trainieren das linke Gehirn außerdem, um die Ausdrucksfähigkeit sowie das Lesen, Schreiben und Rechnen zu verbessern.
Die Funktionen des linken Gehirns entwickeln sich erst später zusammen mit der Sprache und dem expliziten Gedächtnis. Unsere linke Hemisphäre steuert die bewusste, verbale Interpretation und Schilderung unseres Lebens. Oft hat sie das Bedürfnis, bewusste Kontrolle über all unsere Handlungen auszuüben. Dies kann bei einer Sitzung zu einer Herausforderung werden, wenn wir versuchen, die Funktionen der rechten Hemisphäre zu beruhigen, während die linke Hemisphäre eine verbale Erklärung des Geschehens einfordert.
BEREICHE UND FUNKTIONEN DES KORTEX
- Primäre sensorische & motorische Bereiche
- Modalitätenspezifische Bereiche
- Multimodale Assoziationsareale
Wir können sowohl den linken als auch den rechten Kortex in unterschiedliche Funktionsbereiche unterteilen. Die primären sensorischen Bereiche empfangen und verarbeiten Informationen von den Augen, Ohren, Gelenken und der Haut. Dies ist die erste und grundlegendste kortikale Repräsentation des sensorischen Inputs. Die primären motorischen Bereiche sind die letzte Phase des kortikalen Outputs, der unseren Körper zur Bewegung veranlasst.
Die modalitätenspezifischen Assoziationsareale stellen eine höhere Ebene der sensorischen Verarbeitung (des Inputs) und der Organisation des motorischen Outputs dar. Aus jedem eingehenden sensorischen Strom werden weitere Informationen extrahiert, jedoch weiterhin separat verarbeitet.
An den multimodalen Assoziationsarealen kommen alle Informationen zusammen. Hier erfolgen die sensorische Integration aller sensorischen Modalitäten und die Organisation des behavioralen Outputs.
PRIMäRE SENSORISCHE UND MOTORISCHE BEREICHE
- Visuell (V)
- Auditiv (A)
- Somatosensorisch (SS)
- Primär motorisch (M)
Wir befassen uns nun näher mit diesen Funktionsebenen und beginnen mit den primären sensorischen und motorischen Bereichen. Die sensorische Verarbeitung erfolgt im hinteren Teil des Gehirns, Output und exekutive Kontrolle hingegen im vorderen Teil. Die primären sensorischen und motorischen Bereiche nehmen einen relativ geringen Teil des gesamten Kortex ein. Sie sind an der ersten Phase der sensorischen Verarbeitung und der letzten Phase des motorischen Outputs beteiligt.
Somatosensorischer Input von der Haut, den Gelenken und Muskeln liefert Informationen über Berührungen und die Position der gegenüberliegenden Körperseite. Der primäre somatosensorische Kortex liegt direkt hinter der Zentralfurche, welche die vordere und hintere Gehirnhälfte voneinander trennt.
Auditiver Input von den Ohren liefert der primären Hörrinde Informationen über die Grundfrequenz und Intensität von Geräuschen, die vorwiegend auf der gegenüberliegenden Seite des Kopfes wahrgenommen werden.
Visueller Input von den Augen liefert der primären Sehrinde Informationen über elementare Bewegungen, Formen und Farben. Dabei empfängt jede Hemisphäre Informationen vom jeweils gegenüberliegenden Gesichtsfeld.
Der primäre motorische Bereich übermittelt Impulse direkt an untere motorische Neuronen im Rückenmark, von denen die gegenüberliegende Körperseite zur Bewegung veranlasst wird.
Wir können diese primären sensorischen und motorischen Bereiche ansprechen, wenn Symptome vorliegen, welche die grundlegende sensorische Verarbeitung und motorische Kontrolle betreffen. Dies ist vor allem bei Patienten mit bestimmten Hirnverletzungen angezeigt. Sehstörungen können zum Beispiel die Folge eines Schädel-Hirn-Traumas sein, bei dem der okzipitale Kortex gegen den Schädel gepresst wurde. Auch bei einem Schlaganfall, der den primären motorischen Kortex betrifft, kann die gegenüberliegende Körperseite schwach oder gelähmt sein.
MODALITäTENSPEZIFISCHE ASSOZIATIONSAREALE
- Visuell (V)
- Auditiv (A)
- Somatosensorisch (SS)
- Prämotorisch (PM)
An die primären sensorischen und motorischen Bereiche grenzen die entsprechenden modalitätsspezifischen assoziativen Bereiche an. Die weitere Verarbeitung der sensorischen Informationen und die Extraktion komplizierterer Eigenschaften des Inputs erfolgen innerhalb der einzelnen sensorischen Modalitäten. So können wir zum Beispiel die visuelle Verarbeitung auf höherer Ebene ansprechen, indem wir die Elektroden posterior temporal platzieren, und zwar links, wenn es ums Lesen geht, und rechts, wenn es um die Muster- und Gesichtserkennung geht.
Der prämotorische Kortex steuert die Organisation des motorischen Outputs auf höherer Ebene, wozu auch die Einleitung und Abfolge von Bewegungen gehört. Wir können das Broca-Areal auf der linken Seite ansprechen, um die Artikulation und Wortfindung zu verbessern. Das Broca-Areal befindet sich direkt vor dem Bereich des primären motorischen Kortex, der die Bewegungen des Gesichts und des Mundes steuert. Gelegentlich sprechen wir die frontalen Augenfelder nah der Mittellinie an, wo das Gehirn die Augenbewegungen steuert, um sich an Stimuli in der Umgebung zu orientieren.
MULTIMODALE ASSOZIATIONSAREALE
- Inferior parietal(IP)
- Mittlerer Temporallappen( (MT)
- Präfrontal (PF)
Es gibt große Bereiche des Kortex, die nicht an spezifischen sensorischen oder motorischen Aufgaben beteiligt sind. Zu diesen Bereichen gehören der inferiore parietale, der mittlere temporale und der präfrontale Kortex, die zur höchsten Ebene zählen, auf der Integration und Abstraktion von Input und Output erfolgen. Diese Bereiche empfangen außerdem Input aus limbischen Bereichen, der Informationen darüber liefert, wohin die Aufmerksamkeit gerichtet werden muss und welche Handlungen erforderlich sind, um unser überleben zu sichern und unsere Ziele zu erreichen.
Es gibt zwei separate sensorische Verarbeitungsbereiche auf hoher Ebene, die für unterschiedliche Aspekte eingehender Informationen zuständig sind. Zunächst konzentriert der dorsale Strom sensorischer Verarbeitung den Input von allen sensorischen Modalitäten im inferioren parietalen Bereich. Hier extrahiert das Gehirn Informationen zum "Wie und Wo": wie laut, wie schnell, wie hell, wie viele, wo im Raum und in welcher Beziehung zum Körper, usw. Gleichzeitig leitet der ventrale Strom sensorischer Verarbeitung den Input zum mittleren Temporallappen. Hier identifiziert das Gehirn die Dinge durch Objekt- und Mustererkennung.
Die höchste Ebene der Organisation des behavioralen Outputs ist der präfrontale Kortex. Dieser Bereich steuert außerdem die Selbstkontrolle. Hier fassen wir unsere Entschlüsse und führen die Schritte aus, die zum Erreichen unserer Ziele erforderlich sind, ohne sofort und impulsiv zu reagieren.
LIMBISCHE BEREICHE
- Temporalpol (TP)
- Insula (I)
- Orbitofrontal (OF)
Neben dem sensorischen Input und dem motorischen Output müssen wir die limbische Verarbeitung unserer internen Zustände und die externen Bedrohungen und Belohnungen berücksichtigen. Das limbische System hilft uns durch die Steuerung unserer Input- und Output-Funktionen dabei, zu überleben und unsere Ziele zu erreichen. Wir betrachten die limbische Funktion in erster Linie als subkortikale Funktion, jedoch gibt es auch kortikale limbische Bereiche, die stark zusammengefaltet und verdeckt sind. Zieht man den Temporal- und den Frontallappen zurück, wird der limbische Kortex freigelegt, der sich vom orbitofrontalen Kortex über die Insula bis zum Temporalpol erstreckt.
Wir sprechen die Bereiche und Funktionen des limbischen Systems mit Elektroden an präfrontalen (Fp1 und Fp2) und temporalen (T3 und T4) Positionen an.
LIMBISCHE ASSOZIATIONSAREALE
- Wahrnehmung und Handlung angetrieben durch limbische Bedürfnisse und Ziele
- Höhere Verarbeitungszentren von Input und Output erhalten starken Input von limbischen Bereichen
- Neurofeedback an multimodalen Assoziationsarealen beeinflusst limbische Funktion
Bei der Diskussion über Input- und Outputfunktion ist daran zu denken, dass unsere Bedürfnisse und Ziele die Informationsverarbeitung im Gehirn und damit unser Verhalten steuern. Wir sehen und erkennen das, wonach wir zu sehen und zu erkennen gelernt haben. Und natürlich handeln wir entsprechend unserer Bedürfnisse und unserer kurz- und langfristigen Ziele.
Kortikale und subkortikale limbische Bereiche haben eine starke Verbindung zu den multimodalen Assoziationsarealen. Das erlaubt die Koordinierung von Trieben und Gefühlen, zusammen mit der physiologischen Regulation der viszeralen Zustände, endokriner Balance und der Immunregulation.
BEDEUTUNG DER MULTIMODALEN ASSOZIATIONSAREALE
- Höchste Ebene der Input- und Output Verarbeitung
- Entwicklungsgeschichtlich die neuesten Bereiche des Kortex
- Entwickeln sich über die Lebenszeit als Letzte
- Verlieren im Alter oder bei Demenz als Erste ihre Funktion
Unsere langjährige klinische Erfahrung hat uns gezeigt, wie wichtig die Einbeziehung dieser multimodalen assoziativen Bereiche ist, denn sie stellen die effektivsten Trainingspositionen dar. Heute wissen wir, dass die multimodalen assoziativen Bereiche die höchste Ebene der Verarbeitung von Input und Output sind, und uns deshalb die umfassendsten Trainingsergebnisse liefern.
Diese Bereiche sind die jüngsten Bestandteile unseres Gehirns und zugleich die Letzten, die sich im Laufe des Lebens entwickeln. Sie sind auch die Ersten, die ihre Funktion einbüßen, wenn ein Mensch an Demenz erkrankt oder auf normale Weise altert.
Es gibt Fälle, in denen wir spezifischere Funktionen ansprechen wollen, aber zunächst wollen wir die höchste Organisations- und Funktionsebene der multimodalen assoziativen Bereiche verbessern.
NEUROFEEDBACK UND MULTIMODALE ASSOZIATIONSAREALE
- Entwicklung und Funktion unterstützen
- Ausgereifte Funktion optimieren
- Funktionsverlusten entgegenwirken
Wir sprechen diese multimodalen assoziativen Bereiche in sämtlichen Lebensphasen an, um eine maximale klinische Wirkung zu erzielen:
- Zur Unterstützung der Entwicklung intakter Funktionen auf hoher Ebene, wenn es zum Beispiel durch Entwicklungsstörungen zu Verzögerungen kommt.
- Zur Unterstützung intakter Funktionen und zur Verbesserung der Leistung bei einem ausgereiften Nervensystem. Es ist grundsätzlich möglich, mehr aus unserem Nervensystem herauszuholen, indem wir die Effizienz der Funktionen mit Neurofeedback stärken.
- Zur Bekämpfung von Funktionsverlusten, die durch den normalen Alterungsprozess oder durch Demenz entstehen. Neurofeedback ist sehr hilfreich, wenn es um die Aufrechterhaltung guter Hirnfunktionen und die physiologische Selbstregulation im Alter geht. Selbst bei schwerer Demenz erleben wir in der Regel eine wesentliche Funktionsverbesserung. Bei degenerativen Störungen wie Alzheimer sollte das Training dauerhaft fortgesetzt werden, damit der Nutzen erhalten bleibt.
BASISPOSITIONEN
MULTIMODALE ASSOZIATIONSAREALE
- Fp1 & Fp2
Präfrontal - T3 & T4
Mittel Temporal - P3 & P4
Inferior Parietal
Unsere Basispositionen sprechen diese multimodalen assoziativen Bereiche an - Inferior Parietal (P3, P4), Mittel Temporal (T3, T4) und Präfrontal (Fp1, Fp2). Dies sind in der Mehrzahl der Fälle die wirkungsvollsten Trainingspositionen. Wir beginnen mit diesen Positionen und fügen später weitere Positionen hinzu, aber nur, wenn wir spezifischere Trainingseffekte erzielen wollen.
PARIETALES TRAINING ZUR:
- Entspannung und Wahrnehmung des Körpers
- Räumliches Bewusstsein
- Sensorische Integration
Das parietale Training hat einen großen Einfluss auf die sensorische Verarbeitung auf hoher Ebene. Wir arbeiten zuerst mit dieser Basisposition, um den dorsalen Strom sensorischer Information anzusprechen. Hier nehmen wir Einfluss auf die Wahrnehmung, wie groß, laut, hell oder schnell Dinge sind und in welchem Zusammenhang sie miteinander stehen.
Das rechte Gehirn befasst sich mit dem Gesamtbild und dem ganzen Körper im Raum. Mit parietalem Training auf der rechten Seite üben wir einen Einfluss auf die körperliche Wahrnehmung und Entspannung aus. Wir sprechen die Fähigkeit an, unserem sensorischen Input einen Sinn zu geben und somit auch unserer Umgebung einen Sinn zu verleihen (sensorische Integration). Darüber hinaus beruhigen wir die allgemeine Reaktivität auf sensorische Stimuli.
Das linke Gehirn verarbeitet die Details. Mit parietalem Training auf der linken Seite können wir die zeitliche Abstimmung und die Aufmerksamkeit für Details beeinflussen. Wir können das Bewusstsein für rechts und links und die Feinsteuerung der dominanten Hand verbessern. Parietales Training auf der linken Seite kann die Fähigkeiten im Umgang mit Zahlen verbessern und die Lichtempfindlichkeit beim Lesen verringern.
TEMPORALES TRAINING ZUR:
- Emotionalen Regulation
- Physiologischen Regulation
- Auditiven Verarbeitung
- Objekt- und Mustererkennung
Der mittlere Temporallappen ist das Ziel des ventralen Stroms sensorischer Verarbeitung. In diesem Bereich findet auf hoher Ebene die sensorische Integration zur Identifizierung von Dingen statt - die Objekt- und Mustererkennung. Mit dem linken Temporallappen-Training können wir Einfluss nehmen auf das Erkennen von Objekten und Symbolen, also auch von Buchstaben beim Lesen. Das rechte Temporallappen-Training beeinflusst das Erkennen von Mustern und Gesichtern.
Temporallappen-Training kann auch einen Einfluss auf die auditive Verarbeitung haben, da sich hier die primären und modalitätsspezifischen auditiven Bereiche befinden. Dieses Training unterscheidet sich vom parietalen Training, mit dem die Hörempfindlichkeit angesprochen wird.
Temporale Positionen hatten schon immer einen starken Einfluss auf die physiologische und emotionale Regulation.
PRäFRONTALES TRAINING FüR
- Impulskontrolle
- Planung und Organisation
- zwanghafte und obsessive Symptome
- Hemmung
- ängsten und Bindungen
- Emotionale Kontrolle
Mit präfrontalen Positionen können wir die höchste Ebene der Output-Organisation beeinflussen. Eine intakte präfrontale Funktion erlaubt es uns, Informationen zu behalten, während wir die angemessene Abfolge der Handlungen planen und ausführen. Des Weiteren hemmt diese Funktion primitive und unreife Reaktionen, indem wir über die Art des angemessenen Handelns nachdenken. Dies ist eines der Hauptprobleme bei ADHS, denn diese Klienten handeln impulsiv und haben keine Gelegenheit, zuvor die möglichen Konsequenzen abzuwägen.
Eine intakte präfrontale Funktion ist der Schlüssel zu guter Selbstkontrolle (über das Denken, Handeln und Fühlen). Mit der weiteren Entwicklung des Gehirns reift nach und nach auch die präfrontale Funktion. Mit zunehmender Selbstkontrolle legen wir somit ein immer reiferes Verhalten an den Tag. Symptome von Enthemmung wie Zwangsstörungen, Tics, Impulsivität, emotionale Reaktivität usw. indizieren ein präfrontales Training. Ob dieses Training rechts oder links präfrontal stattfindet, hängt von der genauen Art der Symptome und der betroffenen Person ab.
Die rechte Hemisphäre reguliert die wichtigsten Emotionen, die unser überleben und unsere Sicherheit garantieren. Das Training rechts präfrontal wirkt sich auf die Kontrolle der emotionalen Reaktivität aus. Es kann ärger, Angst, Ungeduld, Verzweiflung usw. verringern. Die linke Hemisphäre reguliert unser bewusstes Planen und die Ausführung zielgerichteten Handelns. Das Training links präfrontal wirkt sich auf die Kontrolle des Denkens und Handelns aus.
ERLERNTE äNGSTE UND VERHALTENSMUSTER
- Exziplites Gedächtnis
- Bewusst
- Kortikal
- Spätere Entwicklung
- Kontext innerhalb der Lebensgeschichte
- Logisch und kognitiv
- Frühere Erfahrungen
- Implizites Gedächtnis
- Unbewusst
- Intuitives Wissen
- Subkortikal
- Frühe Entwicklung
- Kontextfrei
- Emotional und somatisch
- Traumatische Erfahrungen
- Aktuelle Erfahrungen
Unsere letzte Kategorie der Regulationsstörungen des Gehirns umfasst erlernte Ängste und Verhaltensmuster. Lernprozesse finden im gesamten zentralen Nervensystem statt. Wir tendieren dazu, uns auf explizite, bewusste Erinnerungen zu konzentrieren, die wir im Verlauf unserer Lebensgeschichte abrufen können, aber dieses System entwickelt sich erst, wenn wir ein paar Jahre alt sind. Ein älterer und tieferer Lernprozess bewirkt implizite Erinnerungen. Aus dieser Art des Lernens resultiert, wie wir die Welt wahrnehmen und auf sie reagieren, und wie wir uns selbst verstehen. Einige dieser Erinnerungen werden während früher, präverbaler Lebenserfahrungen geformt, während andere durch spätere, traumatische Erfahrungen entstehen.
Unsere subkortikale und unbewusste Hirnfunktion ist darauf ausgelegt, unser Leben und unsere Sicherheit zu gewährleisten. Wenn wir ein traumatisches Ereignis erleben, speichert diese Funktion dies als lebensbedrohliche Situation, die es um jeden Preis zu vermeiden gilt. Wenn wir später versuchen, uns diese überzeugung und Reaktion wieder auszureden, kann dies unmöglich sein. Ein Kriegsveteran mag sehr wohl wissen, dass er sich nicht mehr auf dem Schlachtfeld befindet, aber sein Gehirn bleibt dennoch übermäßig wachsam und reaktionsbereit. Ein bestimmter Anblick, ein Geräusch oder ein Geruch kann ein plötzliches Wiedererleben des lebensbedrohlichen und traumatischen Ereignisses auslösen.
Bei derartigen erlernten Ängsten und Verhaltensmustern ist das Alpha-Theta-Training eine wichtige Komponente unseres Neurofeedback-Programms. Alpha-Theta-Training ermöglicht es dem Betroffenen, in einem sicheren, entspannten Zustand Zugang zu traumatischen Erfahrungen zu erhalten und diese loszulassen.
AT: ENTSPANNUNG DER KORTIKALEN KONTROLLE
- Zustand niedriger Erregung
- Sensorischer Input reduziert
- Lockerung der kortikalen Kontrolle
- Erlaubt subkortikale Verarbeitung und Auflösung unbewusster ängste und Verhaltensmuster
- Kann, muss aber nicht, bewusst (kortikal) wahrgenommen werden
Alpha-Theta-Neurofeedback bewirkt eine Entspannung der kortikalen Kontrolle und ermöglicht die Verarbeitung von im Unbewussten gespeicherten Erinnerungen auf subkortikaler Ebene. In der Sitzung unterstützen wir durch geringen sensorischen Input einen Zustand niedriger Erregung. Das Training erfolgt mit geschlossenen Augen in einem dunklen Raum, der Klient trägt Kopfhörer und sitzt in einem bequemen Sessel. Eine Decke und Kissen tragen zur größtmöglichen körperlichen Entspannung bei. Auf diese Weise werden Ablenkungen von außen reduziert, und das Gehirn hat die Gelegenheit, seine inneren Angelegenheiten zu verarbeiten.
Die Rückkopplung der Alpha- und Theta-Aktivitäten des EEG fördert synchrone niederfrequente Gehirnwellen und lässt den Kortex zur Ruhe kommen. Dadurch können Erinnerungen an die Oberfläche gelangen und in einem Zustand tiefer Entspannung verarbeitet werden.
Diese Erinnerungen müssen während dieses Prozesses nicht zwingend bewusst wahrgenommen werden. In jedem Fall werden traumatische Erinnerungen von ihrer emotionalen Last befreit und als Erinnerungen gespeichert, die später bewusst wieder abgerufen werden können, ohne dass das Trauma erneut aktiviert wird.
ALPHA-THETA TRAINING ERMöGLICHT DIE
REORGANISATION VON:
- ängsten und Bindungen, die bereits in frühen Jahren geformt wurden
- Verhaltensmustern, die durch Suchterfahrungen entstanden sind
- ängsten und Verhaltensmustern, die durch traumatische Erfahrungen entstanden sind
- Zuvor erfolgt eine Stabilisierung der Zustandskontrolle mit ILF-Training
Alpha-Theta-Training ist besonders gut zur Auflösung von Ängsten und Bindungsproblemen geeignet, die aus Ereignissen während früher Entwicklungsphasen oder aus traumatischen Situationen resultieren. Das Training ist hilfreich bei Verhaltensmustern, die durch Suchterfahrungen entstanden sind, bei denen anhaltender Schmerz oder dauerhaftes Leid durch Suchtmittel oder Suchtverhalten stark gelindert werden konnte. Darüber hinaus lässt sich das Training wirkungsvoll bei Gewohnheiten anwenden, die keinen Zweck mehr erfüllen, sondern nur noch aufgrund lange bestehender Assoziationen beibehalten werden.
Vor dem Alpha-Theta-Training erfolgt stets eine physiologische Beruhigung und Stabilisierung mit dem ILF-Training, um die Erfahrungen und den Trainingseffekt mit Alpha-Theta noch positiver zu gestalten. So lassen sich bei Klienten mit PTBS die physiologischen Folgen des Traumas - Unruhe, Hypervigilanz, Reaktivität, Schlafstörungen usw. - mit ILFTraining auflösen. Mit dem Alpha-Theta-Training sprechen wir dann die unverarbeiteten Traumata und emotionalen Auslöser an. Mit der Kombination dieser beiden Verfahren erzielen wir bei PTBS bemerkenswerte Resultate.
SYMPTOM PROFILE
- Muster von Fehlregulierung
- Angst
- Depression
- Aufmerksamkeit
- Schlaf
- Sensorik und Kognition
- Physische und Verhaltenssymptome
- Immunsystem, Hormonsystem und vegetatives Nervensystem
- Schmerz
- Appetit- und Essstörungen
- Bindungs- und Persönlichkeitsstörungen
- Entwicklungsstörungen
- Hirnverletzungen und Anfallsleiden
- Spitzenleistungstraining
- Wirksamkeit von Medikamenten
SYMPTOM PROFILE
- Symptome als Hinweis auf Muster von Fehlregulierung
- Symptomkategorien in Bezug zu Neurofeedback Trainingsvariablen
- Die Diagnose ist irrelevant
- Indikatoren für Anfangspositionen
- Hinzufügen von Basispositionen
- Alpha-Theta oder Synchronie
In dem Abschnitt „Befunderhebung“ wurde das klinische Modell der Fehlregulierung besprochen, das für Neurofeedback relevant ist. Dies gibt uns die Möglichkeit, die verschiedenen Muster der Fehlregulierung zu benennen und mit den entsprechenden Neurofeedback Werkzeugen anzugehen. In dem Abschnitt „Symptom Profile“ werden verschiedene Symptome entsprechend der grundlegenden Kategorien der Fehlregulierung aufgeschlüsselt.
Die Symptome werden nicht mit spezifischen Protokollen behandelt, vielmehr weisen die Symptome darauf hin, in welcher Weise das Nervensystem fehlreguliert ist. Dann ergibt sich aus den Kategorien der Fehlregulierung, wie das Neurofeedbackprogramm für jeden einzelnen auszusehen hat.
Wir werden für jedes Symptomprofil die Optionen für die Startpositionen, gefolgt von der üblichen Reihenfolge der Basispositionen, Synchronie und Alpha-Theta anzeigen.
MUSTER DER FEHLREGULATION
übersicht über die Grundkategorien:
- Anhand der Erregungszustands-Indikatoren können wir die Wirkung der gewählten Trainingsfrequenz auf das Erregungsniveau ablesen und feststellen, ob wir die Trainingsfrequenz erhöhen oder verringern müssen, um die Sitzung so angenehm und effektiv wie möglich zu gestalten.
- Instabilitäten führen zu paroxysmalen Symptomen wie z.B. Migräne oder epileptischen Anfällen und erfordern eine Stabilisierung mit T3-T4-Training.
- Enthemmung bewirkt unreife oder primitive Verhaltensweisen, die durch unzureichende präfrontale inhibitorische Kontrolle ausgelöst und durch erhöhte Unruhe verstärkt werden. Hier sind parietale Beruhigung und präfrontale Kontrolle angezeigt.
- Von lokalen Dysfunktionen ist auszugehen, wenn die entsprechenden Symptome vorliegen, ein Hirntrauma stattgefunden hat oder die Ergebnisse von bildgebenden Verfahren des Gehirns auf eine Dysfunktion bestimmter Hirnschaltkreise, die mit bestimmten Elektrodenplatzierungen angesprochen werden können, hindeuten.
- Alpha-Theta-Training ist angezeigt, wenn Dysfunktionen durch erlernte Ängste und Verhaltensmuster ausgelöst werden.
Durch die Zuordnung von Symptomen in diese Kategorien fällt es uns auch leichter, die Reaktionen der Klienten auf das Training zu verstehen und zu entscheiden, wie das Training im Laufe der Zeit angepasst werden muss, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
VIER QUADRANTEN - TRAININGSEFFEKTE
- Mentale Beruhigung
- Planung und Organisation
- Verbaler und schriftlicher Ausdruck
- Logisches Denken
- Wahrnehmung und Verarbeitung von Details
- Wahrnehmung der Handdominanz
- Symbolverarbeitung
- Gespeichertes Wissen und erlernte Fähigkeiten
- Beruhigung emotionaler Reaktivität
- Emotionale Geborgenheit und Sicherheit
- Emotionaler Ausdruck
- Gesunder Menschenverstand
- Physische Beruhigung
- Körper- und Raumbewusstsein
- Sensorische Integration
- Orientierung in Zeit und Raum
In den folgenden Symptomprofilen werden spezifische Symptome den Grundkategorien der Fehlregulation und den entsprechenden Elektrodenplatzierungen zugeordnet. Wenn wir nun das, was wir über die Funktionen der vorderen und hinteren, sowie der linken und rechten Gehirnhälften wissen zusammenfassen, können wir uns ansehen, welche Trainingseffekte in welchen der vier Quadranten erzielt werden.
Das Training rechts hinten fördert die physische Beruhigung und das körperliche Bewusstsein. Hier beeinflussen wir die sensorische Verarbeitung des Gesamtbildes - wie es uns geht und wo wir uns im Raum und der Zeit befinden. Wir üben außerdem einen Einfluss auf die sensorische Integration aus - die Fähigkeit, unserer Umgebung einen Sinn zu verleihen und unsere Körperreaktionen entsprechend anzupassen
Das Training rechts vorne dient zur Beruhigung emotionaler Reaktivität. Hier nehmen wir Einfluss auf die zentrale Emotionsregulation, die uns ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit vermittelt. Die zentrale Emotionsregulation verringert die emotionale Reaktivität, da wir uns von anderen weniger bedroht fühlen. Das Training rechts vorne kann den emotionalen Ausdruck verbessern und den Wunsch verstärken, mit anderen eine Beziehung einzugehen. Es kann auch einen Einfluss auf unseren gesunden Menschenverstand haben, mit dem wir erfassen, wie die Welt funktioniert und wie Ursache und Wirkung zusammenhängen (im Gegensatz zur Logik der linken Gehirnhälfte).
Das Training links vorne kann zur mentalen Beruhigung beitragen, wodurch wir klarer, schneller und strukturierter denken und zielgerichtet handeln können. Wir können auf den verbalen und schriftlichen Ausdruck und auf das logische Denken Einfluss nehmen.
Das Training links hinten kann die Wahrnehmung und Verarbeitung von Details beeinflussen. Hier geht es um die Symbolverarbeitung, die beim Lesen und Rechnen stattfindet. Mit dem Training links hinten können wir das Bewusstsein für rechts und links und die Wahrnehmung der Handdominanz verbessern, sodass sich feinmotorische Bewegungen und deren zeitliche Abfolge besser steuern lassen. Hier können wir den Zugang zu gespeichertem Wissen und erlernten Fähigkeiten beeinflussen.
DIE VIER QUADRANTEN UND LINKS-RECHTS
- Mentale Beruhigung
- Planung und Organisation
- Verbaler und schriftlicher Ausdruck
- Logisches Denken
- NS Stabilisierung und vegetative Balance Kopfschmerzen, Anfallsleiden, Panik, Stimmungsschwankungen, usw.
- Wahrnehmung und Verarbeitung von Details
- Wahrnehmung der Handdominanz
- Symbolverarbeitung
- Gespeichertes Wissen und erlernte Fertigkeiten
- Beruhigung emotionaler Reaktivität
- Emotionale Geborgenheit und Sicherheit
- Emotionaler Ausdruck
- CGesunder Menschenverstand
- Physische Beruhigung
- Körperliches und räumliches Bewusstsein
- Sensorische Integration
- Zeitliche und räumliche Orientierung
Den vier Quadranten, mit denen wir uns zuvor befasst haben, müssen wir noch einen weiteren Aspekt hinzufügen, das interhemisphärische Training (Links-Rechts bzw. Rechts-Links). Hiermit stabilisieren wir die Hirnfunktionen. T3-T4 sind die wichtigsten Positionen bei Symptomen von Instabilität wie Kopfschmerzen, Anfallsleiden, Panik oder Stimmungsschwankungen. Mit Instabilitäten einhergehende Symptome sind für die Betroffenen meistens sehr unangenehm und beeinträchtigend. Es ist schwer normale Funktionen aufrechtzuerhalten, wenn das Gehirn außer Kontrolle gerät. Neurofeedback ist bei Instabilitätssymptomen besonders wirksam. Eine leichte Veränderung der Fähigkeit des Gehirns, seine Stabilität aufrechtzuerhalten, kann große Veränderungen in Bezug auf die Häufigkeit und Intensität der Symptome haben. Bei Instabilitäten ist es erforderlich, die Trainingsfrequenz behutsam zu optimieren. Als Folge eines Trainings mit nicht optimaler Trainingsfrequenz kann es zu vermehrtem Auftreten von Symptomen und zu starken Beschwerden kommen.
Damit haben wir das grundlegende Muster für die Platzierung der Elektroden geschaffen. Unabhängig von der Symptomkategorie müssen wir stets dieselben Fragen stellen. Wollen wir eine physische Beruhigung, eine Beruhigung emotionaler Reaktivität, eine mentale Beruhigung, die Wahrnehmung und Verarbeitung von Details und/oder eine Stabilisierung erzielen? Wir nutzen dieses Muster nun für die verschiedenen Symptomkategorien und verwenden dabei stets dieselben Grundkategorien für die Trainingspositionen.
BASISPOSITIONEN FüR ILF NEUROFEEDBACK
- T3-Fp1
- T3-T4
- T3-P3
- T4-Fp2
- T4-P4
Wir werden für jedes Symptomprofil sowohl die Anfangspositionen, das Hinzufügen weiterer ILF-Platzierungen als auch die Anwendung von Alpha-Theta und Synchronie betrachten.
ANFANGSPOSITIONEN
Im ersten Schritt muss für jeden Klienten die richtige Anfangsposition gefunden werden.
Die RECHTE SEITE (T4-P4) ist für jene mit Entwicklungstrauma beruhigend. Damit verbundene Symptome sind Agita- tion, Hypervigilanz, emotionale Reaktivität, Insomnie, usw.
INTERHEMISPHäRISCH (T3-T4) ist für hypererregbare Nervensysteme aufgrund genetischer Vulnerabilität oder Folge von Hirnverletzungen stabilisierend. Damit verbundene Symptome sind Instabilitäten wie Migräne, Panikattacken, Stimmungsschwankungen, usw.
BEIDE (T4-P4 und T3-T4) zusammen sind beruhigend und stabiliserend , wenn wichtige Gründe vorliegen beide zu berücksichtigen. Manchmal wird die Notwendigkeit für beide Positionen erst während der ersten Sitzungen deutlich. Von dem Zeitpunkt an werden dann beide Positionen verwendet.
KOMBINATIONEN VON ANFANGSPOSITIONEN UND BASISPOSITIONEN
- Entwicklungstrauma führt zur Unruhe, Reaktivität, Hypervigilanz
- Positionen auf der rechten Seite fördern Beruhigung
- Genetische Faktoren oder Hirnverletzungen führen zu Instabilitäten
- Links-rechts Positionen fördern Stabilisierung
- Entwicklungstrauma plus genetische Erregbarkeit oder Hirnverletzungen führen zu beidem - Unruhe plus Instabilitäten
- Positionen auf der rechten Seite und links-rechts Positionen fördern Beruhigung und Stabilisierung
BASISPOSITIONEN HINZUFüGEN
Nach Bedarf präfrontal und parietal
NACH DEM START AN T4-P4 bleiben Sie auf der rechten Seite, um Unruhe zu vermeiden. Die nächste Position ist T4-Fp2.
NACH DEM START AN T3-T4 müssen die linke und rechte Seite im Gleichgewicht bleiben, um die Stabilität aufrecht zu erhalten. Rechts parietal (T4-P4) und links präfrontal (T3-Fp1) wirken sich spezifischer auf das räumliche Bewusstsein und die exekutive Funktion aus.
NACH DEM START AN BEIDEN T4-P4 UND T3-T4 bleibt der Fokus auf Beruhigung und Stablilisierung. Fügen Sie als nächstes T4-Fp2 hinzu und vermeiden Sie linksseitige Platzierungen.
ANGST
- (bei Bedarf nach rechtsseitigem Training)
- Mentale Beruhigung
- Zwanghafte Sorge
- Zwanghaftes Verhalten
- Panikattacken
- Dissoziation
- Nicht relevant
- Emotionale Reaktivität
- Furcht und Ärger
- Hypervigilanz und Paranoia
- Bindungsprobleme
- Besessen oder zwanghaft
- Physische Anspannung
- Mangel an Körperbewusstsein
- Gefühl des Getrenntseins vom Körper
ANFANGSPOSITIONEN
RECHTE SEITE (T4-P4) - für Menschen mit Symptomen hoher Erregung im Zusammenhang mit einem frühen Trauma. T4-P4 lindert speziell körperliche Spannungen und ermöglicht es Menschen, sich wohler in ihrem Körper zu fühlen.
INTER-HEMISPHäRISCH (T3-T4) - für einige Klienten mit Angstzuständen, die nicht mit einem Entwicklungstrauma zusammenhängen. Dies kann eine obsessive Sorge oder Panikattacken sein. Das Vorhandensein anderer Instabilitäten wie Migräne, ADS usw. deutet auf eine genetische Anfälligkeit und T3-T4 als Anfangsposition hin.
BEIDE (T4-P4 und T3-T4) - für ängstliche Menschen mit starken Symptomen einer hohen Erregung und auch signifikanten Symptomen einer übererregbarkeit. Dies kann beispielsweise eine Kombination aus Entwicklungstrauma und Bindungsproblemen, zusammen mit Panikattacken oder Dissoziationen sein.
BASISPOSITIONEN HINZUFüGEN
NACH DEM START AN T4-P4 - Personen, die positiv auf T4-P4 allein reagieren, werden wahrscheinlich am besten mit Platzierungen auf der rechten Seite zurechtkommen. Das bedeutet, dass als nächstes T4-Fp2 hinzugefügt wird. Das sollte für emotionale Beruhigung und verminderte Reaktivität sorgen. Wenn das Hinzufügen von T4-Fp2 Instabilitäten erhöht, fügen Sie T3-T4 zur Stabilisierung hinzu. Wenn T4-Fp2 die emotionale Reaktivität erhöht, optimieren Sie zuerst die Trainingsfrequenz. Manchmal ist an den Anfangspositionen mehr Zeit erforderlich, bevor präfrontal hinzugefügt werden kann.
NACH DEM START AN T3-T4 - Linke und rechte Seiten hinzufügen, um das Gleichgewicht und die Stabilität zu erhalten. Das Hinzufügen von T4-P4 allein kann beruhigend und enthemmend sein. Normalerweise ist es besser, T3-Fp1 zusammen mit T4-P4 hinzuzufügen.
NACH DEM START AN BEIDEN T4-P4 UND T3-T4 - Beide Anfangspositionen fördern die Beruhigung und Stabilisierung von Personen mit Erregungs- und Erregbarkeitsproblemen. T4-Fp2 ist im Allgemeinen die nächste hinzuzufügende Basisposition. Diese fördert zusammen mit der körperlichen Beruhigung von T4-P4 insbesondere die emotionale Beruhigung.
WEITERE POSITIONEN HINZUFüGEN
T4-O2 ist eine weitere rechtsseitige Position für Menschen mit Trauma in der Vorgeschichte . T4-P4 ist körperlich beruhigender. T4-O2 beruhigt die Hypervigilanz von Personen, die ständig nach Gefahren Ausschau halten.
ALPHA-THETA ODER SYNCHRONIE HINZUFüGEN
Synchronie kann bei der Beruhigung von Angstzuständen wirksam sein. 0.05-Hz-Synchronie Training kann Menschen helfen zu einem ruhigen sicheren Selbstwert zu finden. 10 Hz Synchronie beruhigt geistig auf ähnliche Weise wie Meditation. Synchronie Training ist oft hilfreich, um den Weg für Alpha-Theta zu bereiten.
DEPRESSION
- Zwanghaft negative Gedanken
- Zukunftsplanung
- Optimismus
- Stimmungsschwankungen
- Dissoziative Episoden
- Nicht relevant
- Agitation, Verzweiflung
- Emotionale überflutung
- ärger und Wut
- Selbstverletzendes Verhalten
- Körperliche Anspannung und Schmerzen
- Mangelndes Körperbewusstsein
- Mangelndes Schmerzempfinden
ANFANGSPOSITIONEN
RECHTE SEITE (T4-P4) - für Menschen mit einem frühen Trauma, das zur chronischen Dysregulation und agitierter Depression geführt hat. T4-P4 lindert körperliche Verspannungen und fördert das Körperbewusstsein.
INTER-HEMISPHäRISCH (T3-T4) - für Menschen mit instabilem Nervensystem im Zusammenhang mit genetischer Anfälligkeit und/oder Hirnverletzung. Dies schließt Stimmungsschwankungen und depressive Episoden ein.
BEIDE (T4-P4 und T3-T4) - für Menschen mit erheblicher traumabedingter Unruhe und auch erheblichen Instabilitäten. Dies kann emotionale Reaktivität und Wut sowie Stimmungsschwankungen umfassen. Mit T4-P4 allein, kann die Beruhigung zu Instabilitäten wie Stimmungsschwankungen oder Kopfschmerzen führen. Das alleinige Starten von T3-T4 kann zu erhöhter Unruhe mit Wut oder Aggression führen.
Für diejenigen mit bipolaren Stimmungsschwankungen beginnen wir immer mit Beruhigung und Stabilisierung.
BASISPOSITIONEN HINZUFüGEN
NACH DEM START AN T4-P4 - Wenn eine Platzierung auf der rechten Seite die Stimmung beruhigt, ohne Instabilitäten zu verursachen, bleiben wir mit T4-Fp2 auf der rechten Seite. Dies ist eine sehr wichtige Position, um Verzweiflung und überwältigung, Ärger und Aggression zu lindern.
NACH DEM START AN T3-T4 - Wenn T3-T4 Stimmungsschwankungen und andere Instabilitäten positiv beeinflusst und die Unruhe nicht verstärkt, fügen wir möglicherweise Platzierungen auf der linken und rechten Seite hinzu, um die Stabilität aufrechtzuerhalten. T4-P4 verbessert das Körperbewusstsein und die körperliche Beruhigung. T3-Fp1 kann obsessive Sorgen lindern und Optimismus und Planung für die Zukunft ermöglichen.
NACH DEM START AN T4-P4 UND T3-T4 - für diejenigen, die sowohl Beruhigung als auch Stabilisierung benötigen, ist der nächste Schritt das Hinzufügen von T4-Fp2. Dies fügt der körperlichen Beruhigung durch T4-P4 emotionale Beruhigung und Selbstbeherrschung hinzu. Für diejenigen mit bipolaren Stimmungsschwankungen oder Bindungsstörungen vermeiden wir T3-Fp1. Es ist sehr wahrscheinlich, dass diese Leute mit T3-Fp1 manisch und/oder aggressiv werden.
WEITERE POSITIONEN HINZUFüGEN
T4-O2 ist im Allgemeinen emotional beruhigend für Menschen mit einer Trauma-Vorgeschichte. Es kann eine nützliche Ergänzung zu etablierten Basispositionen sein. Links vorne T3-F3 kann anregend und motivierend sein. Es kann aber für einige übermäßig anregend sein und dadurch zur Unruhe führen.
ALPHA-THETA ODER SYNCHRONIE HINZUFüGEN
Synchronie kann für sich und auch als Schritt in Richtung Alpha-Theta nützlich sein. Unverarbeitete traumatische Erlebnisse, die zu Depressionen führen, können mit Alpha-Theta aufgelöst werden. Bei Menschen mit Instabilitäten ist sowohl mit Synchronie als auch mit Alpha-Theta Vorsicht geboten. Anschliessendes ILF Training kann erforderlich sein, um die Stabilität aufrecht zu erhalten.
AUFMERKSAMKEIT
- Zielgerichtete Aufmerksamkeit
- Mentale Beruhigung und Impulskontrolle
- Arbeitsgedächtnis
- Planung und Organisation
- Stimmungs- , Energie oder Aufmerksamkeitsschwankungen
- Emotionaler Rebound oder Kopfschmerzen durch Stimulanzien
- Andere Instabilitäten
- Aufmerksamkeit für Details
- Wahrnehmung der Handdominanz
- Links-Rechts Bewusstsein
- Hypervigilanz
- Oppositionelles Verhalten
- Aufmerksamkeit für die Umgebung
- Körperbewusstsein
- Raum- und Zeitbewusstsein
- Physische Beruhigung
- Hyperaktivität
- Frühkindliches Trauma
ANFANGSPOSITIONEN
RECHTE SEITE (T4-P4) - für Personen mit Aufmerksamkeitsdefiziten im Zusammenhang mit einem frühen Trauma. Dies sind Menschen mit Verhaltensproblemen - oppositionell, kontrollierend, ängstlich, aggressiv usw. T4-P4 sollte die Aufregung beruhigen.
INTER-HEMISPHäRISCH (T3-T4) - für ADS (oder ADHS) ohne Entwicklungstrauma oder emotionale Reaktivität. ADS-Leute können sich ihrer Umgebung nicht bewusst sein und Schwierigkeiten haben, bei einer Aufgabe zu bleiben, aber sie sind im Allgemeinen nicht wütend oder aggressiv. ADS beruht im Allgemeinen auf genetischer Veranlagung und/oder Hirnverletzung. Instabilitätssymptome sind bei ADS-Klienten und ihren nahen Verwandten häufig.
BEIDE (T4-P4 und T3-T4) - für diejenigen mit hoher Erregung im Zusammenhang mit frühem Trauma und auch genetisch bedingtem ADS oder Hirnverletzung.
BASISPOSITIONEN HINZUFüGEN
NACH DEM START AN T4-P4 - für diejenigen, die gut auf die rechte Seite allein reagieren, bleiben wir mit T4-Fp2 auf der rechten Seite. Das präfrontale Training kann die Exekutivfunktion verbessern, selbst wenn wir nicht direkt auf der linken Seite arbeiten. Durch die Beruhigung der rechten Gehirnhälfte kann die linke Gehirnhälfte manchmal besser funktionieren. Das Training der linken Seite oder sogar T3-T4 kann bei diesen Klienten zu Unruhe führen.
NACH DEM START AN T3-T4 - Wir starten T3-T4, um eine gute Trainingsfrequenz zu finden, bevor wir mehr aufmerksamkeitsspezifische Platzierungen hinzufügen. ADS-Leute sind eine Herausforderung, weil sie im Allgemeinen schlecht berichten können, wie sie sich fühlen. Wir können dann linke und rechte Stellen für eine spezifischere Reaktion hinzufügen, bevor wir die Frequenz vollständig optimiert haben. Das Hinzufügen von T4-P4 sollte das Körper- und Raumbewusstsein unterstützen. Und T3-Fp1 soll zielgerichtete Aufmerksamkeit und Impulskontrolle fördern.
NACH DEM START AN BEIDEN T4-P4 UND T3-T4 - für diejenigen, die Beruhigung und Stabilisierung benötigen, um die Aufmerksamkeit zu verbessern, erwarten wir auf der rechten Seite mit T4-Fp2 fortzufahren.
WEITERE POSITIONEN HINZUFüGEN
T3-P3 kann für Aufmerksamkeit für Details und sequentieller Verarbeitung hilfreich sein.
ALPHA-THETA ODER SYNCHRONIE HINZUFüGEN
Menschen mit traumabedingten Aufmerksamkeitsdefiziten profitieren von Alpha-Theta, um ungelöste Traumata zu verarbeiten. Menschen mit unkompliziertem ADS haben Schwierigkeiten, ohne Anregung wach zu bleiben. Sie neigen dazu, bei Synchronie oder Alpha-Theta einzuschlafen. Allerdings sehen wir, dass sich Klienten mit ADS nach präfrontalem 40 Hz Synchronie-Training besser organisieren können.
SCHLAF
- Mentale Beruhigung, um das Einschlafen zu ermöglichen
- Regulierung der Schlafphasen
- Nachtschrecken
- Schlafwandeln
- Nachtschweiß
- Restless-Legs-Syndrom
- Nicht relevant
- Hypervigilanz und Ängste, die das Einschlafen verhindern
- Physische Beruhigung, um das Einschlafen zu ermöglichen
- körperlich unruhiger Schlaf
- Albträume
- Nächtliches Zähneknirschen
ANFANGSPOSITIONEN
RECHTE SEITE (T4-P4) - für Schlafstörungen, die eine Beruhigung der rechten Gehirnhälfte benötigen. Das bedeutet Menschen mit Schwierigkeiten beim Einschlafen und solche, die nach dem Aufwachen in der Nacht nur schwer wieder einschlafen können. T4-P4 sollte körperlich beruhigend sein und einen leichteren übergang in den Schlaf ermöglichen.
INTER-HEMISPHäRISCH (T3-T4) - für Menschen, die eine bessere Regulierung der Schlafphasen benötigen, um einen angemessenen Tiefschlaf zu gewährleisten und Instabilitäten wie Schlafwandeln oder Nachtschrecken zu verhindern.
BEIDE (T4-P4 und T3-T4) - für Menschen mit frühen Traumata, die Schwierigkeiten beim Einschlafen und zusätzlich fehlregulierte Schlafphasen haben, weshalb sie keine Erholung durch den Schlaf finden.
BASISPOSITIONEN HINZUFüGEN
NACH DEM START AN T4-P4 - für diejenigen, die nur von T4-P4 profitieren, werden wir als nächstes T4-Fp2 hinzufügen. T4-Fp2 lindert Hypervigilanz und Ängste, die das Einschlafen beeinträchtigen könnten.
NACH DEM START AN T3-T4 - Für diejenigen, die nur von T3-T4 profitieren, kann es von Vorteil sein, wenn T3-T4 lange genug angewendet wird, um eine Reihe von Symptomen im Zusammenhang mit übererregbarkeit zu behandeln. Dazu gehören Nachtschrecken, Schlaflähmung, Schlafwandeln, Nachtschweiß und Restless Leg Syndrom. Mit der Zeit kann auch T3-Fp1 zur mentalen Beruhigung und T4-P4 zur physischen Beruhigung von Nutzen sein.
NACH DEM START AN T4-P4 und T3-T4 - für diejenigen, die sowohl Beruhigung als auch Stabilisierung benötigen, kann die Schlafstörung eine Herausforderung sein. Zusätzlich zu den beiden Anfangspositionen erwarten wir, dass T4-Fp2 zur emotionalen Beruhigung hinzugefügt werden kann.
WEITERE POSITIONEN HINZUFüGEN
ALPHA-THETA ODER SYNCHRONIE HINZUFüGEN
10-Hz oder 0.05-Hz-Synchronie kann sehr beruhigend und daher an sich bei der Schlafregulierung oder bei der Vorbereitung auf Alpha-Theta hilfreich sein. Unverarbeitete Traumata können zu erheblichen Schlafstörungen führen. Nach einer Beruhigung und Stabilisierung durch das ILF-Training kann Alpha-Theta sehr hilfreich sein.
SENSORISCHE UND KOGNITIVE SYMPTOME
- Exekutive Funktionen
- Planung und Organisation
- Verbaler Ausdruck
- Schwindel
- Bewegungs-/Reisekrankheit
- Auditive Verarbeitung
- Lesen
- Schreiben
- Rechnen
- Rechts-Links-Schwäche
- Gesunder Menschenverstand
- Emotionaler Ausdruck
- Frühe Sprachentwicklung
- Visuell-räumliche Fähigkeiten
- Zeichnen
- Zahlenverständnis
- Sensorische Integration
ANFANGSPOSITIONEN
RECHTE SEITE (T4-P4) - Normalerweise reagieren Menschen mit Entwicklungsstörungen wie Autismus am besten auf das Training auf der rechten Seite. Wenn Instabilitäten ein erhebliches Problem darstellen, wird T3-T4 zusätzlich als Anfangsposition benötigt. T4-P4 fördert die körperliche Beruhigung und sensorische Integration.
INTERHEMISPHäRISCH (T3-T4) - Symptome im Zusammenhang mit genetischer Vulnerabilität oder Hirnverletzung sprechen am besten auf die Stabilisierung mit T3-T4 an. Dies beinhaltet Vertigo, Reisekrankheit und auditive Verarbeitung.
BEIDE (T4-P4 und T3-T4) - für Menschen mit erheblichen Verarbeitungsdefiziten der rechten Gehirnhälfte wie nonverbalen Lernstörungen und auch erheblichen Instabilitäten wie z.B. Vertigo.
HINZUFüGEN VON BASISPOSITIONEN
NACH DEM START AN T4-P4 - für diejenigen, die gut auf das Training der rechten Seite allein reagieren, ist T4-Fp2 die nächste hinzuzufügende Position. Diese hilft bei Defiziten rund um den emotionalen Ausdruck und den gesunden Menschenverstand.
NACH DEM START AN T3-T4 - Für diejenigen, die mit T3-T4 allein gut zurechtkommen, können andere Positionen bei spezifischeren kognitiven Defiziten hilfreich sein. T4-P4 sollte mit räumlichem Bewusstsein und visuell-räumlichen Fähigkeiten helfen. T3-Fp1 soll die exekutive Funktion und den verbalen Ausdruck stärken. T3-P3 kann auch die sequentielle und symbolische Verarbeitung verbessern - Lesen, Schreiben und Rechnen.
NACH DEM START AN T4-P4 UND T3-T4 - für diejenigen, die von Anfang an Beruhigung und Stabilisierung benötigen, ist in der Regel als nächstes T4-Fp2 für zusätzliche Beruhigung und Selbstbeherrschung angezeigt.
Für diejenigen mit kognitiven Defiziten, die mit dem Alter oder der Demenz einhergehen, kann das Training aller Basispositionen eine sehr effektive Verbesserung der Gehirnfunktion bewirken.
WEITERE POSITIONEN HINZUFüGEN
Bei sensorischen und kognitiven Symptomen sind weitere spezifische Positionen häufig hilfreich. Auf der rechten Seite hilft T4-T6 beim Erkennen des Gesichtsausdrucks und der Körpersprache, was das soziale Bewusstsein erleichtert. Frontal fördert T4-F8 die frühe Sprachentwicklung, häufig ein Problem bei autistischen Kindern. Frontale Positionen können zu aktivierend sein. Falls das auftritt, wird T4-F8 für eine Weile weg gelassen. Auf der linken Seite kann T3-F7 bei der Wortfindung und der Artikulation helfen. Und T3-T5 zielt auf die Objekterkennung ab, einschließlich Buchstaben, Wörtern und Zahlen. T3-P3 und/oder T3-T5 können bei Legasthenie hilfreich sein.
ALPHA-THETA ODER SYNCHRONIE HINZUFüGEN
Nach einer ausreichenden ILF-Beruhigung und Stabilisierung kann 0.05-Hz-Synchronie tiefgreifend beruhigen und bei Bindungsproblemen hilfreich sein. Für diejenigen mit einer Trauma-Vorgeschichte hilft Alpha-Theta bei der Verarbeitung ungelöster Probleme.
PHYSISCHE UND VERHALTENSPROBLEME
- (Bei Bedarf anschließend an das Training rechts)
- Impulskontrolle
- Zwanghaftes Verhalten
- Motorische und vokale Tics
- Stimmungs- oder Energieschwankungen
- Erlernte feinmotorische Bewegungen
- Aggressives und Kontrollverhalten
- Oppositionelles Verhalten
- Suche nach Nervenkitzel
- Emotionale Reaktivität
- Aggressives Verhalten im Straßenverkehr
- Selbstverletzendes Verhalten
- Zwanghaftes Verhalten und Tics
- Gleichgewicht und Koordination
- Muskelanspannung und Spastik
- Hyperaktivität und Tremor
- Parkinson Symptome
- Verstopfung und Zähneknirschen
ANFANGSPOSITIONEN
RECHTE SEITE (T4-P4) - Das Training auf der rechten Seite ist bei Körper- und Verhaltensproblemen die im Zusammenhang mit Entwicklungstraumata stehen am besten geeignet. T4-P4 wirkt sich auf die körperliche Beruhigung und die Koordination aus. Wenn T4-P4 Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen oder andere Instabilitäten hervorruft, sollte T3-T4 zur Anfangsposition hinzugefügt werden.
INTERHEMISPHäRISCH (T3-T4) - Das Training bei einfachem ADHS sollte an T3-T4 beginnen, aber die meisten körperlichen Probleme und Verhaltensprobleme erfordern Training auf der rechten Seite.
BEIDE (T4-P4 und T3-T4) - Menschen mit körperlichen und emotionalen Problemen die Training auf der rechten Seite benötigen, brauchen bei signifikanten Instabilitäten möglicherweise von Anfang an zusätzlich T3-T4.
HINZUFüGEN VON BASISPOSITIONEN
NACH DEM START AN T4-P4 - diejenigen die erfolgreich mit dem Training auf der rechten Seite beginnen, brauchen dann T4-FP2 als nächste Position zusätzlich. T4-Fp2 ist die Schlüsselposition, um emotionale Reaktivität, oppositionelles und aggressives Verhalten anzusprechen.
NACH DEM START AN T3-T4 - Unkomplizierte ADHS-Klienten sprechen am besten auf T3-T4 an. Anschließend werden T4-P4 und T3-Fp1 hinzugefügt, um die Aufmerksamkeit, die Impulskontrolle und die Hyperaktivität zu verbessern.
NACH DEM START AN T4-P4 UND T3-T4 - Nach beiden Anfangspositionen sollte die nächste Platzierung T4-Fp2 für emotionale Kontrolle und Verhaltenskontrolle sein.
Tics und Zwangsstörungen erfordern eine gewisse Beruhigung und/oder Stabilisierung sowie präfrontale Kontrolle. Dies kann eine ADHS-Person mit Tics (T3-T4 plus T4-P4 und T3-Fp1) oder eine Person mit Entwicklungstrauma mit Tics (T4-P4 plus T4-Fp2) sein.
WEITERE POSITIONEN HINZUFüGEN
ALPHA-THETA ODER SYNCHRONIE HINZUFüGEN
Symptome im Zusammenhang mit einem Entwicklungstrauma können von einer Beruhigung mit Synchrony und der Verarbeitung traumatischer Erinnerungen mit Alpha-Theta profitieren.
IMMUNSYSTEM, HORMONSYSTEM UND VEGETATIVES NERVENSYSTEM
- PMS (Traurigkeit, Benommenheit, Sorge)
- Reizdarmsyndrom
- Heißhunger auf Süßes
- Endokrine Dysregulation
- Asthma
- Immunschwäche
- Autoimmunerkrankung
- Diabetes
- Allergien
- Hitzewallungen und Nachtschweiß
- PMS (Instabilitäten einschließlich Migräne))
- Nicht relevant
- PMS (reaktive oder aggressive Symptome)
- Chronische Verstopfung
- Reflux
- Hypertonie
- Herzklopfen
- PMS (körperliche Unruhe))
ANFANGSPOSITIONEN
RECHTE SEITE (T4-P4) - Chronische physiologische (autonome) Dysregulation mit ihren Kampf- oder Fluchtsymptomen kann von der Beruhigung der sympathischen Erregung auf der rechten Seite profitieren. Verstopfung zum Beispiel ist ein häufiges Symptom für starke Erregung und spricht gut auf T4-P4 an. Der Notfallmodus setzt die Wahrnehmung der eigenen körperlichen Bedürfnisse oder die Planung für die Zukunft ausser Kraft.
Reizdarmsymptome hingegen sprechen am besten auf T3-T4 an. Die meisten Menschen mit einer autonomen Dysfunktion benötigen auch T3-T4, was die parasympathische Erholung und die Genesung fördert.
INTERHEMISPHäRISCH (T3-T4) - T3-T4 fördert am effektivsten die ruhige Selbstregulation des autonomen Nervensystems. Manchmal erfordert dies mehr Sitzungen an T3-T4 allein als gewöhnlich.
BEIDE (T4-P4 und T3-T4) - Beide Anfangspositionen können erforderlich sein, um das autonome Nervensystem und die damit verbundene Immun- und Hormonregulation zu beruhigen und zu stabilisieren.
BASISPOSITIONEN HINZUFüGEN
NACH DEM START AN T4-P4 - für diejenigen, die von einer Beruhigung der rechten Seite profitieren, ist die nächste hinzuzufügende Platzierung normalerweise T4-Fp2. Dies führt zu einer weiteren emotionalen und verhaltensmäßigen Beruhigung. Es ist möglich, dass die Hinzunahme von T4-Fp2 eine Stabilisierung mit T3-T4 notwendig macht.
NACH DEM START AN T3-T4 - Für diejenigen, die von T3-T4 allein profitieren, besteht möglicherweise noch Bedarf an T4-P4 für eine sympathische Beruhigung. Die mentale Konzentration und Motivation könnte von T3-Fp1 profitieren.
NACH DEM START AN T4-P4 UND T3-T4 - Nach dem Start an beiden Anfangspositionen ist die nächste hinzuzufügende Position normalerweise T4-Fp2 zur emotionalen Beruhigung.
WEITERE POSITIONEN HINZUFüGEN
ALPHA-THETA ODER SYNCHRONIE HINZUFüGEN
Sowohl bei Synchronie als auch bei Alpha-Theta besteht die Gefahr, dass das Nervensystem destabilisiert wird und Symptome von Instabilitäten auftreten. Bereiten Sie die Klienten mit einem angemessenen T3-T4 ILF-Training vor. Ein paar Minuten T3-T4 Training im Anschluss an Synchrony oder Alpha-Theta könnten ebenfalls nützlich sein.
SCHMERZ
- Niedrige Schmerzschwelle
- Chronischer Schmerz bei Depressionen
- Kopfschmerzen und Migränesymptome
- Trigeminusneuralgie
- Fibromyalgie
- Arthritis
- Nicht relevant
- Furcht, Ärger
- Emotionale Reaktivität
- Frühes Trauma
- Muskelspannung
- Chronische neuralgische Schmerzen
- Ischialgie
- Mangelndes Schmerzempfinden
ANFANGSPOSITIONEN
RECHTE SEITE (T4-P4) - Chronische Muskelverspannungen oder Nervenschmerzen sprechen normalerweise am besten auf T4-P4 an. Mit dem Complex Regional Pain Syndrome (CRPS) beginnen wir voraussichtlich mit T4-P4 allein. Wenn dies zu Kopfschmerzen oder anderen Instabilitäten führt, sollte T3-T4 als zweite Anfangsposition hinzugefügt werden.
INTERHEMISPHäRISCH (T3-T4) - Kopfschmerzen und andere Migränesymptome sprechen am besten auf T3-T4 an. Andere Schmerzinstabilitäten umfassen Trigeminusneuralgie, Arthritis und Fibromyalgie.
BEIDE (T4-P4 und T3-T4) - für Klienten mit erheblichem Bedarf nach Beruhigung und Stabilisierung des Nervensystems. Bei schwereren und komplizierteren Kopfschmerzklienten werden wahrscheinlich beide Anfangspositionen nötig sein.
HINZUFüGEN VON BASISPOSITIONEN
NACH DEM START AN T4-P4 - Wenn das Training mit T4-P4 auf der rechten Seite hilfreich ist, ist eine weitere Beruhigung mit T4-Fp2 sinnvoll, v.a. wenn den chronischen Schmerzen ein Entwicklungstrauma zugrunde liegt. Ausserdem führen chronische Schmerzen häufig zu emotionaler Reaktivität, die durch T4-Fp2 gelindert werden kann.
NACH DEM START AN T3-T4 - Bei Instabilitäten wie Migräne ist T3-T4 möglicherweise für einige Zeit die beste Platzierung. Im Laufe der Zeit kann es hilfreich sein, T4-P4 für die Körperentspannung und -wahrnehmung und ebenso T3-Fp1 für geistige Klarheit und positive Stimmung hinzuzufügen.
NACH DEM BEGINN AN T4-P4 UND T3-T4 - Komplizierte Schmerzklienten sprechen häufig am besten auf eine Kombination aus T4-P4 und T4-Fp2 zur Beruhigung plus T3-T4 zur Stabilisierung an.
WEITERE POSITIONEN HINZUFüGEN
T4-O2 kann für Schmerzklienten mit einer Trauma-Vorgeschichte beruhigend sein.
ALPHA-THETA ODER SYNCHRONIE HINZUFüGEN
Synchronie kann für Menschen mit chronischen Schmerzen beruhigend sein. Alpha-Theta kann für die Verarbeitung eines frühen Traumas oder des andauernden Traumas durch die chronischen Schmerzen hilfreich sein. Zuvor ist eine ausreichende Beruhigung und Stablisierung durch ILF-Training nötig.
APPETIT- UND ESSSTÖRUNGEN
- Impulsives und zwanghaftes Essen
- Hypoglykämie und Heißhunger auf Süßes
- Nicht relevant
- Essen als Belohnung oder Bestrafung
- Anorexie
- Bulimie
- Appetitwahrnehmung
- Mäkelige Esser
ANFANGSPOSITIONEN
RECHTE SEITE (T4-P4) - T4-P4 wirkt sich auf das Körperbewusstsein und das Appetitbewusstsein aus, was zur Normalisierung des Appetits beitragen kann. Für Menschen mit Trauma und Sucht in der Vorgeschichte ist ein Training auf der rechten Seite erforderlich.
INTERHEMISPHäRISCH (T3-T4) - T3-T4 stabilisiert normalerweise den Blutzucker, wodurch das Verlangen nach Zucker reduziert wird.
BEIDE (T4-P4 und T3-T4) - wenn sowohl Beruhigung als auch Stabilisierung erforderlich sind, um Appetit und Verhalten zu normalisieren.
BASISPOSITIONEN HINZUFüGEN
NACH DEM START AN T4-P4 - für diejenigen, die von T4-P4 allein profitieren, ist der nächste Schritt T4-Fp2. Dies kann ein Kind mit einer Entwicklungsstörung wie Autismus oder ein Erwachsener mit einer Essstörung sein. Essen als Belohnung oder Bestrafung, wie bei Magersucht oder Bulimie, reagiert am besten auf T4-Fp2.
NACH DEM START AN T3-T4 - für eine Person mit genetisch bedingten Instabilitäten wie Migräne oder ADS können wir T4-P4 für das Appetitbewusstsein und T3-Fp1 gegen Essen aus Langweile oder Stress hinzufügen.
NACH DEM START AN T4-P4 UND T3-T4 - Für kompliziertere Klienten mit zwanghaftem und süchtigem Essverhalten wird voraussichtlich T4-FP2 zu den beiden Anfangspositionen hinzugefügt.
WEITERE POSITIONEN HINZUFüGEN
T4-O2 ist eine weitere Position, die für Klienten mit einer Trauma-Vorgeschichte in Betracht gezogen werden sollte.
ALPHA-THETA ODER SYNCHRONIE HINZUFüGEN
Bei Essstörungen im Zusammenhang mit Entwicklungstraumata und Bindungsproblemen sollte Alpha-Theta zur Verarbeitung der traumatischen Erinnerungen hilfreich sein. Synchronie ist beruhigend und kann als Vorbereitung für Alpha-Theta dienen.
BINDUNGS- UND PERSÖNLICHKEITSSTÖRUNGEN
- (Bei Bedarf anschließend an das Training rechts)
- Impulsivität
- Zwanghafte Sorge
- Zwanghaftes Verhalten
- Stimmungsschwankungen
- Dissoziative Symptome
- Nicht relevant
- Bindungsdefizite
- Mangel an Empathie
- Aggression
- Emotionale Reaktivität
- Hypervigilanz
- Paranoia
- Suche nach Nervenkitzel
- Physische Beruhigung
- Körperbewusstsein
- Sozial-emotionale Wahrnehmung
ANFANGSPOSITIONEN
RECHTE SEITE (T4-P4) - Bindungs- und Persönlichkeitsstörungen treten meist in Verbindung zu frühkindlichen Traumatisierungen auf. Die Beruhigung der rechten Seite mit T4-P4 ist für die körperliche Beruhigung und das emotionale Bewusstsein erforderlich. Wenn T4-P4 alleine Stimmungsschwankungen oder andere Instabilitäten auslöst, sollte T3-T4 als zweite Anfangsposition hinzugefügt werden.
INTERHEMISPHäRISCH (T3-T4) - Instabilitäten wie Panik, Dissoziation, Migräne oder Stimmungsschwankungen können auf die Einbeziehung von T3-T4 zu Beginn des Trainings hindeuten. Es ist jedoch zu erwarten, dass neben T3-T4 auch ein Training der rechten Seite erforderlich ist.
BEIDE (T4-P4 und T3-T4) - Sowohl die Beruhigung der rechten Seite als auch die Stabilisierung mit T3-T4 sind höchstwahrscheinlich die besten Anfangspositionen für diese Gruppe.
BASISPOSITIONEN HINZUFüGEN
NACH DEM START AN T4-P4 - diejenigen, die allein mit der rechten Seite gut zurechtkommen, werden auch von T4-Fp2 profitieren, um die Hypervigilanz und emotionale Reaktivität zu beruhigen.
NACH DEM START AN T3-T4 - Während Personen mit Bindungsproblemen möglicherweise T3-T4 benötigen, um die Stimmung und andere Instabilitätssymptome zu stabilisieren, ist zu erwarten, dass sie zusätzlich zu T3-T4 auch eine Beruhigung der rechten Seite benötigen.
rechts hinten, rechts vorne und interhemisphärisch T3-T4 ist die häufigste Kombination von Elektrodenplatzierungen für Menschen mit Bindungs- und Persönlichkeitsstörungen. T3-Fp1 sollte vermieden werden, da es Manie oder aggressives Verhalten hervorrufen kann.
WEITERE POSITIONEN HINZUFüGEN
T4-O2 ist für Menschen mit Trauma-Vorgeschichte oft zur emotionalen Beruhigung nützlich.
ALPHA-THETA ODER SYNCHRONIE HINZUFüGEN
0.05 Hz Sychronie kann bei Bindungsstörungen sehr beruhigend sein und zur Vorbereitung auf Alpha-Theta helfen.
ENTWICKLUNGSSTÖRUNGEN
- (Bei Bedarf anschließend an das Training rechts)
- Impulskontrolle
- Symptome von ADS und Zwangsstörungen
- Kopfschmerzen und epileptische Anfälle
- Stimmungsschwankungen
- Nicht relevant
- Bindungsdefizite
- Emotionale Zusammenbrüche
- Wutanfälle
- Emotionaler Ausdruck
- Frühe Sprachentwicklung
- Spastik
- Gleichgewicht und Koordination
- Defizite der sensorischen Integration
- Hyperaktivität
- Verstopfung
ANFANGSPOSITIONEN
RECHTE SEITE (T4-P4) - der übliche Ausgangspunkt für körperliche Beruhigung und sensorische Integration. Entwicklungsstörungen erfordern meistens Platzierungen auf der rechten Seite, um die grundlegende Selbstregulierung zu fördern.
INTERHEMISPHäRISCH (T3-T4) - Einige genetisch bedingte Entwicklungsstörungen beeinträchtigen die Funktion des vegetativen Nervensystems oder die Erregbarkeit des Zentralnervensystems. T3-T4 könnte dann die hauptsächliche Anfangsposition sein.
BEIDE (T4-P4 und T3-T4) - Entwicklungsstörungen wie Autismus erfordern, in den meisten Fällen, hauptsächlich Training auf der rechten Seite. Es gibt jedoch einige Personen, die für schwerwiegende Instabilitäten wie Krampfanfälle oder Migräne auch T3-T4 benötigen.
BASISPOSITIONEN HINZUFüGEN
NACH DEM START AN T4-P4 - Die meisten Menschen mit Entwicklungsstörungen müssen auf der rechten Seite trainiert werden. Jedes Training auf der linken Seite, auch T3-T4, kann zu Unruhe und weniger emotionaler Bindung führen. Nach dem erfolgreichen Start mit T4-P4 ist die nächste Position T4-Fp2 für emotionale Reaktivität und verbesserte emotionale Bindung.
NACH DEM START AN T3-T4 - Wenn das Grundproblem die Erregbarkeit des zentralen und autonomen Nervensystems ist, wird T3-T4 möglicherweise für einige Zeit als alleinige Position benötigt. Irgendwann könnten T4-P4 für die Körperwahrnehmung und T3-Fp1 für die exekutive Funktion nützlich sein.
NACH DEM START AN T4-P4 und T3-T4 sollte die nächste Position T4-Fp2 sein, um emotionale Selbstkontrolle zu erreichen. Wir vermeiden T3-Fp1, das bei Autismus oder anderen Entwicklungsstörungen häufig Manie oder aggressives Verhalten verursacht. Menschen mit Asperger hingegen können T3-Fp1 bei ADS- und Zwangssymptomen oft gut vertragen.
WEITERE POSITIONEN HINZUFüGEN
T4-T6 kann für autistische Personen eine nützliche Ergänzung zu den Basispositionen der rechten Seite sein. T4-T6 verbessert die Fähigkeit, Mimik zu lesen und die Absichten anderer zu verstehen. T4-F8 fördert die frühen Sprachfähigkeiten bei Personen mit Sprachverzögerung. Frontale Positionen können zu aktivierend sein, so dass für einige die Position T4-F8 erst im späteren Verlauf des Trainings zum Einsatz kommen kann.
ALPHA-THETA ODER SYNCHRONIE HINZUFüGEN
HIRNVERLETZUNGEN UND ANFALLSLEIDEN
- Exekutive Funktionen
- Impulskontrolle
- Kurzzeitgedächtnis
- Verbaler Ausdruck
- Wortfindung
- Migräne und Schwindel, epileptische Anfälle, Halluzinationen, Stimmungsschwankungen, Schädelhirntrauma
- Lesen
- Rechnen
- Mangelndes Sprachverständnis
- Apraxie
- Emotionale Kontrolle
- Emotionaler Ausdruck
- Hyperaktivität
- Spastik
- Tremor
- Gleichgewicht und Koordination
ANFANGSPOSITIONEN
RECHTE SEITE (T4-P4) - Ist bei bereits vorher bestehenden Symptomen im Zusammenhang mit einem Entwicklungstrauma und/oder einer Verletzung der rechten Gehirnhälfte angezeigt, z. B. ein Schlaganfall der rechten Gehirnhälfte mit Beeinträchti- gungen der linken Körperseite.
INTER-HEMISPHäRISCH (T3-T4) - für verletzte Gehirne, die nach einer traumatischen Hirnverletzung eine Stabilisierung der Stimmung, Kopfschmerzen usw. erfordern. Eine Gehirnerschütterung führt zu einer übererregbarkeit, die häufig Ruhe erfordert, um zu heilen. Möglicherweise müssen wir die Dauer oder die Häufigkeit der Neurofeedback-Sitzung reduzieren, um eine Belastung des verletzten Gehirns zu vermeiden. Ein helles visuelles Feedback-Display kann ebenfalls zu stressig sein. Das Schließen der Augen ist bei Verwendung eines Feedbackspiels mit deutlicher akustischer Rückmeldung des Trainingssignals möglicherweise angenehmer.
BEIDE (T4-P4 und T3-T4) - wenn starke Gründe für beide Anfanspositionen sprechen. Bei Hirnverletzungen ist es oft hilfreich, mit T4-P4 an Körperbewusstsein und Wahrnehmung des Körpers im Raum zu arbeiten. Dies muss möglicherweise mit T3-T4 ausgeglichen werden, um Instabilitäten zu vermeiden.
HINZUFüGEN VON BASISPOSITIONEN
NACH DEM START AN T4-P4 - beginnend mit körperlicher Beruhigung, ist T4-Fp2 wahrscheinlich der nächste Schritt für mehr Selbstkontrolle und um emotional zu beruhigen. Abhängig von den spezifischen Verletzungen und den bereits vorhandenen Symptomen müssen wir möglicherweise weitere Basispositionen hinzufügen. Traumatische Hirnverletzungen können weitreichende Auswirkungen auf das gesamte Nervensystem haben. Das Hinzufügen aller Basispositionen kann hilfreich sein.
NACH DEM START AN T3-T4 - wird T3-T4 beibehalten, um die Stabilität zu gewährleisten. Es kann dann vorsichtig T4-P4 für Beruhigung und räumliche Wahrnehmung und T3-Fp1 für eine verbesserte Exekutivfunktion hinzu genommen werden.
NACH DEM START AN T4-P4 UND T3-T4 - T4-FP2 als nächstes hinzufügen, um die Kombination aus rechtsseitger Beruhigung und T3-T4-Stabilisierung fortzusetzen.
WEITERE POSITIONEN HINZUFüGEN
Spezifische Elektrodenpositionen sind bei bestimmten Hirnverletzungen häufig nützlich. Dies kann auf der linken Seite T3-F7 für die Wortfindung und Artikulation oder auf der rechten Seite T4-F8 für den emotionalen Ausdruck sein. T4-T6 kann das Verständnis des Gesichtsausdrucks und der Körpersprache verbessern. Während T4-P4 im Allgemeinen bei Problemen mit dem Gleichgewicht und der Koordination am hilfreichsten ist. T4-O2 manchmal effektiver, wenn Ausfälle im Gesichtsfeld vorliegen.
ALPHA-THETA ODER SYNCHRONIE HINZUFüGEN
Alpha-Theta kann hirnverletzten Klienten helfen, mit traumatischen Erinnerungen oder lebensverändernden Behinderungen umzugehen. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, Instabilitäten zu vermeiden.
SPITZENLEISTUNGSTRAINING
- Mentale Beruhigung
- Impulskontrolle
- Planung und Organisation
- Symptome von Zwangsstörungen
- Physiologische und emotionale Stabilität
- Feinmotorische Fähigkeiten
- Timing
- Lesen und Rechnen
- Emotionale Reaktivität
- ärger
- Ungeduld
- Aggressives oder Kontrollverhalten
- Physische Beruhigung
- Körper- und Raumbewusstsein
ANFANGSPOSITIONEN
RECHTE SEITE (T4-P4) - Peakperformer sind kompetent und getrieben sich selbst zu übertreffen. T4-P4 fördert die körperliche und emotionale Beruhigung, die eine noch bessere Leistung ermöglicht.
INTER-HEMISPHäRISCH (T3-T4) - für Peakperformer, deren Erfolg möglicherweise durch Instabilitäten eingeschränkt wird. Migräne, Panikattacken, Asthmaanfälle usw. können eine erfolgreiche Leistung beeinträchtigen. Bei Peakperformern im Sport treten häufig Gehirnerschütterungen auf, die die Erregbarkeit des Gehirns erhöhen und deshalb während des gesamten Neurofeedback-Trainings Stabilisierung erfordern.
BEIDE (T4-P4 und T3-T4) - werden oft benötigt, um zu beruhigen und zu stabilisieren.
BASISPOSITIONEN HINZUFüGEN
NACH DEM START AN T4-P4 - Nach der körperlichen Beruhigung mit T4-P4 sollte die nächste Position T4-Fp2 sein, um die emotionale Reaktivität zu beruhigen, eine wichtige Fähigkeit für Leistungsträger. Für spezifischere Effekte können weitere Basispositionen hinzugefügt werden. Bei Menschen mit einer Vorgeschichte von Entwicklungstrauma ist es häufig notwendig, auf der rechten Seite zu bleiben.
NACH DEM START AN T3-T4 - Nach ausreichender Stabilisierung kann die rechte Seite mit T4-P4 hinzugefügt werden, um mehr Körper- und Raumbewusstsein zu erlangen. Anschliessend, wenn es toleriert wird, die linke Seite mit T3-Fp1 für Exekutivfunktion und T3-P3 für die Feinmotorik. Menschen mit bipolaren Stimmungsschwankungen sollten nicht auf der linken Seite trainieren, da dies wahrscheinlich zur Manie führen wird.
Stabilisierung an T3-T4 erforderlich sind, sollte die nächste Position T4-Fp2 für eine emotionale Beruhigung sein.
WEITERE POSITIONEN HINZUFüGEN
Andere spezifischere Positionen können hilfreich sein, um bestimmte Fähigkeiten zu verbessern.
ALPHA-THETA ODER SYNCHRONIE HINZUFüGEN
Sowohl Synchronie als auch Alpha-Theta sollten für Peakperformer hilfreich sein. Sie können einen ruhigen Fokus fördern und/oder die Auflösung traumatischer Erinnerungen, die ihre Leistung beeinträchtigen, ermöglichen.
WIRKSAMKEIT VON MEDIKAMENTEN
- Aufmerksamkeit und Impulskontrolle fördernde Stimulanzien
- Antidepressiva
- Antikonvulsiva
- Cannabinoide
- Nicht relevant
- Antipsychotika
- OpiOpiateates
- Antihypertensiva
- Muskelrelaxanzien
- Sedativa
- Alkohol
- Stimulanzien bei Hyperaktivität
ANFANGSPOSITIONEN
RECHTE SEITE (T4-P4) - für Menschen, die sich mit sedierenden Medikamenten oder Therapien besser fühlen und besser funktionieren.
INTERHEMISPHäRISCH (T3-T4) - für Menschen, die von krampflösenden Medikamenten oder Marihuana profitieren.
BEIDE (T4-P4 und T3-T4) - für diejenigen, die mit einer Kombination aus sedierenden und stabilisierenden Medikamenten eine gute Wirkung erzielen.
Effektives Neurofeedback-Training sollte den Bedarf an Medikamenten zur Bewältigung der Symptome verringern. Die ursprünglich optimale Medikamentendosis kann sich dann im Verlauf des Neurofeedback-Trainings als viel zu hoch empfunden werden, oder die Nebenwirkungen der Medikamente können zunehmen.
BASISPOSITIONEN HINZUFüGEN
NACH DEM START AN T4-P4 - T4-Fp2 für Suchtverhalten hinzufügen
NACH DEM START T3-T4 - Bei ADHS und anderen Instabilitäten T4-P4 und T3-Fp1 hinzufügen, um die Aufmerksamkeit und die Körperberuhigung gezielt zu beeinflussen.
NACH DEM START AN T4-P4 UND T3-T4 - T4Fp2 zur emotionalen Beruhigung hinzufügen
WEITERE POSITIONEN HINZUFüGEN
ALPHA-THETA ODER SYNCHRONIE HINZUFüGEN
Für Menschen mit Suchtverhalten oder stofflicher Sucht sollte Alpha-Theta hilfreich sein, um traumatische Erlebnisse und selbstzerstörerische Verhaltensweisen aufzulösen.
INFRA-LOW FREQUENCY NEUROFEEDBACK
- 1-Kanal Infra-low-HD
- 2-Kanal Infra-low-HD
- Neurofeedback Prozess
- Anfangspositionen und Trainingsfrequenz
- Hinzufügen von Basispositionen
- Trainingsfrequenz für Basispositionen
- Hinzufügen weiterer Positionen
- Trainingsfrequenz für weitere Positionen
- Trainingsfrequenzen für interhemisphärische Positionen
- Alpha-Theta Training als weiterer Schritt
INFRA-LOW FREQUENCY NEUROFEEDBACK
- Umsetzen des Behandlungsplans
- 1-Kanal ILF HD
- 2-Kanal ILF HD
- Der Neurofeedback-Prozess
- Anfangspositionen und Trainingsfrequenz
- Hinzufügen von Basispositionen
- Hinzufügen weiterer Positionen
Durch die Befunderhebung für das Neurofeedback erfahren wir, wie das Gehirn unserer Klienten funktioniert bzw. in welchen Bereichen es nicht funktioniert. Anhand von Symptomen, Testergebnissen und weiteren Informationen erkennen wir die Formen von Regulationsstörungen, die uns zu den spezifischen Trainingsoptionen führen. Wir entwickeln einen allgemeinen Behandlungsplan, der das Wie und das Wo des geplanten Trainings enthält - rechte Seite, linke Seite, vorne, hinten, Synchronie und Alpha-Theta.
Anschließend beginnen wir mit dem Training und setzen dabei schrittweise unseren Behandlungsplan um. Wir müssen jedoch jederzeit offen bleiben, diesen zu modifizieren. Je nach Reaktion des Klienten auf die einzelnen Trainingsschritte können änderungen in der Trainingsfrequenz oder der geplanten Elektrodenpositionierungen notwendig sein. Wir beginnen nicht direkt mit allen Positionen die wir als nützlich erachten. Zunächst beginnen wir mit nur einer Position oder beiden Anfangspositionen, optimieren die Trainingsfrequenz an dieser Anfangsposition und achten genau darauf, welche Wirkungen sich an dieser Stelle erzielen lassen. Möglicherweise müssen wir die Anfangsposition ändern, wenn die Ergebnisse nicht zufriedenstellend sind. Dann fügen wir nach und nach jeweils eine weitere Positionen hinzu, sofern dies erforderlich ist und toleriert wird. Dies ist das Grundprinzip des klinischen Verfahrens. Was tun wir und was müssen wir darüber hinaus tun? Unsere Einschätzung des Klienten, das Bild, das wir uns von seinen Funktionen gemacht haben und unser Verständnis dafür, wie wir trainieren müssen, ändert und vervollständigt sich während des Trainingsprozesses.
Dieser Abschnitt behandelt den Neurofeedback-Prozess, beginnend mit dem 1-Kanal oder 2-Kanal ILF-Training. Wir beschäftigen uns mit den Faktoren, anhand derer wir die Anfangsposition auswählen und eine optimale Trainingsfrequenz finden. Anschließend sehen wir uns an, wie wir bei Bedarf Basispositionen und weitere Positionen hinzufügen und schließlich gegebenenfalls auch mit Alpha-Theta oder Synchronie arbeiten.
1 KANAL INFRA-LOW FREQUENCY HD
- Bipolare Ableitungen
- EEG und spektrale Darstellung
Das Neurofeedback-Programm beginnt mit dem ILF-Training. Damit erzielen wir eine physiologische Selbstregulation. Das 1-Kanal und 2-Kanal-Infra-Low-HD-Modul in Cygnet wurde für die Signalverarbeitung und Feedback-Steuerung im Tiefstfrequenzbereich optimiert.
Bei der 1-Kanal bipolaren Ableitung erfolgt die Aufzeichnung der EEG-Aktivität mit beiden aktiven Elektroden (Plus und Minus), die an der Kopfhaut angebracht sind. Das Differenzsignal der beiden aktiven Ableitstellen wird als 1-Kanal EEG und als Spektrum dargestellt. Das ist das Signal, von dem das Feedback für den Patienten abgeleitet wird. Die Erdelektrode (Ground) trägt nicht direkt zum Trainingssignal bei und kann irgendwo auf dem Kopf platziert werden. Tatsächlich ist der Klient aus Sicherheitsgründen von dem Erdungssystem der elektrischen Leitungen getrennt. Bipolare Ableitungen werden von unipolaren Ableitungen unterschieden, bei denen das Differenzsignal hauptsächlich aus einer elektrisch aktiven Stelle von der Kopfhaut und der Referenz, einer elektrisch quasi neutralen Stelle, wie z.B. dem Ohrläppchen stammt.
Die EEG Verlaufsdiagramme zeigen gemittelte Amplituden in verschiedenen Frequenzbändern über den Verlauf einer Sitzung. Diese Graphen können über die Zeit auf Änderungen der Muskelspannung, geschlossene Augen, Schlaf oder Bewegung hinweisen. Allerdings sollten diese Signale mit Vorsicht interpretiert werden, da sie von verschiedenen Bewegungsartefakten überlagert sein können, z.B. wenn die Klienten sprechen, blinzeln oder sich während der Sitzung bewegen.
Mittlerweile sind weitere physiologische Messungen verfügbar, die dem Therapeuten zusätzliche Informationen über den Klienten liefern. Herzrate, Hautleitwert und Handtemperatur können mit einem Combisensor gemessen werden. Das EMG (Muskelspannung) wird über die EEG-Sensoren als hochfrequente Aktivität mit gemessen und als extra gefiltertes Signal dargestellt.
1-KANAL BIPOLARE ABLEITUNGEN
Für das bipolare 1-Kanal-Training sind drei Elektroden erforderlich: Plus, Minus und eine Erdungselektrode. Als bipolare Platzierungen werden die Positionen der Plus- und Minuselektroden bezeichnet, zum Beispiel T3-T4. Beim 1-Kanal-Training spielt es keine Rolle, an welcher Position sich Plus und Minus befinden. T3-T4 zum Beispiel entspricht T4-T3. Die Erdungselektrode kann an einer beliebigen Stelle am Kopf angebracht werden und hat keinen unmittelbaren Einfluss auf das Differenzsignal. Dennoch müssen stets alle drei Elektroden angebracht werden, da die Erdung als gemeinsame Referenz für die Plus- und die Minuselektrode dient.
Bei der bipolaren Platzierung können sich die Plus- und die Minuselektrode auf derselben Seite des Gehirns befinden, zum Beispiel an T4-P4. Sie können auch auf beide Hemisphären verteilt werden, wie zum Beispiel bei T3-T4.
1-KANAL BIPOLARE ABLEITUNG
Beim Neuroamp Verstärker sind für die bipolare 1-Kanal-Ableitung Plus- und Minusanschlüsse für Kanal 1 und eine gemeinsame Erdung erforderlich. Elektroden, die in Kanal 2 eingesteckt sind werden von dem 1-Kanal Softwaremodul nicht erkannt.
Für das ILF-Training werden gesinterte Silber/Silberchlorid-Elektroden verwendet, weil im Tiefstfrequenzbereich nur die gesinterten Elektroden ein stabiles Signal liefern. Das Gehirn ist erstaunlich gut in der Lage, Signale und Rauschen zu trennen, aber es sollte trotzdem das bestmöglichste Signal erhalten. Beim Umgang mit den gesinterten Elektroden sollte man Vorsicht walten lassen. Sie sollten nur mit destilliertem Wasser und Elektrodengel in Kontakt kommen. Bei Kontakt mit anderen Substanzen können sie leicht zerstört werden. Sie sollten mit destilliertem Wasser gereinigt werden, bevor die an den Elektroden verbleibende Paste austrocknet.
1-KANAL ILF HD
Der obere Graph zeigt das Roh-EEG als eine 10-sekündige Abtastung des EEG-Signals mit der Spannungsdifferenz zwischen der Plus- und Minuselektrode. Dazu gehört die Aktivität im herkömmlichen EEG-Bereich von Delta bis High Beta. Aktivitäten niedrigerer Frequenz werden, ebenso wie in konventionellen EEG-Darstellungen, ausgefiltert, um eine stabile Grundlinie beizubehalten.
Die spektrale Darstellung zeigt die Verteilung der Amplituden über den Frequenzbereich. Die aktuellen Werte werden im Vordergrund angezeigt und wandern dann im Verlauf von 10 Sekunden nach hinten, bis sie ausgeblendet werden. Wenn wir in der EEG-Welle eine transiente oder rhythmische Aktivität beobachten, können wir uns die entsprechende Frequenz in der spektralen Darstellung unten ansehen. Aktivitäten sehr niedriger Frequenzen werden aus der spektralen Darstellung ebenfalls herausgefiltert. Ansonsten würden Artefakte und die normale niederfrequente Aktivität die spektrale Darstellung dominieren.
Das Trainingssignal und der Inhibit Balken zeigen die Feedback-Informationen, die die Feedbackspiele steuern. Das ILF Trainingssignal wird durch Verschieben des Reiters auf der ILF Skala von 0.001 bis 10 Millihertz (mHz) ausgewählt. In der aktuellen Cygnet Version wurde das untere Limit der Trainingsfrequenz von 0.001 auf 0.0001 mHz erweitert. Der Inhibit Balken zeigt die kombinierte Aktivität der verschiedenen Inhibit Bänder über das übliche Spektrum von Delta bis High Beta.
2-KANAL KOMBINATIONEN
- Addition oder Subtraktion von 2 EEG-Kanälen
Die 2-Kanal Cygnet Anwendungen beinhalten zwei separate EEG-Signale, die durch Addition oder Subtraktion miteinander kombiniert werden. Das Feedbacksignal wird dann aus dem kombinierten Summen- oder Differenzsignal ermittelt. Für das 2-Kanal- HD ILF stammt das Trainingssignal aus der Differenz der beiden Kanäle. Dies ergibt exakt das gleiche Trainingssignal wie beim 1-Kanal HD ILF. Das Feedback des Differenzsignals fördert die Differenzierung und Steuerung kortikaler Funktionen. Die Inhibits hingegen werden aus der Summe der beiden Kanäle ermittelt. Da fehlregulierte EEG-Aktivität eher in der Summe als in der Differenz des Signals zu sehen ist, liefert die 2-Kanal Anwendung effektivere Inhibit-Information. Mit dieser verbesserten Inhibitfunktion zeigt sich eine insgesamt höhere Effektivität des Programms.
Sowohl für das 2-Kanal Alpha-Theta, als auch für das 2-Kanal Synchronie-Modul werden beide EEG-Kanäle für Training und Inhibit Feedback addiert. Die Ableitung des Trainingsignals aus der Summe der Kanäle begünstigt die synchrone Aktivität an den beiden Trainingspositionen. Dies fördert die Deaktivierung der kortikalen Funktion und erleichtert das Erreichen tieferer Bewusstseinszustände.
2-KANAL ILF HD
Der 2-Kanal ILF HD Cygnet Bildschirm zeigt das EEG und die Spektralanalyse jeweils getrennt für Kanal 1 und Kanal 2.
Der gelbe Trainingsbalken zeigt den Signalpegel der gewählten Trainingsfrequenz. Das Trainingssignal ist von der Differenz der beiden Kanäle abgeleitet. Es ist das gleiche Trainingssignal, das wir von einer 1-Kanal HD Ableitung erhalten würden.
Der graue Inhibitbalken ist eine Kombination der multiplen Inhibits aus der Summe der beiden Kanäle. Sie unterscheiden sich von den Inhibits im 1-Kanal ILF HD und haben einen stärkeren Effekt.
2-KANAL ILF HD MIT 4 ELEKTRODEN
Für 2-Kanal ILF HD Anwendungen kann durch die Verbindung der Referenzeingänge mit 4 Elektroden gearbeitet werden. Mit einem kurzen Verbindungskabel (Jumper) können die Referenzen (minus) von Kanal 1 und Kanal 2 zusammen gelegt werden. Eine Elektrode kann dann in die verbunden Referenzeingänge eingesteckt werden. Eine separate Erdungselektrode kann irgendwo am Kopf angebracht werden - in der Abbildung auf der Stirn.
Die anderen beiden Elektroden werden in die Plus-Eingänge von Kanal 1 und Kanal 2 eingesteckt. Sie werden während der Sitzung für die verschiedenen Trainingspositionen versetzt. Der Sitzungsreport zeigt mit einer blauen Linie die Differenz zwischen T4-P4 an. Im angegebenen Beispiel ist Cz eingekreist, weil es als gemeinsame Referenz für beide Kanäle verwendet wird. Cz wird typischerweise als Referenz im 2-Elektroden ILF HD verwendet. Die Aktivität an Cz wird Teil des EEG-Signals sein, wird aber für das Trainingssignal subtrahiert. Für das Trainingssignal gilt (T4-Cz)-(P4-Cz) = T4-P4. Für die Inhibits hingegen wird die Aktivität an Cz zum Signal beitragen, was zu stärker wirksamen Inhibits führt. Für die Inhibits aus der Summe der beiden Kanäle gilt (T4-Cz)+(P4-CZ) = T4+P4-2Cz. Es ist sinnvoll abnormale Amplituden an Cz herunter zu trainieren.
EEG Verlaufsdiagramme
Verlaufsdiagramme zeigen die Amplitude der verschiedenen Frequenzbänder über den gesamten Sitzungsverlauf. Durch eine starke Glättung dieser Trendlinien werden die schnellen Veränderungen, die in der Feedback-Anzeige dargestellt werden, nicht angezeigt. Im Verlauf einer Sitzung kann hier die Entwicklung von Trends zu beobachten sein. Außerdem sind hier vor allem im Deltaband jede Menge Artefakte zu sehen, die durch Bewegungen während der Sitzung verursacht werden.
PHYSIOLOGISCHE üBERWACHUNG
- COMBISENSOR
- EMG (Muskelspannung))
- HR (Herzrate))
- GSR (galvanic skin response) (Hautleitwert)
- T (Fingertemperatur))
Ein neuer Combisensor für Cygnet erlaubt die Beobachtung verschiedener zusätzlicher physiologischer Variablen während der Sitzung. Die Zeitskala kann angepasst werden, um Veränderungen über verschieden lange Zeitfenster zu sehen. Die Option für das physiologische Monitoring ist für alle Cygnet-Anwendungen, inklusive ILF HD, Alpha-Theta und Synchronie verfügbar. Diese Messungen liefern dem Therapeuten zusätzliche Informationen über den physiologischen Zustand des Klienten während der Neurofeedbacksitzung. Dies ist sinnvoll, um Zustandsänderungen, die vom Klienten nicht wahrgenommen und berichtet werden, trotzdem zu erfassen.
Die Messung der Muskelspannung (EMG für Elektromyogramm) wird von den EEG Elektroden im höheren Frequenzbereich abgeleitet. Die Frequenzen sind weit über denen des typischen EEG Bereichs, sie streuen aber in das obere Ende der Spektraldarstellung des EEGs mit ein. Da die EEG-Elektroden auf der Schädeloberfläche sind, korrelieren die dargestellten EMG-Messungen v.a. mit der Muskelspannung im Kiefer, im Nacken und im Gesicht.
Die Messung der Herzrate zeigt die durchschnittliche Herzrate, die evtl. mit erhöhter sympathischer Aktivität steigt. Außerdem sind die üblichen atmungsabhängigen Fluktuationen der Herzrate zu sehen. Wenn jemand still und entspannt sitzt ist eine rhythmische Veränderung der Herzrate in Abhängigkeit von der Atmung zu erwarten. Mit der Einatmung steigt die Herzrate an und mit der Ausatmung sinkt sie wiederum. Das Fehlen einer normalen Herzratenvariabilität ist ein Zeichen von physiologischer Dysregulation.
Der Hautleitwert (oder GSR für „Galvanic Skin Response“) misst die elektrische Leitfähigkeit auf der Haut. Der Hautleitwert korreliert mit der Schweißdrüsenaktivität, die bei sympathischer Erregung erhöht ist. Der Hautleitwert steigt bei emotionalen Triggern sehr schnell an und sinkt dann mit der Entspannung allmählich wieder.
Die Handtemperatur korreliert mit dem peripheren Blutfluss. In Stresssituationen ist der Blutfluss in den Extremitäten meist reduziert und steigt in den Vitalorganen und den wichtigsten Muskeln an. Das ist eine sinnvolle Körperreaktion, um in Kampf- und Fluchtsituationen schnell auf Gefahren zu reagieren. In ruhigen und entspannten Situationen sind die Hände und Füße oft wärmer.
NEUROFEEDBACK PROZESS
- Neurofeedback Anzeige ist ein Spiegel
- Gehirn gewinnt mehr Information über seine eigene Aktivität
- Erlaubt bessere Selbstregulation und bessere Funktion
- Kein Reparieren der Gehirnwellen
Unser Verständnis des Neurofeedbacks hat sich im Verlauf der letzten 30 Jahre, in denen wir klinische Erfahrungen gesammelt und neue Instrumente entwickelt haben, stark weiterentwickelt. Anfangs gingen wir alle davon aus, dass wir eine operante Konditionierung der Gehirnwellen vornehmen würden. Wenn wir das Gehirn dafür belohnten bessere Wellen zu produzieren, würden wir bessere Gehirnwellen und damit eine verbesserte Hirnfunktion erreichen. Anhand dieses Musters lassen sich allerdings nicht die Effekte erklären, die wir heute, vor allem mit dem ILF-Training, erzielen.
Mittlerweile wissen wir, dass Neurofeedback ein Prozess ist, der es dem Gehirn ermöglicht, seine eigene Aktivität wahrzunehmen und selbst zu korrigieren. Die verbesserte Wahrnehmung des eigenen internen Zustands ermöglicht eine gesunde Selbstregulation und verbesserte Funktionen. In gewisser Weise lässt sich der Prozess mit Achtsamkeitsübungen vergleichen. Wir müssen das Gehirn nicht dafür belohnen, dass es etwas richtig macht. Und wir müssen auch nicht die Gehirnwellen reparieren. Wir zeigen dem Gehirn, was es gerade tut, sodass es seine Funktionsstörung loslassen und besser funktionieren kann. Mit Neurofeedback behandeln wir keine Symptome und heilen keine Krankheiten. Wir fördern lediglich eine gesunde Selbstregulation und eine gute Hirnfunktion.
Inhibits
- Erkennen und verhindern schnelle, steile Amplitudenanstiege
vom Delta bis zum High Beta Bereich - Kurze Ereignisse
- Das Gehirn auf Dysfunktion aufmerksam machen
- Mehrere Bänder über den gesamten Bereich
- Inhibits unterbrechen oder schränken die Feedbackanzeige ein
Das ILF EEG-Feedback besteht aus zwei Komponenten - einem ausgewählten ILF-Trainingsband und den multiplen Standardinhibits. Die Inhibits zeigen dem Gehirn, dass es aus der Spur geraten ist. Die multiplen Inhibits reagieren auf einen schnellen Anstieg der Amplitude bei jeder Frequenz von Delta bis High Beta. Alle individuellen Inhibit-Bänder werden zu einer gesamten Inhibit-Amplitude kombiniert, die einen Einfluss auf die Anzeige des Feedback-Spiels hat. Die Wirkung der Inhibits besteht darin, die Spielanzeige in irgendeiner Art zu unterbrechen oder einzuschränken. Bei Inner Tube dringt zum Beispiel schwarzer Nebel in den Tunnel ein; im Advanced Media Player verblasst das Bild. Diese Störungen erfolgen in der Regel nur kurz und leicht, denn sie sollen dem Gehirn Informationen geben, ohne es zu bestrafen.
Auch Artefakte können Inhibits auslösen. Cygnet unterdrückt die meisten Artefakte automatisch, aber einige werden dennoch erfasst und lösen Inhibits aus. Das stellt jedoch kein großes Problem dar, denn das Gehirn kann ein Signal sehr gut von Rauschen unterscheiden. Und das Gehirn weiß definitiv, wann wir blinzeln oder uns bewegen.
INHIBITS - AUTOMATISCH
Die einzelnen Inhibit Bänder, aus denen sich die kombinierte Inhibit Balkenanzeige zusammensetzt, sind in der normalen Darstellung nicht sichtbar. Sie können aber über das „Messung“ Menü in einem extra Fenster sichtbar gemacht werden. Die Inhibit Frequenzbänder und Schwellwerte sind automatisiert. Es ist möglich, jedoch normalerweise nicht nötig, die gesamte Stärke der Inhibits mit einem Regler im Inhibit Fenster zu verstellen.
Plötzliche Anstiege der Amplitude in einer beliebigen Frequenz können im Anstieg der korrespondierenden Inhibit Balkenanzeige erkannt werden. Die Bewegung aller Inhibit Balken in Beziehung zu deren individueller Schwelle sind in der Gesamtanzeige der Inhibits in einem Balkengraph zusammengefasst. Die Veränderungen in der Höhe dieses Balkens steuern die Inhibit Funktion in der Feedbackanimation.
TRAININGSSIGNAL
- Gibt die aktuellen Veränderungen des Signalpegels in einem spezifischen Infra-Low Frequenzband an
- Zeigt das Auf und Ab eines normalen EEG-Rhythmus an
- Nicht gut oder schlecht
- Trainingssignal steuert die Feedback-Anzeige - Größe oder Geschwindigkeit
Die Wahl der Trainingsfrequenz beim bipolaren ILF-Training ist ein wichtiger Faktor der klinischen Entscheidungsfindung. Das Gehirn reagiert erstaunlich empfindlich auf die Wahl der Trainingsfrequenz. Um bei jedem einzelnen Klienten die bestmögliche Wirkung zu erzielen, ist die sorgsame Anpassung der Trainingsfrequenz von großer Bedeutung.
Das ist die Frequenz, die wir wählen, um dem Gehirn anhand seiner Beeinflussung der Feedback-Anzeige eine Rückmeldung zu geben. Wir wollen dem Gehirn dieses Signal zur Kenntnis bringen. Wir fordern vom Gehirn nicht, das Signal zu vergrößern, sondern einfach den sich langsam verändernden Pegel wahrzunehmen.
Aus dem Trainingssignal selbst können wir weder Rückschlüsse auf den Zustand des Trainierenden ziehen, noch können wir daran erkennen, ob das Training mit der optimalen Frequenz durchgeführt wird.
TRAININGSFREQUENZ - INDIVIDUELL GEWäHLT
Im ILF HD Modul von Cygnet ist der Pegel des Trainingssignals an der Höhe des gelben Balkens zu erkennen. Der Anzeigebereich (oder die Höhe des Fensters, das das Trainingssignal zeigt) wird automatisch angepasst, um das Feedback für das Gehirn zu optimieren. Die Größe des Trainings-Signalbalkens kann sich im Tiefstfrequenzbereich sehr langsam ändern. Mit dem Trainingsfrequenz-Signalpegel wird die Geschwindigkeit oder die Größe der Feedbackanzeige gesteuert, daher wird sich auch das Feedbacksignal in der Sitzung sehr langsam ändern.
Die Trainingsfrequenz wird mit dem Schieberegler innerhalb des Tiefstfrequenzbereichs angepasst. Diese logarithmische Darstellung umfasst einen Bereich von 0.0001 mHz bis 10 mHz. Ein Milli-Hertz (mHz) ist ein tausendstel Hertz oder ein Zyklus in 1000 Sekunden.
SIGNALPEGEL UND AMPLITUDE IM EEG
Was genau ist unter Signalpegel und Amplitude zu verstehen? Welchen Einfluss haben diese Faktoren auf das Feedback in den verschiedenen Frequenzbereichen?
Bei höheren Frequenzen verfolgen wir die Amplitude der Wellenform, die wir hier für die 10-Hz-Aktivität sehen. Der momentane Signalpegel durchläuft in jeder Sekunde 10 Zyklen, was für ein direktes Feedback viel zu schnell wäre. Die Amplitude steigt und fällt jedoch langsamer und bietet so eine komfortablere Darstellung des Feedbacks.
Beim ILF hingegen verfolgen wir den momentanen Signalpegel, nicht die Amplitude. Dabei interessiert uns nicht die Höhe der Welle (Amplitude), die wir vielleicht innerhalb einer Sitzung noch nicht einmal kennen. Stattdessen interessieren wir uns dafür, wo wir im Moment auf dieser Welle sind (die momentane Größe des tatsächlichen Signals). Das ist in etwa so, als beobachteten wir unseren eigenen Atem. Das Gehirn verfolgt unser Ein- und Ausatmen, nicht das Gesamtvolumen des Atems. So ähnlich verhält es sich mit dem ILF Training, das sich selbst regulierende Gehirn ist nur an seinem momentanen Verhalten interessiert. Bei 0.1 Hz dauert ein vollständiger Zyklus 10 Sekunden. Bei den sehr niedrigen Trainingsfrequenzen, die wir normalerweise verwenden, befinden wir uns weit unterhalb von 0.1 Hz, sodass sich der Signalpegel nur sehr langsam verändert. Es hat sich gezeigt, dass diese direktere Art von Information nutzbringender für das Gehirn ist und dass wir damit bessere Trainingseffekte erzielen als bei höheren Trainingsfrequenzen.
Eine Erhöhung des Trainings-Signalbalkens bewirkt eine höhere Geschwindigkeit des Autos, Zuges, der Rakete oder des Jet Skis. Das macht vielleicht mehr Spaß, aber es bedeutet nicht, dass man irgendetwas besser macht. Wir verfolgen einfach das Auf und Ab der Wellenform. Das eine ist nicht besser als das andere, ebenso wie das Einatmen nicht besser ist als das Ausatmen. Die Information, auf die es hier ankommt, ist die Dynamik des Signals wie es auf und ab und nicht, wie weit es letztendlich geht.
ANPASSEN DER TRAININGSFREQUENZ
- Welche Verschiebung des Erregungszustandes ist angenehm?
- Welche Trainingsfrequenz bringt bessere Ergebnisse?
- Kurzeit und Langzeit Effekte
- Individuell erstaunlich spezifisch
Die Effekte der Trainingsfrequenz sind erstaunlich spezifisch. Auch eine kleine Änderung der Trainingsfrequenz kann den Trainingseffekt gewaltig beeinflussen. Wir müssen beim Anpassen der Trainingsfrequenz nicht nur die kurzfristigen, sondern auch die langfristigen Wirkungen berücksichtigen. Kurzfristige Wirkungen entsprechen den Zustandsverschiebungen während einer Sitzung, die einige Stunden oder Tage anhalten können. Uns interessieren natürlich vor allem die langfristigen Wirkungen - eine verbesserte Zustandsregulierung, die von Dauer ist. Es hat sich gezeigt, dass eine positive Wirkung während einer Sitzung in der Regel ein guter Indikator für den langfristigen Erfolg ist. Alles, was einen Klienten während einer Sitzung in einen angenehmen Zustand versetzt, kann wahrscheinlich über mehrere Sitzungen die besten Resultate bewirken.
Während unserer Arbeit mit dem jeweiligen Klienten lernen wir, welche Symptome sich mit einer höheren oder niedrigeren Trainingsfrequenz verändern. Im Verlauf mehrerer Sitzungen passen wir die Elektrodenpositionen und die Trainingsfrequenz so an, dass sich ein optimaler Effekt einstellt.
KURZZEITEFFEKTE
- Zustandsänderungen während der Sitzung
- Beobachtung und Klientenbericht
- EEG und physiologische Messungen
Mit dem Tiefstfrequenztraining können die meisten Personen Zustandsänderungen während der Sitzung bemerken und beschreiben. Das kann eine Änderung der physiologischen Entspannung, des emotionalen Zustandes, Schmerzen, Herzrate, usw. sein. Die generelle Regel ist, dass eine Erhöhung der Trainingsfrequenz das Gehirn dazu anregt, in einen Zustand höherer Erregung zu wechseln. Ähnlich wie eine Verminderung der Trainingsfrequenz eher zu einem Zustand niedriger physiologischer Erregung führt. Angestrebt ist eine optimale Trainingsfrequenz, die zu einem Zustand entspannter Aufmerksamkeit führt. Oft können Veränderungen in der Körperhaltung, der Atmung, der Sprache, usw. wertvolle Hinweise darauf sein, wie sich der Zustand des Klienten im Moment ändert. Eventuell sind auch Änderungen in den physiologischen Messungen zu beobachten, auf die wir uns, um die optimale Trainingsfrequenz zu finden, allerdings nie allein verlassen können. Das Erleben und die Berichte des Klienten sind die nützlichsten Informationen auf der Suche nach der optimalen Trainingsfrequenz.
LANGZEITEFFEKTE
- Gelernte Fähigkeit Zustände zu wechseln
- Gelernte Fähigkeit Zustände beizubehalten
- Erhöhte Stabilität und Flexibilität von Zuständen
- Verbesserte Selbstregulation
- Bessere Funktion des eigenen Gehirns
Die kurzzeitigen Zustandsänderungen während der Sitzung helfen dabei, eine Trainingsfrequenz zu finden, die nicht zu agitiert und gleichzeitig nicht sedierend wirkt. Doch der Wechsel in einen neuen Erregungszustand ist nicht das Ziel von Neurofeedback. Die übung, den Zustand über mehrere Sitzungen wiederholt zu ändern, führt aber zu einer verbesserten Flexibilität und Stabilität von Zuständen. Ein ruhigeres und stabileres Gehirn ist zu besserer Funktion fähig.
ANFANGSPOSITION UND TRAININGSFREQUENZ
- Anfangsposition T4-P4 oder T3-T4 oder beide
- Trainingsfrequenz während der Sitzung nach Bedarf anpassen
- Grundpositionierungen - Beruhigung und Stabilisierung
Zunächst müssen wir entscheiden, ob wir mit dem Training auf der rechten Seite (T4-P4 zur Beruhigung) oder auf beiden Seiten (T3-T4 zur Stabilisierung) beginnen. Wir behalten die Anfangsposition lange genug bei, um die Trainingsfrequenz optimieren zu können und festzustellen, welche Symptome davon beeinflusst werden und welche nicht. Diese Wirkung beobachten wir nicht nur während der ersten Sitzung, sondern wir verfolgen die Entwicklung über mehrere Sitzungen. Dann fügen wir nach Bedarf nach und nach weitere Positionen hinzu. Wenn wir sehen, was die aktuellen Positionen bewirken, haben wir eine deutlichere Vorstellung davon, welches Training wir noch benötigen.
Trotz sorgfältiger Auswahl der Anfangsposition kann es sein, dass wir während der ersten oder einer der nächsten Sitzungen die Position ändern müssen. Das Bild, das wir uns von unserem Klienten gemacht haben, verändert und erweitert sich, während wir die spezifischen Effekte des Trainings beobachten. Manchmal muss im Verlauf des Trainings die ursprüngliche Herangehensweise überdacht und verändert werden.
ANFANGSPOSITION T4-P4
- Frühkindliches Trauma oder Bindungsstörungen
- Chronische Erkrankungen
- Mangelnde Resilienz
- Beruhigung hat Priorität
Worin liegt unsere Entscheidung begründet, mit dem Training auf der rechten oder auf beiden Seiten zu beginnen? Kindheitstraumata sind ein wesentlicher Faktor bei der Entscheidung, ob zunächst eine Beruhigung der rechten Hemisphäre erforderlich ist, bevor auf der linken Seite trainiert werden kann. In den frühen Entwicklungsphasen erlernt unser Nervensystem die physiologische und emotionale Selbstregulation. Wird dieser Schritt durch das Temperament des Kindes oder äußere Umstände verhindert, kann das Nervensystem keine Resilienz entwickeln. Ein gesundes Nervensystem erholt sich mit der Zeit von den Verletzungen, Verlusten und Traumata, die ein Mensch im Laufe seines Lebens erleidet. Fehlt es an Resilienz, kommt es zu chronischen Symptomen von Dysregulation. Menschen mit chronischen Schmerzen, chronischen Affektstörungen, chronischen Schlafstörungen, chronischen Abhängigkeiten usw. sprechen in der Regel am besten auf T4-P4 als Anfangsposition für die physische Beruhigung an. Wenn wir die linke Hemisphäre trainieren, ohne zuvor das rechte Gehirn ausreichend beruhigt zu haben, führt dies zu erhöhter Unruhe. Selbst wenn kein Kindheitstrauma evident ist, sollten wir chronische Dysregulation als Hinweis auf einen Mangel an Resilienz und einen guten Grund für ein anfängliches Training auf der rechten Seite betrachten.
ANFANGSPOSITION T3-T4
- Interhemisphärische Stabilisierung
- ZNS oder ANS Erregbarkeit
- Genetische Vunlerabilität oder Hirnverletzungen
- Priorität ist die Stabilisierung der Erregbarkeit
Die Erregbarkeit (oder die Instabilität des Zustandes) muss von der physiologischen Erregung (Arousal) abgegrenzt werden. Probleme mit der Erregbarkeit stehen in der Regel in Zusammenhang mit genetischer Vulnerabilität und/oder Hirnverletzungen. Instabilitätsymptome sind typischerweise explosiv und beeinträchtigend. Wenn das Training mit der Beruhigung der rechten Seite (T4-P4) startet kann das destabilisieren und noch mehr Kopfschmerzen, Panikattacken, Asthma, usw. hervorrufen.
Für Symptome von Instabilitäten ist T3-T4 als Anfangsposition indiziert - bevor oder in Kombination mit T4-P4.
Die Wahl der Anfangsposition ist für den gesamten Trainingsprozess von entscheidender Bedeutung. Für jeden einzelnen Klienten muss diese Auswahl individuell erfolgen. Dafür können mehrere Sitzungen erforderlich sein.
ANFANGSPOSITION MIT BEIDEN T4-P4 UND T3-T4
- Starke Indikationen rechts zu starten
- Frühkindliches Trauma, Sucht, usw.
- Und signifikante Instabilitäten
- Stimmungsschwankungen, epileptische Anfälle, Panik, Dissoziation, usw.
Manche Klienten haben starke Indikationen, um auf der rechten Seite (T4-P4) zu starten und gleichzeitig aber auch schwerwiegende Gründe interhemisphärisch (T3-T4) zu beginnen. In solchen Fällen kann es manchmal schon während der ersten, oder sehr früh in einer der darauf folgenden Sitzungen nötig sein, beide Positionierungen zu verwenden. Es stellt sich nicht immer nur die Frage, wie man den bestmöglichen Effekt erzielen kann, sondern manchmal auch, wie man negative Effekte vermeiden kann. So sollte z.B. bei Klienten mit frühkindlichem Trauma eine vermehrte Anspannung vermieden werden und man würde deshalb zunächst auf der rechten Seite bleiben. Allerdings sollte es auch vermieden werden, signifikante Instabilitäten wie epileptische Anfälle, starke Migräneattacken, Panik oder Dissoziationen auszulösen, was passieren könnte, wenn nicht zusätzlich mit T3-T4 trainiert wird.
Es kommt auf die klinische Beurteilung an mit welcher Position begonnen wird. An welcher Positionierung soll dann nach der optimalen Trainingsfrequenz gesucht werden? Bei einer Person mit Trauma-Vorgeschichte und Panikattacken würden man mit T4-P4 starten und dort die Trainingsfrequenz für optimale Beruhigung anpassen. Danach könnte man dann mit der optimalen Frequenz noch in der ersten Sitzung ein Training an T3-T4 anschließen, um zu sehen wie die Person darauf reagiert. Wenn der Effekt positiv und beruhigend ist, dann kann man mit beiden Positionierungen fortfahren. Wenn der Effekt von T3-T4 zu aktivierend ist, kehrt man zurück zum Training nur an T4-P4. Manche Gehirne reagieren am besten auf das rechtsseitige Training, obwohl Symptome von Instabilitäten vorliegen.
Es gibt Fälle, bei denen man mit T3-T4 starten würde, wie z.B. Klienten mit epileptischen Anfällen und Entwicklungsstörungen. Wenn an T3-T4 eine gute Trainingsfrequenz gefunden ist, dann könnte man schon schnell T4-P4 dazu nehmen. Wenn das eher destabilisierend als beruhigend wirkt, kann man wieder zu T3-T4 als alleinige Positionierung zurückkehren, um weiter zu stabilisieren.
ANPASSEN DER TRAININGSFREQUENZ IN DER ERSTEN SITZUNG
- Anpassen der Trainingsfrequenz in der ersten Sitzung für den besten Effekt
- Verminderung der Trainingsfrequenz für einen mehr beruhigenden Effekt
- Erhöhung der Trainingsfrequenz für einen mehr aktivierenden Effekt
- Verschiebung der Trainingsfrequenz alle 2-3 Minuten um den Effekt zu optimieren
In der Regel können wir bereits in den ersten Minuten des Trainings eine Auswirkung auf den Gehirnzustand beobachten. Allerdings sind die Selbstwahrnehmung und die Fähigkeit, Veränderungen zu schildern, bei jedem Menschen unterschiedlich ausgeprägt. Wir müssen nach Veränderungen fragen und dem Klienten vermitteln, worauf er achten sollte. In diesem Zusammenhang ist es sinnvoll, nach Veränderungen der Körperanspannung und mentalen Aufmerksamkeit zu fragen. Geben Sie dabei stets Antwortmöglichkeiten vor: erhöht, verringert oder unverändert. Alle Antworten sind gleichermaßen gültig und nützlich. Darüber hinaus ist es wichtig, dass wir den Klienten ermutigen, uns Rückmeldungen zu geben, ohne dass wir die gewünschte Antwort vorgeben. Wir sollten außerdem auf Veränderungen der körperlichen Anspannung oder Aktivität, der Aufmerksamkeit, Stimmung, des Gesichtsausdrucks, Tonfalls, der Haltung usw. achten. Im Wesentlichen streben wir einen Zustand körperlicher Entspannung und mentaler Aufmerksamkeit an.
Nachdem eine passende Startplatzierung gewählt ist wird die Trainingsfrequenz alle 2-3 Minuten nach unten verschoben, um den Bereich bis hinunter nach 0.01 mHz zu sondieren. Zeigt eine Person Symptome von zu niedriger Erregung, wie übelkeit, unerklärliche Traurigkeit oder fühlt sich unangenehm sediert, dann wird die Frequenz schrittweise, soweit wie nötig, erhöht um einen guten Effekt zu erzielen. Fühlt sich eine Person unruhig oder spürt keinen Effekt, dann wird die Trainingsfrequenz weiter nach unten verschoben bis 0.01 mHz und dort für den Rest der ersten Sitzung beibehalten. Die meisten spüren in diesem Frequenzbereich einen Effekt. Wenn ein Effekt gespürt wird, dann kann in dem Bereich weiter feinjustiert werden, um den Effekt zu optimieren. Es ist nicht besser oder schlechter weiter oben oder weiter unten zu trainieren. Es ist die Aufgabe des Therapeuten herauszufinden, was für den jeweiligen Klienten individuell am besten funktioniert.
Nur wenige trainieren höher als 0.5 mHz. Also ist 0.5 mHz eine sinnvolle Anfangsfrequenz für Menschen ohne offensichtliche Notwendigkeit für eine starke Beruhigung. Die schrittweise Senkung der Trainingsfrequenz, gibt dem Gehirn die Möglichkeit, die unterschiedlichen Effekte mit jedem Schritt nach unten zu beurteilen. Das kann z.B. bei Klienten mit Instabilitäten wie Migräne oder Krampfanfällen sinnvoll sein.
Bei Klienten mit Symptomen hoher Erregung, wie z.B. Angst und Schlaflosigkeit erwarten wir eher, dass die optimale Trainingsfrequenz mehr im niedrigeren Frequenzbereich liegt. Mit 0.1 mHz zu beginnen und von dort nach unten anzupassen, sollte schneller zu einer angenehmen Trainingsfrequenz führen.
Bei Klienten mit extrem hohen Erregungssymptomen, die mit Entwicklungs- und Bindungsstörungen assoziiert sind, erwarten wir eine sehr niedrige Trainingsfrequenz. Bei diesen Klienten möchten wir vermeiden sie noch weiter aufzuwühlen und eventuell bekommen wir während der Sitzung auch kein gutes Feedback. Deshalb ist es für solche Klienten sinnvoll mit 0.01 mHz zu starten und für die gesamte erste Sitzung dabei zu bleiben, außer es gäbe klare Indikationen etwas zu ändern.
ANPASSEN DER ANFANGSPOSITION
- Falls es unmöglich ist mit der ersten Positionierung eine angenehme Trainingsfrequenz zu finden:
- Wechsel zu T4-P4 für einen mehr beruhigenden Effekt
- Wechsel zu T3-T4 für einen mehr stabilisierenden Effekt
- Manchmal werden beide, T3-T4 und T4-P4, als Anfangspositionen benötigt
Manchmal stellt sich trotz sorgfältiger Abwägung für die Anfangspositionierung T4-P4 oder T3-T4 heraus, dass die getroffene Entscheidung nicht die Richtige war. Was sind Hinweise dafür, dass noch in der ersten Sitzung die Anfangsplatzierung gewechselt oder eine zweite Platzierung hinzugefügt werden muss?
Wenn sich herausstellt, dass T3-T4 in der ersten oder einer der ersten Sitzungen, egal bei welcher Trainingsfrequenz, zu aktivierend empfunden wird, ist das in der Regel eine Indikation auf die rechte Seite (T4-P4) zu wechseln. Training auf der linken Seite, selbst an T3-T4, kann für manche Menschen zu aktivierend sein. In solchen Fällen sollte auf der rechten Seite bei T4-P4 trainiert werden.
Wird das Training an T4-P4 begonnen, können sich Symptome von Instabilitäten einstellen, typischerweise Kopfschmerzen, übelkeit oder Schwindel. Diese Symptome könnten ein Problem der Trainingsfrequenz sein oder ein Hinweis darauf, dass auf T3-T4 gewechselt werden muss, um dort die Trainingsfrequenz zu optimieren. Manche Gehirne benötigen erst Stabilisierung bevor sie rechtsseitiges Training tolerieren.
Weiterhin können mit dem anfänglichen Training an T4-P4 Symptome von Enthemmung ausgelöst werden. Enthemmung bedeutet den Verlust von Selbstkontrolle. Dies kann als unreifes, impulsives Verhalten beobachtet werden. Es könnte auch zu einem Verlust der emotionalen Kontrolle kommen. Das Training rechts hinten ist sehr beruhigend, was für manche Menschen zum Problem werden kann, wenn es nicht mit präfrontalem Training zur besseren Selbstkontrolle ausgeglichen wird. Es gilt also die rechts/links Achse und die vorne/hinten Achse zu beachten.
Manche Klienten benötigen möglicherweise von Beginn an beide Positionen, T4-P4 und T3-T4. In solchen Fällen wird die Trainingszeit für jede Sitzung entsprechend aufgeteilt. Die Trainingsfrequenz sollte dann für beide Seiten gleich sein. Wenn also auf einer der beiden Positionen die Trainingsfrequenz optimiert wird, muss diese für die andere Position entsprechend übernommen werden.
FEINANPASSUNG DER ANFANGSPOSITION UND DER TRAININGSFREQUENZ
- Genügend Zeit zur Optimierung der Anfangsposition lassen
- Genügend Zeit zur Optimierung der Trainingsfrequenz lassen
- Beobachten welche Symptome sich verändern
- Beobachten welche Symptome sich nicht verändern
- Wann werden weitere Positionen benötigt?
Der Plan für die erste Sitzung ist den Trainingsfrequenzbereich nach unten bis 0.01 mHz zu erkunden. Wenn immer noch mehr Beruhigung benötigt wird, kann der Bereich von 0.01 bis 0.0001 ausgelotet werden. In diesem ganz tiefen Frequenzbereich ist es am besten, sich schrittweise und vorsichtig weiter nach unten zu bewegen. Für jeden Schritt sollte die Veränderung erkennbar sein, bevor wir die Frequenz noch weiter nach unten verschieben.
In der Regel ist es sinnvoll, die anfänglichen Elektrodenpositionen für mehrere Sitzungen beizubehalten. Wir wollen ein stabiles Fundament für unser weiteres Vorgehen schaffen und sehen, welche Wirkungen wir erzielen und welche nicht. Natürlich gibt es Situationen, in denen wir gerne direkt eine weitere Position hinzufügen würden, aber dadurch könnten wir das Ziel, die bestmögliche Wirkung zu erreichen, unnötig verkomplizieren.
Während des gesamten ILF-Trainingsprozesses müssen wir immer wieder entscheiden, wie wir Trainingspositionen und Trainingsfrequenzen optimieren. Dabei ist es entscheidend zu wissen, welche spezifischen Wirkungen an den einzelnen Positionen erzielt werden, und was wir durch eine zu hohe oder zu niedrige Trainingsfrequenz bewirken. Der erste Schritt besteht darin, die Anfangsposition und die Trainingsfrequenz festzulegen. Im Laufe des Gesamtprozesses optimieren wir die Positionen und die Trainingsfrequenz anhand der Trainingseffekte, die wir während einer Sitzung erzielen, sowie der Veränderungen von Sitzung zu Sitzung.
HINZUFüGEN VON BASISPOSITIONEN
- Neue Positionen hinzufügen, wenn weitere Symptome angesprochen werden sollen
- Nur beibehalten wenn sinnvoll
- Muss toleriert werden- keine negativen Effekte
- Mit den Basispositionen beginnen
Während des Trainings beobachten wir die Trainingsfrequenz weiterhin und passen sie wie erforderlich an. Mit der Zeit konzentrieren wir uns jedoch immer mehr auf die Wahl effektiver Trainingspositionen. Nachdem wir während einiger Sitzungen die wirkungsvollste Anfangsposition und Trainingsfrequenz ermittelt haben, können wir weitere Trainingspositionen hinzufügen, um bestimmte Symptome, auf die die Anfangsposition allein keinen Einfluss hat, anzusprechen. Die Wirkung jeder neuen Position lässt sich im Vergleich mit der zu Beginn an der Anfangsposition erzielten Wirkung feststellen.
Wenn wir mit einer neuen Position eine gute Wirkung erzielen, behalten wir diese als Bestandteil des ILF-Trainings bei. Verschlechtern sich die Trainingsergebnisse durch die neue Position, erzielen wir mit einer Anpassung der Trainingsfrequenz möglicherweise bessere Resultate. Normalerweise bedeutet eine Verschlechterung jedoch, dass wir - zumindest vorläufig - noch nicht an dieser Position trainieren sollten. Wenn wir eine Position für nützlich erachten und sie stellt sich als nicht hilfreich heraus, müssen wir eventuell unsere Einschätzung der zugrunde liegenden Dysregulation überdenken. Manchmal wird eine neue Position zunächst nicht toleriert, erweist sich später aber als nützlich. Bei PTBS zum Beispiel, wo wir mit dem Training allein auf der rechten Seite beginnen müssen, ist dies häufig der Fall. Nachdem sich das Gehirn ausreichend beruhigt hat, können wir mit Positionen auf der linken Seite, die anfangs nicht toleriert wurden, häufig gute Effekte erzielen.
Wir beginnen immer damit, nach und nach bestimmte Kombinationen der Basispositionen hinzuzufügen, wie im Abschnitt „Befunderhebung“ beschrieben.
BASISPOSITIONEN
MULTIMODALE ASSOZIATIONSAREALE
- P3 & P4
Inferior Parietal - T3 & T4
Mig Temporal - Fp1 & Fp2
Präfrontal
Zu den Basispositionen zählen die temporalen (T3 und T4), parietalen (P3 und P4) und präfrontalen (Fp1 und Fp2) Bereiche. Diese Bereiche sind auf höchster Ebene an den Input- und Output-Funktionen des zentralen Nervensystems beteiligt. An den Basispositionen erzielen wir bei den meisten Klienten die umfassendste Wirkung, wenn es um die Entwicklung und Aufrechterhaltung einer guten Hirnfunktion geht. Die Mehrzahl unserer Klienten absolviert ein erfolgreiches ILF-Training mit einer bestimmten Untergruppe dieser Basispositionen.
Nachdem wir die Wirkungen dieser Basispositionen erfasst haben, müssen wir in manchen Fällen weitere spezifische Positionen hinzufügen. Durch das anfängliche Training an den Basispositionen sprechen wir viele spezifische Symptome an. Das klärt dann was noch übrig bleibt, und vereinfacht die Entscheidung, was als nächstes zu tun ist.
TRAININGSFREQUENZEN FüR BASISPOSITIONEN
- Für alle Positionen auf der rechten Seite die gleiche Trainingsfrequenz
- Für T3-T4 die gleiche Trainingsfrequenz wie auf der rechten Seite
- Für alle Positionen auf der linken Seite die Trainingsfrequenz der rechten Seite verdoppeln
Wenn wir die beste Trainingsfrequenz für die Anfangsposition finden, können wir die optimale Trainingsfrequenz für weitere Trainingspositionen leichter bestimmen. In der Regel lässt sich die Trainingsfrequenz für weitere Positionen anhand einfacher Regeln bestimmen. Natürlich gehen wir immer so vor, dass das Training für den Klienten so angenehm und effektiv wie möglich ist, aber dank dieser Regeln können wir davon ausgehen, dass sich mit der Zeit die gewünschte Richtung ergibt. Diese Regeln basieren auf unserer klinischen Erfahrung und sind sehr zuverlässig.
Zunächst sollten wir an allen bipolaren Positionen auf der rechten Seite mit der gleichen Trainingsfrequenz trainieren, und diese Frequenz verwenden wir auch für T3-T4. Das gilt für beide Optionen für die Anfangspositionen, T3-T4 und T4-P4.
Auch an allen bipolaren Positionen auf der linken Seite trainieren wir mit der gleichen Trainingsfrequenz, die aber höher ist als die auf der rechten Seite. Die einfache Regel für die Trainingsfrequenzen für die linke und rechte Seite besteht darin, dass die Trainingsfrequenz für die linke Seite doppelt so hoch sein sollte wie die für die rechte Seite. Das heißt, dass eine Trainingsfrequenz von 0.25 mHz für die rechte Seite eine Trainingsfrequenz von 0.5 mHz für die linke Seite ergibt. Diese Verdopplung gilt nur für das ILF-Training.
HINZUFüGEN WEITERER POSITIONEN
- Zusätzlich zu den Basispositionen (der multimodalen Assoziationsbereiche)
- Nach Bedarf bei spezifischeren Symptomen
- Vor allem bei Hirnverletzungen und spezifischen Lernbehinderungen
Wir arbeiten stets zuerst mit den Basispositionen, um festzustellen, inwieweit wir damit die Symptome des einzelnen Klienten auflösen können. Bei den meisten Klienten sind die allgemeinen Effekte, die mit diesen auf hoher Verarbeitungsebene wirkenden Positionen erzielt werden, bereits ein zufriedenstellendes Trainingsergebnis. Es gibt jedoch auch Symptome, die sich mit dem Training mit Basispositionen nicht hinreichend ansprechen lassen. In diesen speziellen Fällen stehen uns weitere, selten angewandte Positionen zur Verfügung, die sehr hilfreich sein können. Vor allem bei Klienten mit Hirnverletzungen oder bestimmten Lernbehinderungen sind diese Positionen angezeigt.
WEITERE POSITIONEN
(SELTENER ANGEWANDT)
Zu den weiteren Positionen zählen Frontal (F3, F7, F4, F8), Zentral (C3, C4), Posterior Temporal (T5, T6) und Okzipital (O1, O2).
Bei Autismus und anderen Entwicklungsstörungen können sich auch andere Positionen auf der rechten Seite als nützlich erweisen, darunter T4-F8 für den Spracherwerb und die emotionale Ausdrucksfähigkeit sowie T4-T6 für die Fähigkeit, den Gesichtsausdruck und die Körpersprache anderer Menschen zu deuten. T4-O2 kann bei traumatisierten Klienten emotional beruhigend wirken. Okzipitale Positionen können auch bei Sehstörungen infolge eines Schädel-Hirn-Traumas oder bei Frühgeborenen hilfreich sein.
Bei einer Hirnverletzung oder Verarbeitungsdefiziten können andere Positionen auf der linken Seite nützlich sein. T3-F7 kann für die Wortfindung und eine verbesserte mündliche Ausdrucksfähigkeit hilfreich sein. T3-T5 kann das Lesen vereinfachen, da die Decodierung von Wörtern gefördert wird. T3-F3 kann einen stark antidepressiven und energetisierenden Effekt haben.
FRONTALES TRAINING FüR:
- Orientierung am sensorischen Input
- Einleitung und Abfolge von Bewegungen
- Sprachlicher und emotionaler Ausdruck
- Aktivierende Wirkung
Frontales und präfrontales Training haben unterschiedliche Wirkungen. Präfrontales Training führt zu einer Verbesserung der Planung, Organisation und Selbstkontrolle. Wir arbeiten sozusagen am Brems- und Lenkungssystem des Gehirns. Frontales Training aktiviert - hier treten wir auf das Gaspedal. Frontales Training beeinflusst die Einleitung und Abfolge des Outputs - Bewegung und Sprechen. Auf der linken Seite kontrolliert das Broca-Areal die motorische Sprache. Das Training mit T3-F7 kann hier einen starken Einfluss auf die Artikulation und Wortfindung haben. Der vergleichbare Bereich auf der rechten Seite (T4-F8) ist häufig von Nutzen, wenn es um Spracherwerb und emotionalen Ausdruck bei Entwicklungsstörungen geht.
Die frontalen Augenfelder steuern unsere visuelle Orientierung bei neuen Stimuli. Das Ansprechen der frontalen Augenfelder mit frontalem Training (T3-F3 oder T4-F4) kann bei Strabismus hilfreich sein, das heißt, wenn die Sehachsen der Augen beim Fokussieren eines Objekts voneinander abweichen. T3-F3 kann Energie geben und motivierend wirken, für manche ist es aber auch zu aktivierend.
Da das frontale Training aktivierend wirkt, ist es wichtig, zunächst in ausreichendem Maß präfrontal zu trainieren. Wir wollen schließlich, dass Bremsen und Lenkung funktionieren, bevor wir aufs Gaspedal treten. Für manche Klienten ist das frontale Training nicht geeignet, da sie es als zu aktivierend und aufwühlend empfinden.
ZENTRALES TRAINING FüR:
- Körperliche Schwäche oder Lähmung
- Motorische Anfälle
Der zentrale Streifen verläuft quer über den anterior parietalen und den posterior frontalen Bereich des Kortex. Hier verarbeitet das Gehirn den somatosensorischen Input und führt den motorischen Output aus. Obwohl die Verwendung zentraler Positionen in mehreren Neurofeedback-Studien Erwähnung findet, erzielen wir heute bei den häufigsten Symptomen mit den Basispositionen bessere Trainingsergebnisse. Die zentralen Positionen sind aber weiterhin hilfreich, wenn wir spezifischere Symptome beeinflussen wollen, die im Bezug zur primären somatosensorischen oder motorischen Funktion stehen. Auf der Input-Seite kann dies das Unvermögen sein zu fühlen was man berührt, oder auch Anfälle, die durch Berührung eines bestimmten Körperteils hervorgerufen werden. Auf der Output-Seite kann es sich um Schwäche oder Lähmung nach einer Hirnverletzung oder um Anfälle handeln, die durch eine bestimmte Körperbewegung ausgelöst werden.
SOMATOSENSORISCHER (UND MOTORISCHER) HOMUNKULUS
Mit Elektrodenplatzierungen entlang des zentralen Streifens können wir Dysfunktionen bestimmter Körperbereiche ansprechen. Sowohl der somatosensorische (Input) als auch der motorische (Output) Kortex spiegeln die gegenüberliegende Seite des Körpers auf vorhersagbare Weise wider. Körperbereiche, die sensibler auf Berührung reagieren oder über eine feinere motorische Kontrolle verfügen, haben eine größere Entsprechung im Kortex. Hände, Gesicht und Mund sind beispielsweise in größeren Arealen angesiedelt als der Rumpf oder die Beine.
Bei motorischen Anfällen oder Gefühls- und Bewegungsstörungen ist es auf jeden Fall hilfreich, die Bereiche anzusprechen, die den betroffenen Körperteil repräsentieren. C3 und C4 liegen nahe an den Bereichen, die der rechten und linken Hand entsprechen. So können wir zum Beispiel eine Lähmung der rechten Hand infolge eines Schlaganfalls mit T3-C3 ansprechen.
Wir nutzen Positionen auf dem zentralen Streifen bei Gefühls- und Bewegungsstörungen. Wir verwenden diese Positionen nicht bei mangelnder sensorischer Integration oder Koordination, Spastik oder sensorischer überempfindlichkeit. Diese Symptome sind Indikatoren für ein parietales Training.
POSTERIOR TEMPORALES TRAINING FüR:
- Visuelle Objekt- und Mustererkennung
Mit posterior temporalen Positionen sprechen wir auf hoher Ebene die visuelle Verarbeitung der ventralen Projektionen an. Auf der linken Seite (T3-T5) können wir auf das Lesen Einfluss nehmen, da die Fähigkeit, Buchstaben und Wörter zu erkennen, verbessert wird. Auf der rechten Seite (T4-T6) beeinflussen wir die Fähigkeit, Gesichtsausdrücke und Körpersprache zu deuten. Auf diese Weise können soziale Interaktionen vereinfacht werden, was bei Menschen mit Erkrankungen des autistischen Spektrums hilfreich sein kann.
OKZIPITALES TRAINING FüR:
- Visuelle Verarbeitung
- Emotionale Beruhigung
Mit dem Training des Okzipitallappens können wir die grundlegende visuelle Verarbeitung ansprechen. Dies kann bei einem Schädel-Hirn-Trauma hilfreich sein, bei dem das Gehirn gegen die Vorder- und Rückseite des Schädels gepresst wurde. Wir können Doppelsichtigkeit, Sehschärfe, Farbensehen und Tiefensehen beeinflussen. Projektionen in die primäre Sehrinde durchqueren Teile beider Hemisphären, sodass jede Hemisphäre den Input vom kontralateralen Gesichtsfeld beider Augen verarbeitet und nicht nur vom gegenüberliegenden Augapfel.
Ausgeprägte Verbesserungen konnten wir außerdem bei Sehstörungen von Frühgeborenen beobachten. Eine vorzeitige Geburt und die Versorgung mit Sauerstoff im Rahmen der Intensivpflege können zu einer abnormen Entwicklung der primären visuellen Bereiche sowie zu abnormer Aktivität der Sehrinde führen.
Das okzipitale Training der rechten Hemisphäre (T4-O2) kann eine starke emotionale Beruhigung bewirken. Damit unterscheidet sich diese Position von dem physisch beruhigenden Effekt von T4-P4. Wir konnten diese Wirkung vor allem bei Personen mit emotionalem Trauma und Hypervigilanz beobachten. Auch bei autistischen Klienten kann diese Position hilfreich sein.
Sobald wir die Trainingsfrequenzen für die Basispositionen auf der linken und rechten Seite herausgefunden haben, kennen wir auch die optimale Trainingsfrequenz für die anderen Trainingspositionen.
trainiert, die auch für T3-T4 gilt. Alle Positionen auf der linken Seite mit einer Referenz zu T3 werden ebenfalls mit der gleichen optimalen Trainingsfrequenz trainiert, die 2 mal (im ILF-Bereich) so hoch ist wie auf der rechten Seite. Wenn wir wissen, welche Trainingsfrequenzen für die Basispositionen auf der linken und rechten Seite effektiv sind, können wir diese Frequenzen einfach auf die anderen Positionen übertragen.
TRAININGSFREQUENZEN FüR
INTERHEMISPHäRISCHES TRAINING
- Fp1-Fp2
Die Trainingsfrequenz von T3-T4 wird durch 2 geteilt - P3-P4
Die Trainingsfrequenz von T3-T4 wird durch 4 geteilt
Es gibt einige wenige Personen, die das Training an den normalen Basispositionen nicht vertragen. Eventuell vertragen sie T3-T4 gut, reagieren dann aber mit negativen Effekten, wenn linksseitige oder rechtseitige Positionen hinzugenommen werden, um parietale oder präfrontale Bereiche mit in das Training einzubeziehen. Manchmal ist es eine Frage der Frequenzoptimierung und es bedarf noch einer Optimierung der Trainingsfrequenz. Oder es kann eben sein, dass diese Klienten besser auf interhemisphärisches Training reagieren, das neben T3-T4 auch P3-P4 und Fp1-Fp2 beinhalten kann.
Die Regeln zur Frequenzanpassung für das interhemisphärische Training sind etwas komplizierter, aber ein wichtiger Faktor zur Optimierung des Trainingseffekts. Zunächst wird die Frequenz an T3-T4 optimiert. Werden die Elektroden nach vorne auf Fp1-Fp2 verschoben, muss die Trainingsfrequenz von T3-T4 durch 2 geteilt werden. Beim Verschieben der Elektroden nach hinten auf P3-P4 wird die Frequenz T3-T4 durch 4 geteilt.
Es ist wichtig sich zu merken, dass ein Wechsel der Basispositionen von rechts nach links mit einer Erhöhung der Trainingsfrequenz einhergeht, während bei einem Wechsel zum interhemisphärischen Training nach vorne oder hinten die Frequenz verringert werden muss.
TRAININGSFREQUENZEN FüR WEITERE
INTERHEMISPHäRISCHE POSITIONEN
Es kann vorkommen, dass bei denjenigen, die nur interhemisphärisches Training vertragen, neben den interhemisphärischen Basispositionen noch weitere, spezifischere Positionen hinzugefügt werden müssen. Um weitere interhemisphärische Positionen hinzuzufügen, müssen wir nur wissen, an welchen Positionen wir mit der gleichen Trainingsfrequenz trainieren.
Die anderen interhemisphärischen Positionen auf der Mittellinie (C3-C4) und im posterioren Temporalbereich (T5-T6) werden mit der gleichen Trainingsfrequenz wie für T3-T4 trainiert.
Die interhemisphärischen frontalen Positionen (F3-F4 und F7-F8) werden mit der gleichen Trainingsfrequenz wie für die präfrontalen Positionen (Fp1-Fp2) trainiert.
Die interhemisphärischen okzipitalen (O1-O2) und parietalen (P3-P4) Positionen werden mit der gleichen Frequenz trainiert.
ANPASSEN DER TRAININGSFREQUENZEN FüR
MEHRERE POSITIONEN
- Anpassung nach Bedarf fortsetzen - insbesondere bei empfindlichen Personen
- Wenn sich die optimale Trainingsfrequenz für eine Position ändert, die anderen Positionen entsprechend anpassen
- Davon ausgehen, dass sich die Trainingsfrequenzen mit der Zeit auf die zu erwartenden Differenzen zwischen links und rechts einpendeln
Die Trainingsfrequenzen erfordern während des gesamten Trainings unsere Aufmerksamkeit. Bei einigen Menschen ist eine Anpassung der Trainingsfrequenz erforderlich, nachdem sich das Gehirn nach mehreren Sitzungen an das Training gewöhnt hat. Manche Menschen reagieren äußerst empfindlich auf das Training und benötigen regelmäßig geringfügige Anpassungen der Trainingsfrequenz. Das gilt vor allem für Personen mit Fibromyalgie.
Manchmal stellen wir fest, dass wir die Trainingsfrequenz anpassen müssen, wenn wir eine neue Position hinzufügen. Vor allem das präfrontale Training hat eine starke Wirkung und kann zu Beschwerden führen, wenn wir die Trainingsfrequenz nicht optimiert haben. Wenn wir die Trainingsfrequenz an einer neuen Position anpassen müssen, sollten wir die Frequenz auch für die bisherigen Positionen entsprechend anpassen. Für T3-T4 kann die optimale Trainingsfrequenz zum Beispiel 0.2 mHz sein, aber 0.4 mHz für T3-Fp1 führt dann zu Kopfschmerzen. Wenn wir dann die Trainingsfrequenz für T3-Fp1 auf 0.3 mHz verringern, um die Kopfschmerzsymptome zu reduzieren, sollten wir die Frequenz für T3-T4 ebenfalls anpassen, und zwar auf 0.15 mHz, was sich als effektiver erweisen dürfte.
ERREGUNGSZUSTANDS-INDIKATOREN
- NIEDRIG: Trainingsfrequenz erhöhen
- Ruhiggestellt, verlangsamt
- Schwindel, übelkeit
- Benommen, lethargisch
- Schwerfällig
- Traurigkeit, Weinen
- Emotionale Empfindlichkeit
- Mangel an Tiefschlaf
- Schweres Aufwachen
- Symptome von niedrigem Blutzucker
- HOCH: Trainingsfrequenz verringern
- Unruhig, angetrieben
- Physische Anspannung, Muskelkrämpfe
- Herzklopfen, Tachykardie
- Hyperaktivität, Impulsivität
- Emotionale Reaktivität
- Angst, Furcht, Ärger, Verzweiflung
- Aggressives Verhalten
- Einschlafprobleme
- Albträume
- Verstopfung
Wir nutzen häufige Erregungszustands-Indikatoren, um Symptomveränderungen während des Trainings zu verstehen und die Trainingsfrequenz für optimale Effekte entsprechend anpassen zu können. Die Erhöhung der Trainingsfrequenz bewirkt einen erhöhten Erregungszustand. Die Verringerung der Trainingsfrequenz bewirkt einen niedrigeren Erregungszustand.
Wenn wir mit einer zu hohen Frequenz trainieren, reagiert das Gehirn mit zu starker Aktivität. Das Training mit zu hohen Frequenzen führt zu Unruhe - physisch, emotional, mental. Das stellt für den Klienten und andere Beteiligte in der Regel eine Belastung dar. Durch ein Training mit zu hohen Frequenzen kann es zu vermehrter Muskelanspannung oder zu Krämpfen und gelegentlich zu Herzklopfen oder erhöhter Herzfrequenz kommen. Emotionale Unruhe kann sich durch eine Zunahme von Angst, Furcht, Ärger, Verzweiflung oder emotionaler Reaktivität äußern. Es kann zu Schlafstörungen wie Einschlafproblemen oder vermehrten Albträumen kommen.
Hohe Erregung ist im Notfallmodus angemessen, jedoch nicht als Dauerzustand. In einer Notsituation müssen wir in der Lage sein, uns auf die Gefahr zu konzentrieren und entsprechend zu reagieren. Wir achten dann nicht auf unsere langfristigen Bedürfnisse, das heißt, wir kümmern uns nicht um unseren Körper oder unsere Pläne für die Zukunft. Menschen, die ständig im Notfallmodus leben, leiden deshalb häufig unter Verstopfung. Ebenso kann Verstopfung ein Zeichen für ein Training mit zu hohen Frequenzen sein.
Wenn wir mit einer zu niedrigen Frequenz trainieren, verringert sich die Aktivität des Gehirns zu sehr. Das ist für den Klienten in der Regel sehr unangenehm. Eine solche Ruhigstellung kann zu Schwindel, übelkeit oder Gefühlen von Schwere, Benommenheit und Traurigkeit führen. Das Training mit zu niedrigen Frequenzen kann emotionale Empfindlichkeit bewirken - im Gegensatz zur emotionalen Reaktivität, die durch ein Training mit zu hohen Frequenzen entstehen kann. Training mit zu niedrigen Frequenzen kann zu übermäßiger Schläfrigkeit und auch zu einem Mangel an Tiefschlaf führen.
Möglicherweise schlafen die Betroffenen leicht ein und schlafen auch schnell wieder ein, aber sie wachen häufig auf und fühlen sich am Morgen nicht ausgeruht, obwohl sie viele Stunden im Bett gelegen haben. Wenn ein Klient jedoch nachts aufwacht und Schwierigkeiten hat, wieder einzuschlafen, kann dies auf ein Training mit zu hohen Frequenzen zurückzuführen sein. Das Training mit zu niedrigen Frequenzen kann bei Personen mit einer Anfälligkeit für Asthma zu Schwierigkeiten beim tiefen Durchatmen führen. Beim Training mit zu hohen Frequenzen hingegen kann es zu Engbrüstigkeit, verbunden mit Angstgefühlen, kommen. Das Training mit zu niedrigen Frequenzen kann auch Symptome von niedrigem Blutzucker hervorrufen.
TRAININGSFREQUENZ UND SCHLäFRIGKEIT
WäHREND DER SITZUNG
- Zu hoch? Zu niedrig? Oder unwichtig?
- Bei vielen führt Entspannung zu Schläfrigkeit
- Zu niedrig - sediert und benommen
- Zu hoch - wenn erschöpft und Augen angestrengt
- OK - wenn angenehm entspannt (kann sich auch schläfrig anfühlen)
Schläfrigkeit während einer Sitzung ist ein vertracktes Problem, das die Interpretation der Trainingseffekte und die Suche nach der optimalen Trainingsfrequenz erschweren kann. Ein optimales Training ist für die meisten Menschen äußerst entspannend. Bei einigen führt Entspannung jedoch zu Schläfrigkeit. Zahlreiche Menschen leiden unter ausgeprägtem Schlafmangel und funktionieren nur noch mit Adrenalin und Koffein. Wenn sich diese Menschen entspannen, schlafen sie natürlich ein. ADHS-Klienten stehen in der Regel ständig unter Strom und schlafen ein, sobald sie gelangweilt oder ruhig sind. Eine entspannende Neurofeedback-Sitzung lässt sie ebenso einschlafen wie ein Film mit zu wenigen Actionszenen. Angenehme und entspannte Schläfrigkeit kann eine erwünschte Wirkung sein und muss nicht durch eine Anpassung der Trainingsfrequenz verhindert werden. Wir wollen unsere Klienten nicht überstimulieren, um sie wach zu halten, wenn unser eigentliches Ziel darin besteht, sie zu beruhigen und ihnen einen besseren Schlaf zu ermöglichen.
Wir wollen die Klienten mit dem Training beruhigen, aber nicht sedieren, denn das ist ein unangenehmes Gefühl. Fühlt sich ein Klient während oder nach einer Sitzung benommen oder verlangsamt, dann ist die Trainingsfrequenz möglicherweise zu niedrig. Bei einer höheren Trainingsfrequenz sollte sich der Klient direkt besser fühlen.
Es kann auch vorkommen, dass das Training mit einer zu hohen Trainingsfrequenz zu Erschöpfung führt und es dem Klienten schwerfällt, die Augen offen zu halten. Dieser Zustand fühlt sich anders an als Schläfrigkeit. Durch eine Verringerung der Trainingsfrequenz können wir diesen Effekt schnell beseitigen. Wenn wir die Trainingsfrequenz während einer Sitzung auf angemessene Weise ändern, um Benommenheit oder Erschöpfung zu vermeiden, sollte sofort eine positive Veränderung eintreten. Falls nicht, kehren wir zur anfänglichen Trainingsfrequenz zurück und beurteilen den Trainingseffekt daran, wie es dem Klienten nach der Sitzung geht.
KOMBINIEREN VON POSITIONEN
- Sitzungszeit auf Positionen aufteilen
- Reihenfolge der Positionen wie erforderlich und nach bestmöglicher Wirkung anpassen
- Zeit für jede Position wie erforderlich anpassen
- Alle nützlichen Positionen in jeder Sitzung trainieren
Normalerweise trainieren wir in jeder Sitzung mit zwei bis fünf Positionen. In der Regel reicht es aus, wenn wir die Dauer der Sitzung gleichmäßig auf die Positionen verteilen. So können wir bei einer halbstündigen Sitzung 2 Positionen jeweils 15 Minuten lang trainieren, bei 3 Positionen hätten wir für jede Position 10 Minuten Zeit, bei 4 Positionen jeweils 7 oder 8 Minuten und bei 5 Positionen jeweils 6 Minuten. Manchmal wollen wir uns auch mehr auf die Wirkung einer bestimmten Position konzentrieren, sodass es sinnvoll sein kann, an dieser Position länger zu trainieren.
Um den Trainingseffekt zu maximieren können wir auch die Reihenfolge der Positionen in der Sitzung anpassen. Die erste Position in der Sitzung kann z.B. rechts hinten zur physischen Beruhigung sein. Anschließend arbeiten wir uns weiter bis nach links vorne vor, um am Ende die mentale Aufmerksamkeit zu fördern, sofern diese Position Bestandteil unserer Kombination ist. Das Training aller Basispositionen würde dann in dieser Reihenfolge sein: T4-P4, T4-Fp2, T3-T4, T3-P3, T3-Fp1. Manchmal ist es effektiver in umgekehrter Reihenfolge zu arbeiten und die Sitzung mit T4-P4 zu beenden, um den Klienten in einem ruhigen und entspannten Zustand zu entlassen. Es ist auch möglich mit T4-P4 zu beginnen und damit auch das Training zu beenden, um am Anfang und am Ende der Sitzung für physische Beruhigung zu sorgen.
Nach Möglichkeit sollten alle nützlichen Positionen in jeder Sitzung trainiert werden. Wir können ein Symptom völlig zum Verschwinden bringen, haben aber nicht die Anfälligkeit beseitigt. Wenn wir eine Position auslassen, können wir Symptome tatsächlich auslösen. Wir müssen somit bei der Auswahl der Trainingspositionen sehr sorgfältig vorgehen. Unser Ziel ist es, nur mit den Positionen zu trainieren, mit denen wir eine positive Wirkung erzielen. Es kann vorkommen, dass die Anzahl der Trainingspositionen zu groß wird, zum Beispiel bei den durch eine Hirnverletzung entstandenen spezifischen Defiziten. In diesem Fall können wir die Positionen in zwei oder mehr Gruppen unterteilen und diese Gruppen im Verlauf der Sitzungen abwechselnd trainieren.
ALPHA-THETA ALS WEITERER SCHRITT
- Nachdem mit dem ILF Training physiologische Stabilität und
Flexibilität verbessert wurde - Bei Bedarf gleichzeitig mit weiterem ILF-Training
Das bipolare ILF-Training unterstützt die Normalisierung der physiologischen Selbstregulation. Darum ist es bei jedem Klienten unser erster Trainingsschritt. Manche Menschen benötigen darüber hinaus kein weiteres Training. Andere leiden unter unverarbeiteten traumatischen Erfahrungen, ängsten und Angewohnheiten, die fortwährend unangenehme Gefühle und Verhaltensweisen auslösen. Bei diesen Menschen trainieren wir auch mit Alpha-Theta.
So können wir bei Klienten mit PTBS mit dem ILF-Training eine physiologische Beruhigung und Stabilisierung erzielen und eine erhebliche Reduzierung von Flashbacks, Hypervigilanz, Schlafstörungen, ärger usw. erreichen. Es können jedoch weiterhin Auslöser vorhanden sein, die auf die traumatische Erfahrung zurückzuführen sind und unangenehme Reaktionen hervorrufen.
Das Alpha-Theta-Feedback hält die Person in einem Zustand tiefer Entspannung, in dem die traumatischen Erinnerungen gefahrlos an die Oberfläche gelangen und verarbeitet werden können, ohne dass dies bewusst geschehen muss. Diese Erinnerungen können dann im Langzeitspeicher abgelegt und von dort ohne belastende emotionale Beteiligung abgerufen werden.
Das ILF-Training gibt dem Klienten auch die nötige Zeit, um sich mit dem Neurofeedback-Prozess vertraut zu machen. Beim Alpha-Theta Training bitten wir unsere Klienten, sich mit geschlossenen Augen tief zu entspannen. Das erfordert ein gewisses Maß an Sicherheit und Vertrauen. Wir nehmen das Alpha-Theta-Training üblicherweise nach 10 bis 20 Sitzungen mit ILF-Training in unseren Behandlungsplan auf, aber je nach individuellen Erfordernissen auch früher oder später.
Nach einem erfolgreichen Start des Alpha-Theta-Trainings kombinieren wir es bei den meisten Klienten mit weiteren ILF-Sitzungen. Die Klienten können in der Regel gut beurteilen, welche Art von Training sie an einem bestimmten Tag benötigen. Das ILF-Training beruhigt und stabilisiert den Zustand des Klienten. Alpha-Theta gibt ihm die Möglichkeit, ungelöste Probleme zu verarbeiten.
Alpha-Theta sollte für jeden Erwachsenen nützlich sein, denn wir alle tragen unverarbeitete emotionale Erfahrungen mit uns herum. Kinder können ebenfalls vom Alpha-Theta-Training profitieren, aber wir setzen es nicht oft bei ihnen ein.
1-KANAL ALPHA-THETA
- Ermöglicht Wahrnehmung und Verstehen auf subkortikaler Ebene
- Innere Erfahrung ohne bewusste Wertung
- Die Förderung synchroner EEG Aktivität kann destabilisierend sein
Für das Alpha-Theta Training werden unipolare (referenzielle) Ableitungen verwendet. Beim 1-Kanal Alpha-Theta ist das Pz als aktive Platzierung und das Ohrläppchen oder Mastoid als neutrale Referenz. Wir melden Informationen über synchrone Alpha- und Theta-Aktivität im Bereich PZ zurück Dies fördert die Entspannung der kortikalen Verarbeitung und das Loslassen der kortikalen Kontrolle. Damit unterscheidet sich dieses Verfahren erheblich von dem Training der kortikalen Kontrolle beim bipolaren ILF-Training. Es kann vorkommen, dass durch eine erhöhte EEG-Synchronie Instabilitäten wie Migräne oder Dissoziation ausgelöst werden. Dies ist ein weiterer Grund für die ausreichende Stabilisierung mit dem bipolaren ILF-Training vor dem Beginn des Alpha-Theta-Trainings.
Für eine Alpha-Theta-Sitzung schaffen wir eine reizarme Umgebung mit maximalem körperlichen Komfort, in der der Klient die Augen geschlossen hält und so wenig äußere Ablenkung wir möglich erfährt. Damit tragen wir zu tiefen Entspannung bei. Der Kortex gleitet in einen entspannten Zustand reiner Beobachtung ab, sodass auf subkortikaler Ebene ohne bewusste Wertung oder Kontrolle die Verarbeitung erfolgen kann.
1-KANAL ALPHA-THETA MIT UNIPOLARER
ABLEITUNG AUF DER MITTELLINIE
1-Kanal-Alpha-Theta wird mit einer unipolaren Ableitung, mit einer aktiven Elektrode an Pz und einer Referenzelektrode A1 oder A2 am Ohrläppchen oder am Mastoid hinter dem Ohr durchgeführt. Die Erdungselektrode kann an einer beliebigen Stelle am Kopf angebracht werden. In der Abbildung befindet sie sich oben auf der Stirn. Die Platzierung ist somit Pz-A2.
Für die klinische Arbeit werden Silber/Silberchlorid Elektorden empfohlen. Für das Alpha-Theta-Training können ebenso Metallelektroden (Gold- oder Silberelektroden) verwendet werden, es muss jedoch darauf geachtet werden, dass alle Elektroden aus demselben Material bestehen. Für die Referenzelektrode an einem Ohr und die Erdung am anderen Ohr können auch Ohrclips verwendet werden.
1-KANAL ALPHA-THETA
Auf der 1-Kanal-Alpha-Theta-Anzeige des Therapeuten-Bildschirms ist das 1-Kanal EEG und dessen spektrale Darstellung zu sehen. In der Regel sehen wir eine rhythmische Alpha-Aktivität im EEG. In der spektralen Darstellung wird diese Aktivität in Form von Peaks von etwa 10 Hz angezeigt. Die dominierende Frequenz wird digital und durch eine kleine Kugel angezeigt, die sich entlang der Frequenzskala bewegt. Die dominierende Frequenz ist nur von Bedeutung, wenn eine Frequenz aus den übrigen heraussticht. Wenn die Alpha-Spindeln abnehmen und keine Peakfrequenz vorliegt, bewegt sich die Anzeige für die dominierende Frequenz nach unten. Das bedeutet nicht, daß eine niedrigere Peakfrequenz vorliegt, sondern lediglich, dass es keine deutlich dominierende Frequenz gibt. Auf dem Therapeuten-Bildschirm sehen Sie in erster Linie das Auf und Ab der Alpha-Aktivität.
Veränderungen in den Alpha- und Theta- Balken zeigen Amplitudenänderungen in den Trainingsbändern. Die Schwellenwerte für die Trainingsbänder werden von der Software automatisch eingestellt. Die Alpha- und Theta-Frequenzbänder können mit den Schiebereglern auf der Frequenzskala angepasst werden. Manchmal erhöhen wir die Alpha-Frequenz auf 10.5 Hz, um eine weniger sedierende Wirkung zu erzielen, aber für die meisten Menschen sind die Standardfrequenzen am effektivsten.
Artefakte, die während einer Sitzung durch Bewegungen entstehen können, werden durch die automatische Artefakt-Unterdrückung entfernt.
2-KANAL ALPHA-THETA
- Training auf die Summe der Kanäle
- Stärkeres Feedback auf die synchrone Aktivität an 2 Ableitorten
- Standardpositionen Pz und Fz (AFz am Haaransatz)
- Stärkerer klinischer Effekt in der Sitzung
2-Kanal Alpha-Theta kombiniert den Input von 2 Ableitstellen - Mittellinie vorne und hinten - für einen stärkeren Trainingseffekt. Die Standard Ableitorte sind jetzt Pz und Fz (genauer gesagt etwas weiter vorne als Fz an der Linie des Haaransatzes). P3 und P4 sind Alternativen, die in der Vergangenheit als sinnvoll erachtet wurden. An Fz und Pz interagieren wir mit grundlegenden Netzwerken, die mit unserer Selbstwahrnehmung zu tun haben.
2-KANAL ALPHA-THETA
Auf der 2-Kanal-Alpha-Theta-Anzeige des Therapeuten-Bildschirms sind drei EEG-Linien zu sehen: Kanal 1, Kanal 2 und Kanal 1 + Kanal 2. Unten auf dem Bildschirm befinden sich separate spektrale Darstellungen für Kanal 1 und Kanal 2. Die größere spektrale Darstellung in der Mitte des Bildschirms zeigt die Summe (Kanal 1 + Kanal 2). Häufig können wir die rhythmische Aktivität im Bereich von 10 Hz im EEG und in den spektralen Darstellungen sehen. Synchrone Aktivität auf beiden Kanälen wird zu einer größeren EEG-Amplitude und einem größeren spektralen Peak addiert.
Die Trainings-Balken und die Feedback-Töne entsprechen der Summe der Kanalsignale. Die Feedbackoptionen sind genau gleich wie für das 1-Kanal Alpha-Theta.
2-KANAL ALPHA-THETA MIT 5 ELEKTRODEN UND
GEMEINSAMER REFERENZ
Beim 2-Kanal ILF HD Training wird das Trainingssignal aus der Differenz der 2 Kanäle abgeleitet. Das kürzt den Input des Referenzsignals heraus, so dass sich ein reines Trainingssignal z.B. an T3-T4 ergibt. Beim 2-Kanal Alpha-Theta und Synchronie Training wird das Trainingssignal von der Summe der 2 Kanäle abgeleitet. Daher enthält das Trainingssignal zusätzlich zu unserem Fz +Pz Signal auch Input von den beiden Referenzelektroden.
Die Reduzierung der Amplitude dieses Referenzsignals ergibt ein sauberes Trainingssignal. Dafür können wir zunächst A1 und A2 als Referenzen wählen, an diesen Elektrodenpositionen ist die Amplitude geringer als an anderen Positionen am Schädel. Und dann können die beiden Referenzeingänge am Neuroamp mit einem Jumper-Kabel verbunden werden, das reduziert das kombinierte Referenzsignal weiter.
Der Sitzungsreport zeigt die Summe der Kanäle als rote Verbindungslinie zwischen Fz und Pz. A1 und A2 sind umkreist, um anzuzeigen, dass sie als Referenz verwendet werden. Die Erdelektrode ist in der Grafik auf Cz angezeichnet, taucht aber nicht im Sitzungsreport auf.
ALPHA-THETA TRAININGSBäNDER
- Alpha 10 Hz zur mentalen Beruhigung
- Theta 7 Hz für einen Zustand tiefer Entspannung
- Standard-Trainingsfrequenzen, die für die meisten Klienten geeignet sind
Beim Alpha-Theta-Training melden wir dem Gehirn Informationen über das Auf und Ab der Alpha- und Theta-Rhythmen im EEG zurück. Alpha bei ungefähr 10 Hz ist der normale Ruherhythmus im sensorischen Kortex im hinteren Gehirnbereich. Die Alpha-Amplitude steigt typischerweise an, sobald die Augen geschlossen werden und das Gehirn keinen visuellen Input mehr erhält. Während sich der Kortex in Alpha entspannt, ist die sensorische Verarbeitung unterdrückt, aber der Mensch ist weiterhin relativ aufmerksam. Theta bei ungefähr 7 Hz spiegelt einen Zustand tieferer Entspannung wider. Der Mensch ist stärker von der Außenwelt isoliert und mehr auf sein Inneres orientiert. Im Zustand tiefer Entspannung kann es zu Erfahrungen wie Traumbildern und seltsamen Körperempfindungen, wie dem Gefühl zu schweben, kommen. Die Standard-Trainingsbänder für Alpha und Theta von 10 Hz und 7 Hz sind für die meisten Menschen am effektivsten.
ALPHA TRAININGSFREQUENZ NACH BEDARF ANPASSEN
- 10 Hz in der Regel effektiv
- Alpha Frequenz erhöhen, wenn der Klient nach der Sitzung zu ruhiggestellt oder deprimiert ist (10.5 Hz ist normalerweise ausreichend)
- Manche mit sehr hoch erregbaren Nervensystemen tolerieren kein Alpha
Diese Standard-Trainingsfrequenzen für Alpha und Theta von 10 Hz und 7 Hz sind für die meisten Menschen am effektivsten. Einige Menschen werden mit 10 Hz Alpha jedoch zu sehr verlangsamt. Nach einer Alpha-Theta-Sitzung sollten sie sich tief entspannt und erfrischt fühlen - wie nach einem erholsamen Nickerchen. Fühlt sich ein Klient ruhiggestellt - verlangsamt, benommen oder traurig - sind 10 Hz vielleicht zu niedrig. Eine leichte Erhöhung der Alpha-Trainingsfrequenz hat einen großen Einfluß auf die Wirkung des Trainings. Normalerweise reicht es aus, die Frequenz von 10.0 auf 10.5 Hz zu erhöhen, um bei diesen Klienten eine gute Wirkung zu erzielen.
Für einige Menschen mit sehr empfindlichen Nervensystemen, kann die Förderung der niedriegen EEG Frequenzen destabilisierend sein. Alpha-Theta Training wird möglicherweise selbst nach einigen ILF Sitzungen nicht vertragen.
ALPHA-THETA FEEDBACK
- Sanfte Klänge, Musik und Naturgeräusche
- um tiefe Entspannung zu erreichen und beizubehalten
- Alpha-Theta Reflections
- Optional Binaurale Beats
- Optional geführte Imagination
Während einer Alpha-Theta-Sitzung ist der Klient normalerweise entspannt und hat die Augen geschlossen. Im originalen Alpha-Theta Programm gibt es keine Bildschirmanzeige, sondern ausschließlich auditives und taktiles Feedback. Beruhigende Klänge tragen zur Entspannung bei. Das auditive Feedback besteht aus zwei Ebenen. Wenn der Alpha-Schwellenwert überschritten wird, ist ein Glockenton zu hören, und beim überschreiten des Theta-Schwellenwerts ertönt ein tieferer Gong. Die zweite Ebene des auditiven Feedbacks erfolgt in Form von Naturgeräuschen (Wasser), mit denen der Glockenton und der Gong hinterlegt sind. Wenn Alpha dominiert, ist das Geräusch fließenden Wassers zu hören. Wenn das Gehirn tiefer in einen Zustand mit dominierendem Theta gleitet, verändert sich das Geräusch zu einem Meeresrauschen. Der Glockenton und der Gong erfolgen unmittelbar auf Veränderungen der Trainingsband-Amplituden, während sich die Wassergeräusche bei dauerhafteren Zustandsverschiebungen langsam verändern.
Das neuere Alpha-Theta Reflections Programm enthält zusätzliche Feedback Optionen. Für diejenigen, die zumindest den ersten Teil der Sitzung lieber die Augen offen halten möchten gibt es verschiedene meditative visuelle Feedback-Darstellungen. Zu dem auditiven Alpha und Theta Feedback gehört jetzt auch Musik. Zusätzlich wählbare Optionen sind Binaurale Beats, ein Delta Inhibit, um das Einschlafen zu verhindern und gesprochene Texte zur geführten Imagination, die in den ersten Minuten der Sitzung mit abgespielt werden können.
Alpha-Theta SITZUNG
- Gewöhnlich mit geschlossenen Augen für Teile der Sitzung oder für die gesamte Sitzung
- Körperliches Wohlbefinden und emotionale Sicherheit ermöglichen tiefe Entspannung
- Zustand wechselt zwischen Alpha- und Theta-Dominanz
- Verarbeitung erfolgt intern im Zustand tiefer Entspannung
- Erwünschte Wirkung: tief entspannt, erholt und wach am Ende der Sitzung
Während einer Alpha-Theta-Sitzung ist es wichtig, dass sich der Klient körperlich wohl und emotional sicher fühlt, damit er sich tief entspannen und aus der äußeren Welt zurückziehen kann. Der Klient sitzt in einem bequemen, nach hinten gelehnten Sessel und das Licht ist ausgeschaltet. Wir bieten dem Klienten eine Augenmaske, Kopfhörer und eine Decke an. Eine reizarme und behagliche Umgebung trägt zur tiefen Entspannung bei. Bleibt der Therapeut im Raum, so muss er ruhig und zentriert sein, um den Zustand tiefer Entspannung des Klienten nicht zu beeinträchtigen. Verlässt der Therapeut den Raum, muss es eine Möglichkeit geben, den Behandlungsraum zu überwachen, um den Klienten bei Bedarf unterstützen zu können. Wenn möglich, verwenden Sie ein Fernzugriffsprogramm, damit Sie den Cygnet-Therapeuten-Bildschirm und die Verlaufsdiagramme auf einem Computer in einem anderen Raum sehen können.
Normalerweise wechseln die Klienten zwischen Zuständen leichterer und tieferer Entspannung. Es besteht kein Anlass, einen bestimmten Zustand zu forcieren, und ein Zustand tieferer Entspannung ist nicht zwangsläufig besser. Der Wechsel zwischen den verschiedenen Zuständen scheint am effektivsten zu sein. In diesen Zuständen tiefer innerer Konzentration können unverarbeitete Erinnerungen spontan aufsteigen. Vielleicht werden sie vom bewussten Verstand wahrgenommen, vielleicht auch nicht. Dann werden sie verarbeitet und als explizite Erinnerungen gespeichert - befreit von ihrer emotionalen Last.
Diese Erinnerungen können dann bewusst abgerufen werden, ohne erneut traumatisierend zu wirken.
Es ist wichtig, dass wir dem Klienten die Gelegenheit geben, während dieses Prozesses in einem Zustand tiefer Entspannung zu bleiben. Auch wenn ein Klient den Eindruck erweckt, er fühle sich während der Sitzung nicht wohl, dürfen wir ihn nicht stören. Schwierige Situationen, die in einem Zustand tiefer Entspannung verarbeitet werden, können den Klienten verängstigen, wenn er plötzlich vollständig erwacht.
Am Ende der Sitzung geben wir unserem Klienten zunächst die Gelegenheit, wieder ganz zu sich zu kommen und an der Umgebung zu orientieren. Erst dann beginnen wir das Gespräch. Der Klient soll sich entspannt, erfrischt und wach fühlen. Es kann noch einige Minuten dauern, bis er seine vollständige Aufmerksamkeit zurückerlangt hat und nach Hause fahren kann.
GEFüHRTE IMAGINATION VOR ALPHA-THETA
- Einstimmung vor der Sitzung
- Geführte Imagination
- Visualisierung des idealen Selbst
- Positive Suggestionen
- Zum Unterbewusstsein sprechen
Vor bzw. während der ersten paar Minuten einer Alpha-Theta-Sitzung können wir dem Unterbewusstsein mithilfe von Einstimmungstechniken die gewünschten positiven Veränderungen unterbreiten. Geführte Imagination kann dem Klienten helfen, vor oder zu Beginn der Sitzung sein ideales Selbst zu visualisieren. Während der verbleibenden Zeit der Sitzung soll das Gehirn ohne jegliche äußere Beeinflussung oder innere Bemühung nur von den Feedback-Tönen geleitet werden.
Häufig arbeiten Therapeuten direkt nach einer Alpha-Theta-Sitzung mit ihren Klienten, um sie bei der Verarbeitung der Imaginationen und Erfahrungen, die sie während der Sitzung gemacht haben, zu unterstützen. Wenn der Klient neben dem Neurofeedback-Therapeuten auch einen Psychotherapeuten aufsucht, kann diese Verarbeitung auch während einer nachfolgenden Therapiesitzung erfolgen.
ALPHA-THETA TRENDLINIEN
- Individuelle Unterschiede in EEG-Trendlinien
- Bedeutung relativer Verschiebungen der Amplitude
- Typisches Profil:
- Alpha steigt bei geschlossenen Augen
- Alpha sinkt bei tieferer Entspannung
- Veränderungen der Alpha-Amplituden sind größer als die der Theta-Amplituden
- Neuer Combisensor und physiologisches Monitoring
Die Alpha-Trendlinien (Verlaufsdiagramme) liefern uns interessante Informationen über die Zustandsveränderungen während einer Sitzung. Während einer Alpha-Theta-Sitzung ist der Klient entspannt und ruhig und hat die Augen geschlossen. Dadurch kommt es sehr viel seltener zu Artefakten als beim ILF-Training. Die Trendlinien werden somit kaum durch Blinzeln, Sprechen oder Bewegungen verfälscht. Durch die großen individuellen Unterschiede in den EEG-Mustern ist es allein anhand der Trendlinien jedoch schwierig zu beurteilen, welche Erfahrungen ein Klient während einer Sitzung macht.
Uns interessieren die relativen Verschiebungen der Alpha- und Theta-Amplituden im Verlauf der Sitzung, nicht die absoluten Werte. Wir sprechen von einem Cross-Over, wenn sich die Alpha- und Theta-Trendlinien tatsächlich kreuzen. Unterschiedliche Menschen haben während der Zustandsverschiebungen jedoch sehr unterschiedliche Grundlinien-EEG-Muster und EEG-Veränderungen. Beim einen kann Alpha während der gesamten Sitzung oberhalb von Theta bleiben, während sich beim anderen Theta ganz oben auf dem Diagramm befindet. All diese Menschen sind in ihrem Alltag in der Lage, ihren Zustand in Richtung Entspannung und Schlaf zu verschieben, auch wenn ihre EEGs vielleicht ganz unterschiedlich aussehen.
Wir sehen uns in erster Linie die Veränderungen der Alpha-Amplitude an. Wenn die Alpha-Amplitude während einer Sitzung abfällt, bedeutet das in der Regel eine Verschiebung in einen Zustand tieferer Entspannung. Der Wert kann, muss aber nicht, unter den von Theta sinken. Das Feedback soll dem Gehirn dabei helfen, loszulassen und eine Verschiebung in Zustände tieferer Entspannung zuzulassen.
EEG-Amplituden interessieren uns nur insofern, als dass sie Zustandsverschiebungen anzeigen. Wir versuchen auch nicht, dem Gehirn beizubringen, mehr oder weniger Alpha zu produzieren.
Lassen Sie sich nicht dazu verleiten, anhand der Trendlinien zu beurteilen, welche Erfahrungen ein Klient während des Alpha-Theta-Trainings macht. Manchmal erweckt das Diagramm den Anschein, es sei überhaupt nichts passiert, aber der Klient berichtet von einer tiefgreifenden Wirkung. Die Erfahrung des Klienten ist real, während die Trendlinien nur eine Darstellung der EEG-Amplituden sind. Dennoch ist es hilfreich, den Bericht des Klienten in Bezug zu dem zu setzen, was im Diagramm zu sehen ist. Vielleicht sehen Sie einen plötzlichen Anstieg der Delta-Aktivität aufgrund einer kurzen Schlafphase, oder einen Abfall der Alpha-Amplitude aufgrund einer Imaginationsphase.
Die Messung der peripheren physiologischen Parameter mit dem Fingersensor wird noch mehr Aufschluß über die Zustandsänderungen während des Alpha-Theta Trainings bringen.
TYPISCHE ALPHA-THETA TRENDLINIEN
Die Abbildung zeigt die Alpha- und Theta-Trendlinien im Verlauf einer typischen Sitzung. Zu Beginn der Sitzung steigt Alpha mit geschlossenen Augen schnell an. Wenn der Klient beginnt sich weiter zu entspannen, fällt das Alpha ab. Zu Beginn der Sitzung kann es noch etwas Aufregung oder Angst vor dem Loslassen geben, das kann sich in einem Auf und Ab der Alpha Amplitude zeigen. Wenn die tiefere Entspannung dann zugelassen werden kann, kann das Alpha tiefer abfallen und auf diesem Niveau bleiben. Das ist oft die Zeit der inneren Verarbeitung, bei der innere Bilder auftauchen können. Gegen Ende der Sitzung sehen wir häufig wieder einen Anstieg der Alpha-Amplituden und der Klient ist bereit, die Sitzung wieder zu beenden.
Ein plötzliches Auftauchen aus tiefer Entspannung kann verwirrend sein, deshalb sollte eine abrupte Unterbrechung des tiefen Zustandes vermieden werden. Wenn wir am Ende die Decke, die Kopfhörer und die Elektroden vorsichtig abnehmen, geben wir dem Klienten Zeit, sich langsam wieder an der Außenwelt zu orientieren.
FALLS ES ZU FRüH IST FüR ALPHA-THETA
- Ängstliche und hypervigilante Klienten sind nicht in der Lage, sich zu entspannen und von AT zu profitieren
- Kehren Sie zum bipolaren ILF-Training zurück, bis eine größere Beruhigung erzielt wurde
Bei der Entscheidung, wann wir bei einem Klienten mit dem Alpha-Theta-Training beginnen können, müssen wir mehrere Faktoren berücksichtigen. Wir wollen, dass die Voraussetzungen für eine positive Erfahrung und gute Resultate vorhanden sind. Der Klient muss in der Lage sein, sich zu entspannen und die bewusste Kontrolle aufzugeben, damit er tatsächlich einen Nutzen von der Alpha-Theta-Sitzung hat.
Ängstliche Klienten haben im Allgemeinen Probleme damit, sich so weit zu entspannen, dass sie vom Alpha-Theta- Training profitieren können. Viele Menschen berichten, dass sie gerne meditieren würden, aber ihre Gedanken einfach nicht zur Ruhe kommen. Klienten mit PTBS sind in der Regel hypervigilant und wagen es nicht, die Welt um sich herum auszublenden und wirklich zu entspannen.
Bevor wir mit dem Alpha-Theta-Training arbeiten, sollten wir dem Klienten das Verfahren erklären und ihn fragen, welche Arten des Feedbacks er als angenehm empfindet. Wenn wir zu früh mit Alpha-Theta beginnen, ist der Klient durch die sensorische Deprivation und die wiederholten Feedbacks möglicherweise gelangweilt oder verärgert. Wir können im Verlauf einer Sitzung nachfragen, ob der Klient weiter machen möchte. Es kann auch sein, dass sich sehr ängstliche Menschen erschrecken, wenn sie mit Alpha-Theta einen Zustand tiefer Entspannung erreichen.
Wenn die erste Alpha-Theta-Sitzung keine angenehm entspannende Erfahrung ist, kehren wir zum bipolaren ILF-Training zurück. Dabei ist es wichtig, dem Klienten zu erklären, dass diese Rückkehr nicht auf sein Versagen oder auf einen Mangel des Verfahrens zurückzuführen ist. Es ist einfach die Frage, ob der Klient schon bereit ist. Nachdem mit dem ILF-Training eine weitere Beruhigung erreicht wurde, versuchen wir es erneut mit Alpha-Theta.
Einige Klienten empfinden es als hilfreich, vor dem Alpha-Theta-Training für kurze Zeit mit dem ILF Training zu arbeiten, um sich für die Sitzung entspannen zu können.
FALLS ES ZU FRüH IST FüR ALPHA-THETA
- ADS-Klienten schlafen eventuell ein, wenn sie entspannen
- Kehren Sie zum bipolaren ILF-Training zurück, bis der Klient sich entspannen kann, ohne einzuschlafen
Wenn wir für körperliches Wohlbefinden sorgen und die Klienten mit dem Feedback der Alpha- und Theta-Aktivität in einen Zustand tiefer Entspannung führen, riskieren wir, dass sie einschlafen. Das gilt insbesondere für ADHS-Klienten, die über einen begrenzten Bereich an Gehirnzuständen verfügen - entweder volles Tempo oder Schlaf. Wenn ein ADHS-Klient keine Stimulation mehr erfährt, ist er gelangweilt und geht schlafen. Damit eine Alpha-Theta-Sitzung ihren Zweck erfüllt, muss sich der Klient in einem Zustand tiefer Entspannung befinden, ohne jedoch einzuschlafen.
Wenn wir mit dem Alpha-Theta-Training beginnen und der Klient einfach einschläft, ist es an der Zeit, zum ILF-Training zurückzukehren. Mit einer besseren Zustandsregulierung sollte es für den Klienten möglich werden, zu entspannen und von den Alpha-Theta-Sitzungen zu profitieren, anstatt einzuschlafen.
FALLS ES ZU FRüH IST FüR ALPHA-THETA
- Die Förderung synchroner EEG Aktivität mit AT kann Instabilitäten auslösen
- Zum ILF-Training zurückkehren, bis der Zustand stabiler ist
Durch die Förderung der synchronen EEG-Aktivität mit dem Alpha-Theta-Training kann es vorkommen, dass Instabilitätssymptome ausgelöst werden. Eine synchrone EEG-Aktivität führt uns weg von kortikaler Kontrolle und Stabilität und hin zur Verarbeitung und Wahrnehmung auf subkortikaler Ebene. Bei Klienten mit Instabilitäten ist es wichtig, zunächst mit dem ILF-Training die Stabilität zu fördern. Das Alpha-Theta-Training kann bei Kopfschmerzen hilfreich sein, aber es kann auch vorkommen, dass während einer Sitzung Kopfschmerzen ausgelöst werden. Auch andere Instabilitäten wie Schwindel, Anfälle, Panik oder Dissoziation können während einer Alpha-Theta-Sitzung auftreten, wenn wir zuvor nicht für eine hinreichende Stabilisierung gesorgt haben.
Wenn während einer Sitzung Symptome auftreten, kehren wir zunächst zum ILF-Training zurück. Manchmal kann Alpha-Theta-Training zwar nützlich sein, aber dennoch zu Problemen führen, wenn kein Ausgleich mit bipolarem ILF-Training erfolgt. In diesen Fällen können wir abwechselnd mit Alpha-Theta und bipolarem Training arbeiten oder beide Trainingsformen in einer längeren Sitzung kombinieren.
2-KANAL SYNCHRONIE
- Erreichen eines ruhigen Fokus
- ähnlich wie Achtsamkeitstraining
- Augen offen oder geschlossen
- Visuelles Feedback - Fraktale, abstrakt oder Natur
- Auditives und taktiles Feedback
2-Kanal Synchronie liefert Feedback über synchrone Aktivität innerhalb eines Frequenzbandes in zwei Bereichen des Gehirns. Bei normalen Ruhe-Rhythmen des Gehirns ist das Synchronie-Training am effektivsten. Diese Rhythmen sind von Person zu Person relativ gleich.
Normalerweise arbeiten wir mit Alpha- (10 Hz) , Gamma- (40 Hz) oder ILF-Frequenzen (0.05 Hz). Die übliche Startposition ist Fz + Pz. Synchronie Feedback unterstützt einen ruhigen und friedvollen Zustand. Während des Trainings sitzen die Leute normalerweise aufrecht und zumindest teilweise mit offenen Augen. Zu den visuellen Feedback-Optionen gehören komplexe Fraktale, abstrakte Muster oder Naturszenen. Das akustische Feedback enthält verschiedene Tonebenen mit entspannender Musik. Binaurale Beats sind optional.
Das 2-Kanal Synchronietraining erweitert unseren Neurofeedback-Prozess um eine dritte Option. Wir verstehen das ILF HD zu Beginn als Verbesserung der physiologischen Selbstregulation. Alpha-Theta bietet dann einen Prozess der Zugriff und Lösung von nicht verarbeiteten Traumata und sonstigen unzugänglichen Erfahrungen ermöglicht. Synchronie fördert einen Zustand der Ruhe, der ähnliche Effekte wie Achtsamkeitsübungen hat. Die Frage ist, wie wir diese drei Optionen am besten kombinieren können.
Der 2-Kanal Synchronie Bildschirm zeigt das EEG für Kanal 1, Kanal 2 und für die Summe (Kanal 1 + Kanal 2). Ebenso sind die Spektralanalysen für Kanal 1 und Kanal 2, sowie für die Summe der beiden Kanäle dargestellt. Bis dahin entspricht das dem 2-Kanal Alpha-Theta Bildschirm. Beim Synchronie Training wird jedoch nur 1 Trainingsband gewählt. Der gelbe Balken zeigt die Trainingsamplitude relativ zu deren Feedbackschwelle. Feedback auf die Summe der Amplitude aus den beiden Kanälen fördert die synchrone Aktivität an den beiden Ableitorten. Zusätzlich gibt es ein separates Feedback auf die direkte Messung der Synchronie zwischen den beiden Ableitorten. Wenn diese Schwelle überschritten wird, ist ein Gong zu hören - außer, wenn die Inhibits die Schwelle überschreiten. Es soll gesunde Synchronie gefördert werden, die eine gesunde Entspannung der kortikalen Kontrolle widerspiegelt. Es soll keine abnormale Synchronie begünstigt werden, die zu Symptomen von Instabilität führen kann. Wenn in irgendeinem der multiplen Inhibits die Schwelle überschritten wird, dann wird kein Synchronie Feedback zugelassen.
Für 2-Kanal Synchronie Sitzungen werden 5 Elektroden verwendet und die Referenzeingänge werden, genau wie beim Alpha-Theta mit einem Jumper-Kabel verbunden. Die typischen Positionierungen für Synchronie sind Fz+Pz mit Referenzen an A1 und A2, Erdung an Cz.
Wir stellen fest, dass 10 Hz (Alpha) -Synchronie das Nervensystem von Menschen mit Angstzuständen, Zwangsstörungen oder dem getriebenen Typ A Verhalten wirksam beruhigt. 10-Hz-Synchronität kann zum ILF-Training hinzugefügt werden, sobald die optimalen Platzierungen und Trainingsfrequenzen festgelegt sind. P3 + P4 könnte eine nützliche Alternative zu Fz + Pz für 10-Hz-Synchronisation sein. Einige Menschen mit Instabilitäten und hypererregbaren Nervensystemen reagieren schlecht auf Alpha-Synchronie - normalerweise mit übelkeit oder Schwindel. Mit 0.05 oder 40 Hz Synchronie kommen sie besser zurecht.
Wir stellen fest, dass die 40-Hz-Synchronie (Gamma) bei einigen ADS-Menschen hilfreich ist, da sie für einen ruhigen, klaren Fokus sorgen. Ängstliche Menschen empfinden die 40 Hz möglicherweise als zu anregend und bevorzugen 10 Hz. Alternative Platzierungen für die 40-Hz-Synchronie sind Fp1 + Fp2 und Fz + Fpz.
Synchronie Training mit 0.05 Hz (ILF) kann bei der Verringerung sozialer Ängste äußerst hilfreich sein. Menschen mit lähmenden Ängsten, die nicht mehr an Lebensereignissen teilnehmen können, verlieren manchmal alle Ängste und Befürchtungen in einer einzigen Sitzung. 0 .05 Synchronie Feedback ist im Allgemeinen ansprechender und weniger problematisch als andere Frequenzen.
Wir haben kürzlich die drei üblichen Synchroniefrequenzen mit den entsprechenden Mittellinienplatzierungen kombiniert.
Oz + Pz 10 Hz erfasst den normalen Ruhe-Rhythmus der okzipitalen und parietalen Bereiche des Gehirns - beruhigt die sensorische Verarbeitung.
Pz + Fz 0.05 Hz zielt auf den Ruherhythmus der vorderen und hinteren Knotenpunkte des Default Mode Netzwerkes ab - zutiefst beruhigend für die Wahrnehmung des eigenen Selbst.
Fz + Fpz 40 Hz fördert die gezielte Aufmerksamkeit und Organisation.
Nach der Beruhigung und Stabilisierung mit ILF HD-Sitzungen ist die erste Synchroniesitzung möglicherweise Pz + Fz 0.05 Hz. Eine kurze Sitzung von 10 bis 20 Minuten kann die Synchronietoleranz des Klienten testen. Wenn der Effekt gut ist, kann Oz + Pz 10 Hz zur Beruhigung der mentalen Aktivität oder Fz + Fpz 40 Hz für einen aufmerksameren Fokus hinzugefügt werden. Beim Synchronietraining funktionieren die gleichen Grundfrequenzen für die meisten Menschen gut. Es gibt jedoch Situationen, in denen eine geringfügige Änderung der Frequenz zu einem besseren Ergebnis führen kann.
Wenn alle drei Synchroniefrequenzen wirksam sind, können sie wie oben angegeben in 3 10-Minuten-Segmenten kombiniert werden.
RESSOURCEN
- Zertifizierung für die Othmer Methode
- Fortbildung
- Professionelle Unterstützung
- Buchempfehlung
- Community Outreach
- QIK Test
- Literatur
EEG Info ist von der Bayerischen Psychotherapeutenkammer als Fortbildungs-Veranstalter akkreditiert. Unsere Neurofeedback-Kurse sind außerdem bei verschiedenen Verbänden anerkannt. So gibt es für unsere Neurofeedback Grund- und Fortgeschrittenen-Kurse die in Deutschland stattfinden Fortbildungspunkte für: Ergotherapeuten, Psychologen, Psychotherapeuten und Mediziner
ZERTIFIZIERUNG FüR DIE OTHMER-METHODE
Die Othmer Method Certification (OMC) stellt einen Exzellenzstandard für Therapeuten dar, mit dem Sie Ihr profundes Fachwissen und Ihre Erfahrung auf dem Gebiet des Neurofeedbacks unter Beweis stellen können. Durch Ausbildung, Beratung und praktische Arbeit stellen wir sicher, dass Sie die klinische Erfahrung erlangen, die Sie für eine sichere Befunderhebung und Protokollerstellung benötigen.
Diese Zertifizierung wurde speziell für den Nachweis von Fachkenntnissen in der Othmer-Methode entwickelt. Immer mehr Menschen weltweit interessieren sich für diese spezielle Technik und dank dieser Zertifizierung ist für potenzielle Klienten sofort ersichtlich, dass Sie auf diesem Gebiet ausgebildet sind.
Anforderungen
- Kursteilnahmen
- Supervision
- Selbsterfahrung
- Fallpräsentationen
- Studiennachweis
Weitere Informationen bei
eeginfo.com (USA)
eeginfo.ch (Schweiz und EMEA)
eeginfo-neurofeedback.de (EU)
NEUROFEEDBACK GRUNDKURS
Der wichtigste Schritt zur effektiven Anwendung des Neurofeedbacks und speziell der Othmer-Methode ist ihre praktische Erfahrung und die anschließende, geleitete Diskussion im Einführungskurs. Deshalb konzentriert sich der Einführungskurs v. a. darauf, diese praktische Erfahrung zu vermitteln. Unterstützt wird dies durch Ihre vorherige Lektüre, eine kurze Vorlesung vor jeder Praktikumsstunde und anschließende Diskussionsgruppen, die von erfahrenen EEGInfo-Dozenten geleitet werden. Wir vermitteln Ihnen das notwendige Wissen und die praktische Erfahrung, um direkt nach dem Kurs mit diesem aufregenden Verfahren zur Verbesserung der Selbstregulation und Steigerung der Hirnfunktionen arbeiten zu können.
Fortbildungspunkte für Psychologen, Ärzte und Ergotherapeuten
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WOCHENEND PRAKTIKA
Wochenend-Praktika in USA, Kurssprache Englisch:
Nach Abschluss des Grundkurses und mindestens dreimonatiger klinischer Erfahrung unter Supervision können Sie Ihre Fähigkeiten auffrischen und sich über die neuesten Erkenntnisse, Technologien und Aktualisierungen informieren. In drei Arbeitstagen gibt es die Möglichkeit für offene Fragen und Diskussionen ohne strukturierte Vorlesungszeit. Dieser Kurs ist einfach ein praktisches Training mit Diskussionen, um Ihren nächsten großen Sprung über den Grundkurs hinaus zu ermöglichen.
Praktikum eins: Ein Tag Befunderhebung und zwei Tage ILF Training. Praktikum zwei: Ein Tag Synchronie Training und zwei Tage Alpha-Theta Training.
In Deutschland und in deutscher Sprache werden derzeit fachspezifische Kurse mit folgenden Schwerpunkten angeboten: AD(H)S, Autismus, PTBS, Schmerz, Depressionen und Burnout, Peak Performance im Sport, Anwenderpraktikum, Alpha-Theta und Synchronie
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SYMPOSIUM FüR FORTGESCHRITTENE
GEMEINSAM LERNEN
Das Symposium wendet sich an erfahrene Neurofeedback-Therapeuten, die ihre theoretischen und klinischen Kenntnisse auf den aktuellen Stand bringen möchten. Es steht reichlich Zeit für Diskussionen über die neuesten Fortschritte zur Verfügung. Wir erörtern unter anderem neue klinische Ansätze, theoretische Perspektiven und neueste Protokolle. Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit, die neuesten Updates unserer Software zu entdecken. Das Programm wird durch Gastvorträge und flexible Workshops abgerundet.
Diese Veranstaltung findet einmal pro Jahr in Englischer Sprache und einmal in Deutscher Sprache statt.
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Fortbildungspunkte für Psychologen, Ärzte und Ergotherapeuten
KLINISCHE BERATUNG
DURCH THERAPEUTEN DES EEG INSTITUTS IN USA
Für eine professionelle Beratung stehen Ihnen unsere Therapeuten zur Verfügung. Sie geben Auskünfte zu grundlegenden klinischen Fragen und unterstützen Sie bei Ihren schwierigsten Fällen.
Wenden Sie sich direkt an das EEG Institut USA unter 877.334.7878 (innerhalb der USA) bzw. 818.456.5975, um einen persönlichen Termin zu vereinbaren.
EEGInfo Europa vermittelt gerne erfahrene Supervisoren in Ihrer Landessprache.
Für weitere Informationen besuchen Sie eeginfo-europe.com
Brian's Legacy
A Boy's Journey Towards Self-Discovery That Inspired His Parents To Change The World
Brian's Legacy chronicles the emotional journey of a dedicated father and his troubled son. As a young adult, Brian Othmer recorded his journey in a diary, which reveals a young man determined to understand himself and his brain, and to answer the question that drives him: "Where do I fit in this world?"
In this phoenix-from-the-ashes story, Brian's journal entries are paired with his father's recollections. Throughout the Othmers' heartbreaking odyssey, they finally discover something that works: neurofeedback. Through their work in neurofeedback, Brian's legacy lives on.
in Print, Kindle and Audiobook
Homecoming For Veterans
Homecoming for Veterans (HC4V) is a national outreach program
dedicated to providing free neurofeedback for veterans and
active duty service members suffering from PTSD, TBI and
substance abuse. Our network consists of independent clinicians
donating their time and resources to help those in need.
For more information and to stay up-to-date, please subscribe to Homecoming for Veterans at:
Facebook: fb.me/HomeComing4Vets
Youtube: YouTube.com/HomeComing4Vets
Homecoming for Veterans is a project of The Brian Othmer Foundation: www.BrianOthmerFoundation.org
LITERATUR
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Infra-Low Frequency Neurofeedback for Optimum Performance
Siegfried Othmer and Susan F. OthmerBiofeedback, 44(2), pp. 81-89 (2016) DOI: 10.5298/1081-5937-44.2.07
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The Growing Role of Neurofeedback in Integrative Medicine
Siegfried Othmer and Susan F. OthmerTownsend Letter, November 2015, pp.67-73
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Restoring the Brain: Neurofeedback as an Integrative Approach to Health
Hanno Kirk, editor, Taylor and Francis, Boca Raton, Florida (2015).Second Edition (2019, in press)
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Endogenous Neuromodulation at Infra-Low Frequencies
Siegfried Othmer, Susan F. Othmer, David A. Kaiser, John PutmanSeminars in Pediatric Neurology, 20(4): 246-260 (2013)
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Clinical Neurofeedback: Training Brain Behavior
Siegfried Othmer, Sue Othmer, and Stella LegardaTreatment Strategies - Pediatric Neurology and Psychiatry, 2(1):67-73 (2011)
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Clinical Neurofeedback: Case Studies, Proposed Mechanism, and Implications for Pediatric Neurology Practice
Stella B. Legarda, Doreen McMahon, Siegfried Othmer, and Sue OthmerJournal of Child Neurology,(26)8:1045-1051 (2011)
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Post Traumatic Stress Disorder - The Neurofeedback Remedy
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Neurofeedback Treatment for Pain Associated with Complex Regional Pain Syndrome Type 1
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History of Neurofeedback
Siegfried OthmerChapter 2 in Restoring the Brain: Neurofeedback as an Integrative Approach to Health Hanno Kirk, editor, Taylor and Francis, Boca Raton, Florida, pp. 23-50 (2015)
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EEG Neurofeedback Therapy
Siegfried Othmer and Mark SteinbergChapter 19 in Clinical Addiction Psychiatry, D. Brizer and R. Castaneda, editors, Cambridge University Press, pp. 169 - 187 (2010)
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Neuromodulation Technologies: An Attempt at Classification
Siegfried OthmerChapter 1 in Introduction to QEEG and Neurofeedback: Advanced Theory and Applications (Second Edition), Thomas Budzynski, James R. Evans, and Andrew Abarbanel, Eds, Elsevier 2008, pp. 3-26
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Efficacy of Neurofeedback for Pain Management
Siegfried Othmer and Susan F. OthmerChapter 50 in Weiner's Pain Management, Seventh Edition: A Practical Guide for Clinicians, edited by Mark V. Boswell and B. Eliot Cole; Taylor and Francis, Boca Raton, Florida, p. 719-739 (2005)
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EEG Biofeedback: An Emerging Model for Its Global Efficacy
Siegfried Othmer, Susan F. Othmer, and David A. KaiserIn Introduction to Quantitative EEG and Neurofeedback, James R. Evans and Andrew Abarbanel, editors, Academic Press, San Diego, pp. 243-310 (1999)
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Neurofeedback in Application to the ADHD Spectrum
By Roxana Sasu, MD and Siegfried Othmer, Ph.D.Chapter 10, Restoring the Brain, Second Edition
Das bessere Verständnis der Hirnfunktion und die Akzeptanz selbstregulierender Maßnahmen haben zu einem zunehmenden Interesse am Neurofeedback geführt. Dabei setzt die Othmer-Methode erneut den Maßstab für klinische Wirksamkeit. Therapeuten auf der ganzen Welt greifen zu Sue Othmers Protokoll Leitfaden, um sich über die neuesten Neurofeedback-Techniken zu informieren.
In dieser siebten Ausgabe des Protokoll Leitfadens erfahren Neurofeedback-Therapeuten mehr über das bahnbrechende, von Susan Othmer entwickelte ILF Training, das bei der Behandlung von Störungen wie Autismus über Migräne bis hin zu PTBS noch größere Erfolge ermöglicht.
In den letzten 30 Jahren hat Susan Othmer persönlich mit Tausenden von Klienten gearbeitet und Supervisionen mit Hunderten von Therapeuten durchgeführt. Sie hat mehr als sechstausend Therapeuten – von denen die meisten auf dem Gebiet des Neurofeedbacks arbeiten – in der Othmer-Methode, ihrem symptombasierten, klientenzentrierten System, ausgebildet. Der Protokoll Leitfaden vermittelt diesen Erfahrungsschatz auf klare und leicht verständliche Weise. Er ist ein unverzichtbares Nachschlagewerk, das Therapeuten die Bedeutung der Richtlinien für ihre Arbeit veranschaulicht und deren Umsetzung vereinfacht.
"Die Othmer-Methode ist ein fester Bestandteil meiner therapeutischen Arbeit. Diese Technik ist eine unschätzbare Hilfe im Umgang mit den unterschiedlichsten klinischen Erkrankungen. Der Protokoll Leitfaden hat einen festen Platz auf meinem Schreibtisch und ich ziehe ihn regelmäßig zurate."
Lina Guertin, MD, MBA
Fachärztin für Psychiatrie und Neurologie, American Board of Psychiatry and Neurology